Grauburgunder und Weissburgunder sind Mutationen des Spätburgunders, nur dass ihnen im Vergleich zum Spätburgunder Gen-Orte für die rote Beerenhaut fehlen. Beim Grauburgunder ist ein Gen-Ort, beim Weissburgunder sind es zwei Gen-Orte. Dennoch sind beide Rebsorten keine Spätburgunder ohne Farbe, sondern haben ihren eigenen Charakter. Wir wollten in einer Blindprobe Pärchen von Grauburgunder und Weissburgunder miteinander vergleichen, um herauszufinden, wie sich die unterschiedliche Genetik und wie sich die Ausbauart der Winzer auf das Geschmacksbild der Weine auswirken. Deshalb haben wir 6 Pärchen verschiedener Winzer in einer Blindprobe gegeneinander verkostet. Die Reihenfolge der Weine wurde untereinander nach Zufallsprinzip vertauscht. Allerdings führte vor allem bei den 2020‘er Weinen das trockene, warme Wetter beim Grauburgunder zu deutlich gefärbten Beerenhäuten, die im Wein zu einem Rosa-Stich führte und die Rebsorte so zu leicht zu erkennen gab.
Unsere Probe begann mit dem Pärchen vom Weingut Hermann
Dörflinger aus Müllheim, Baden.
1. 2020 Müllheimer Reggenhag, Weissburgunder Blasses, grünstichiges Gelb, in der Nase leichtwürzige Noten, Stachelbeere, Apfel, Birne, Mirabelle, am
Gaumen dann frische Säure und eine sehr zarte Mineralik.
2. 2020 Müllheimer Sonnhalde, Grauburgunder Blasses Gelb, Hauch Rosastich, in der Nase herb gelbfruchtiger, auch etwas
nussige Noten, viel Birne, etwas Apfel, Mirabelle, Am Gaumen dann wie der
Weissburgunder frische Säure und eine sehr zarte Mineralik, aber etwas
verhaltene vor allem Birnen-Frucht, etwas fülliger und breiter und mehr
Bitterton im Abgang
Das zweite Pärchen kam vom Weingut Knab, Endingen in
Baden:
3. 2020 Knab, Weisser Burgunder vom Vulkan Blasses, grünstichiges Gelb, ein duftiges Bukett, etwas exotische Frucht,
Stachelbeere, Apfel, Birne, Spur Citrus, florale Noten, am Gaumen recht saftig
und gradlinig, mit frischer Säure und neben Apfel und Birne auch Zitrusnoten
4. 2020 Knab, Grauer Burgunder vom Vulkan Blasses Gelb, Hauch Rosastich, ein angenehmer Duft von reifen Birnen, Äpfeln, Mirabelle, im Mund dann Kraft, mehr Fülle aber weniger Eleganz als der Weissburgunder. Dennoch ist der Grauburgunder vollmundig mit gut integrierter Säure und reifen Aromen von gelben Früchten.
Das dritte Pärchen kam vom Weingut Wittmann, Westhofen in
Rheinhessen:
5. 2020 Wittmann, Weißer Burgunder Blasses, grünstichiges Gelb, in der Nase gelbe Früchte florale und
kräutrige Aromen und noch leichte Sponti-Noten, am Gaumen dicht und
finessenreich mit zarter Mineralik, leichten Zitrusnoten und einer animierenden
Säure.
Der Weißburgunder wächst auf reinem Kalksteinboden um die Ortschaft
Westhofen, wird im großen Holzfass
ausgebaut und bleibt für mehrere Monate
auf der Feinhefe.
6. 2020 Wittmann, Grauer Burgunder Blasses Gelb, in der Nase exotische Frucht, Stachelbeere, Apfel, Birne, florale und kräutrige Aromen und noch leichte Sponti-Noten. Am Gaumen dichte, etwas füllige Struktur, gelbe Früchte, etwas Zitrusnoten, von Sponti-Noten etwas überdeckt, aber auch kräftige, weiche Säure. Der Wein wurde zu 70% im Edelstahl und zu 30% im großen Holz ausgebaut.
Das vierte Pärchen kam vom Weingut Christmann,
Neustadt-Gimmeldingen, Pfalz:
7. 2020 Christmann, Weißburgunder Helles Goldgelb mit grünen Reflexen. Im Mund exotische Frucht,
Stachelbeere, Apfel, reife Birne, Mirabelle, Spur, Kräuter. Am Gaumen etwas
verhalten, aber dichte Frucht mit sehr weicher, etwas breiterer Säure.
8. 2020 Christmann, Grauburgunder Blasses Gelb, im Bukett gelbe Früchte, reife Birne, Äpfel, zarte Mandelaromen. Am Gaumen etwas verhaltener, eine dichte, volllreife Frucht, leicht nussige Aromen und eine weiche, gut eingebundene Säure.
Das fünfte Pärchen kam wieder aus Baden vom Weingut Wöhrle, Lahr
9. 2020 Lahrer Krohnenbühl, Erste Lage,
Weissburgunder Blasses Gelb mit grünlichen Reflexen. In der Nase Stachelbeere, Apfel,
Birne, Mirabelle, Zitrusfrüchte und leicht rauchige Holznoten. Am Gaumen wieder
gelbe Früchte, etwas Ananas, ein wenig Kräuter, dazu eine zarte Mineralik und
feine, gut integrierte Säure. Wir haben hier einen Weissburgunder der Dichte
aber auch gleichzeitig filigrane Struktur aufweist.
10. 2020 Lahrer Krohnenbühl, Erste Lage, Grauburgunder
Blasses Gelb mit einem leichten Rosa-Stich. Ähnlich wie beim Weißburgunder
zeigt der Grauburgunder Fruchtnoten nach Birne, Stachelbeere, Apfel, und
Mirabelle, daneben zart rauchige Holznoten. Am Gaumen zeigt der Grauburgunder
eine verhaltene Frucht, aber mehr Fülle als der Weissburgunder, eine zarte
Cremigkeit und eine gut eingebundene, weiche Säure. Im Abgang sind dann leichte
Vanille- und Holznoten zu erkennen.
Das sechst Pärchen kam ebenfalls wieder aus Badenvom
Weingut Salwey, Oberrotweil, war aber drei Jahre länger gereift.
11. 2017 Salwey, Weißburgunder “RS” Kräftiges Goldgelb mit leicht grünen Reflexen, in der Nase weiche
exotische Frucht, Apfel, Birne, etwas Zitrusnoten und ein Hauch rauchige
Holznoten. Am Gaumen sehr harmonisch, reife Exotik, dazu aber eine saftige
Säure, die Frische gibt, Ananas, Melone und etwas gelbe Stachelbeere. Ein klarer,
etwas straffer Weissburgunder der Fülle besitzt aber trotzdem schlank bleibt
Die Rebstöcke für den Weissburgunder stehen überwiegend in den
Löss-Lehm-Lagen des Käslebergs, ein kleiner Teil in den Große Gewächs-Lagen
Henkenberg und Eichberg mit vulkanischem Untergrund. Der Ausbau erfolgte in
großen Holzfässern anschließend lag der
Wein noch 12 Monate auf der Feinhefe.
12. 2017 Salwey, Grauburgunder “RS” Kräftiges
Goldgelb mit einem Hauch Rosaton, in der Nase feine Aromen von Apfel. Birne, Stachelbeere und einem Hauch
Mirabelle, gepaart mit sehr zarten Holzaromen. Am Gaumen eine dichte, cremige,
weiche Frucht, ohne fett zu wirken, dazu feine straffe Säure und sehr zarte
Holzaromen, und eine kräutrige Mineralik im Nachhall. 80% der Rebstöcke eine kleinbeerigen Klons stehen auf den Löss-Lehm-Lagen
des Käslebergs, die anderen 20% stehen in den Große Gewächs-Lagen Henkenberg
und Eichberg mit vulkanischem Untergrund. Nach der kurzen Mazerationszeit
erfolgt eine besonders schonende Pressung über 9 Stunden. Nach einer dezenten
Vorklärung fand die Spontangärung bei niedrigen Temperaturen statt. Nach dem
biologischen Säureabbau blieb der Wein im Holz (80% 1200 l-Fass, 20% Barrique)
unter regelmäßiger Bâtonnage (Aufrühren der Hefe). Der fertige Wein wurde ohne Filtration
abgefüllt.
Bei unserer Verkostung zeigte sich, dass die Farbe den Grauburgunder durch
seinen oft vorhandenen Rosaton oder einen fehlenden Grünstich enttarnt, aber
auch dass beide Rebsorten vom Geruch und vom Aroma nicht so leicht zu
unterscheiden sind – vor allem, wenn der Winzer den Grauburgunder sehr schlank
ausbaut.
Bei dieser Verkostung zeigte der Weissburgunder meist eine frischere Säure, schlankere Frucht und mehr Citrus-Noten und der Grauburgunder besaß die etwas fülligere, nussigere Frucht und die weichere Säure.
Holger Dütsch hatte lange in Südtirol gearbeitet und war danach Betriebsleiter bei Schloss Neuweier, bevor er sich 2004 sich mit 3 Hektar selbständig machte. Inzwischen ist das Weingut auf 4 ha gewachsen und soll auch nicht größer werden. Die Weinberge befinden sich in Neuweier in den Lagen Mauerberg und Altenberg sowie in Steinbach im Stich den Buben. Die Reben stehen auf Arkosesandstein, Schieferton, Quarzporphyr und Lösslehm. Die Rebsorten sind 40 % Riesling, je 15 % Chardonnay und Spätburgunder, je 8 % Sauvignon Blanc und Blaufränkisch, 6 % Silvaner, 8 % übrige Sorten Der Müller-Thurgau wurde inzwischen ausgerissen. Die Jahresproduktion beträgt ca.18.000 Flaschen. Nach dem Umbau der ehemaligen Getreidemühle von Neuweier in den Jahren 2007 und 2008 konnte in das neue Weingut umgezogen werden. Das Sortiment ist gegliedert in Gutsweine, Ortsweine und Lagenweine sowie Signatur-Weine, die meist in neuen Barriques ausgebaut werden. Es findet biologischen Bewirtschaftung statt und ein Vollhefe-Lager ist üblich für die Weine.
Nach den Informationen zum Weingut kommen wir nun zu den Weinen:
1. 2021 Baden-Badener Sauvignon blanc .
Blasses,
grünstichiges Gelb im Glas, in der Nase etwas exotische Früchte, Brennnessel,
Holunderblüte und Grapefruit, im Mund dann eine reintönige, gradlinige Frucht mit
grünen, aber reifen Aromen, Citrus, eine zarte Mineralik, eine frische Säure. Jahrgangsbedingt ist er
schlanker und besitzt mehr Säure als der 2020’er Sauvignon blanc .
Sauvignon Blanc wird seit 2017 auf Böden aus
Granitverwitterung und Löss-Lehm angebaut.
2. 2020 Baden-Badener Sauvignon blanc
Zartes, grünstichiges Gelb im Glas. Im Bukett exotische, grün-gelbe
Frucht, Cassis- und Stachelbeere, am Gaumen dann kraftvoll, jahrgangsbedingt
mehr Fülle und eine weichere Säure, im Abgang ein leichter Bitterton.
3. 2020 Neuweirer Riesling, “Mineral”
Blasses,
grünstichiges Gelb im Glas, in der Nase exotische Früchte, Pfirsich, Birne,
etwas Mirabelle, im Mund weiter fruchtbetont, frische Zitrusnoten, zarte
Mineralik, kräftige Säure (trotz des
warmen Jahrgangs 2020) und eine zartere Struktur.
4. 2021 Neuweirer Riesling, “Urgestein” .
Blasses, grünstichiges Gelb im Glas, in der
Nase exotische Früchte, Pfirsich, Birne, Zitrus, etwas Mirabelle, im Mund würzig,
fruchtbetont, Zitrusnoten, zarte Mineralik, kräftige, aber gut integrierte
Säure.
5. 2020 Neuweirer Mauerberg, Riesling, “Finesse” Blasses, grünstichiges Gelb im Glas, in der Nase exotische Früchte, Pfirsich, Aprikose, im Mund dann reintönige, dichte, vollreife, weiche Frucht mit Schmelz und doch frischer Säure und einem langen Abgang . Der Wein war Finalist beim Wettbewerb „Best of Riesling“ 2021 vom Meiniger Verlag.
Im Glas blasses Gelb mit grünlichern Reflexen, in der Nase exotische Frucht, Apfel, Pfirsich, Mirabelle, etwas Birne, am Gaumen dann weiche, etwas breitere Frucht mit mehr Fülle und leichter Süße. Im Hintergrund etwas überreife Frucht. Durch die sehr langsame Spontanvergärung ist der Wein nicht trocken durchgegoren und hat als halbtrockener Wein eine zarte Süße behalten.
Helles Goldgelb mit grünen Reflexen im Glas, in der Nase exotische
Früchte, Pfirsich, Apfel, Zitronenschale. Am Gaumen gute
Dichte und Fülle, klare, gelbe Früchte, Pfirsich, Mirabelle, sehr gradlinig,
mit einer für 2018 erstaunlich frischen Säure und langem Abgang.
8. 2020 Stich den Buben,
Silvaner
Helles Gelb, in der Nase gelbe Früchte, reife Birne und dezente Kräuterwürze, am Gaumen zupackende Kraft und Schmelz mit weicher Säure. Ein Silvaner, der auch gegen fränkische Silvaner überzeugen kann. Der Ausbau erfolgte im Halbstückfass.
9. 2020 Neuweirer Mauerberg Chardonnay
Blasses Gelb im Glas, im Bukett etwas exotische Frucht, Stachelbeere,
Apfel und eine dezente Holz- und Vanillenote. Am Gaumen wirkt der Wein
harmonisch, dicht und elegant mit feiner Säure und sehr zarten Holz- und
Vanille-Noten.
10. 2019 Holger Dütsch, Chardonnay; “Signatur”
Helles Gelb im Glas, in der Nase reife, exotische Frücht, Stachelbeere,
Mirabelle mit würzigen Holz- und Vanille-Noten und zarten Anklängen an Rauch. Am Gaumen würzig, stoffig, sehr konzentriert
und nachhaltig. Feine Holz- und Vanille-Noten runden den Wein ab. Ein
vielschichtiger Wein, der noch jung ist, aber bereits jetzt erkennen läßt, was
in ihm steckt. Es war an diesem Abend der Wein mit der höchsten Benotung.
11. 2018 Neuweirer Altenberg, Spätburgunder
Im Glas mitteleres Kirschrot mit einem zarten
gelben Rand, in der Nase rote Beeren, Kirsche, etwas Pflaume,
am Gaumen kraftvoll, rotfruchtig mit reintöniger Kirscharomatik, dann im
Hintergrund aber ein Hauch überreife Früchte.
Traditionell
in Bottichen auf der Maische vergoren, 22 Monate im kleinen Holzfass gereift
und dann unfiltriert abgefüllt
12. 2018 Holger Dütsch, Spätburgunder, “Signatur”
Im Glas dunkles Kirschrot, in der Nase rote Beeren, Kirsche, etwas Pflaume und Trockenpflaume. Am Gaumen würzige, weiche Rotfrucht mit straffer, kraftvoller Struktur und dezenten Holznoten vom neuen Fass.
Damit endete die Präsentation des Weinguts. Wir möchten Holger Dütsch dafür danken, dass er sich die Zeit genommen hat, uns seine Weingutsphilosophie anhand der Weine vorzustellen. Wir haben so einen kleinen „Qualitäts-Diamanten“ in der Ortenau kennengelernt.
Thema für 2022 ist Baden, speziell der nördliche
Teil. Deshalb wollten wir uns in dieser Probe mit Tauberfranken beschäftigen. Im Taubertal wird Weinbau
zwischen Rothenburg
bis zur Mündung in den Main über eine Strecke von etwas 80 km betrieben. Die Weinberge
liegen heute in drei verschiedenen Anbaugebieten. Der südlicheste Teil gehört als
fränkischer Bereich Mainviereck mit den Orten Röttingen und Tauberrettersheim
zu Bayern , der mittlere Teil zum Württemberger Bereich Kocher-Jagst-Tauber und
der nördliche Teil gehört als Tauberfranken zu Baden. Er Erstreckt sich von Bad Mergentheim in nordnordwestlicher Richtung flussabwärts
bis zur Mainmündung bei
Wertheim-Dertingen. Dort trifft das Gebiet wieder
auf die Weinberge des fränkischen
Bereichs Mainviereck.
Im Bayrischen und Württemberger Teil verlaufen die
Weinberge an der Tauber in Süd – Südwestrichtung, Da die Tauber im Badischen
Teil in nordnordwestliche Richtung abbiegt, liegen die meisten Weinberge dort
in Seitentälern, deren Hänge nach Süden ausgerichtet sind, auf einer Höhe zwischen
150 und 340 m. Das führt zu unterschiedlichen Reifezeiten der Trauben. Zwei
überregionale Winzergenossenschaften dominieren das Gebiet: die Becksteiner
Winzer und die Tauberfränkische
Bocksbeutelkellerei der Winzergemeinschaft Franken (GWF). Daneben gibt es
natürlich auch noch einige selbstvermarkende private Winzer. Durch die frühere Zugehörigkeit
zur Bayern / Franken darf nicht nur im Bayrischen Teil Tauberfrankens sondern
auch im Badischen Teil (wie auch in Teilen der Ortenau um Baden-Baden) in
Bocksbeutel abgefüllt werden. Nur die Württemberger dürfen nicht den
Bocksbeutel nutzen.
Für unsere Probe haben wir Weine aus dem Bayrischen
Teil und aus dem Badischen Teil verkostet und uns auf die beiden gebietstypischen
Rebsorten Tauberschwarz und
Schwarzriesling beschränkt.
Wir starteten unsere Verkostung mit Weinen aus der regionalen Spezialität Tauberschwarz.
Der Tauberschwarz ist eine alte, autochthone Rebsorte aus dem Tauber- und dem Vorbachtal in Tauberfranken. Die Abstammung ist unbekannt. Früher wurde die Rebsorte im gemischten Satz angebaut und zählte zu den einfachen Rebsorten, die nicht dem Zehnten unterlagen. In den 50’er Jahren wurden bei Flurbereinigungen fast alle Tauberschwarz-Reben gerodet, so dass die Rebsorte als ausgestorben galt. 1959 wurden dann im Vorbachtal noch 400 alte Rebstöcke wiedergefunden. Die „Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg“ belebte die Sorte züchterisch wieder und 1994 wurde sie in die Offizielle Sortenliste ausgenommen. Seit Oktober 1996 ist die Rebsorte im Regierungsbezirk Stuttgart für den Main-Tauber-Kreis und zwei Gemeinden im Hohenloher Kreis zugelassen. Als „regionaltypische Rebsorte“ wurde der Tauberschwarz von Slow Food in die Arche des Geschmacks aufgenommen. Im Taubertal sind inzwischen wieder ca.16 ha damit bepflanzt. Da die Reben stärker Geiztriebe bilden, erfordern sie mehr Pflegeaufwand im Weinberg. Zusätzlich sind die Beeren recht dünnhäutig und somit empfindlich gegen den Grauschimmel (Botrytis Cinerea). Daraus werden leichte, fruchtige Wein mit heller Farbe und Zartbitter- und gekeltert. Nur bei starker Ertragsbegrenzung und in guten Jahren sind diese Weine dunkel Granatrot. Nach längerer Reife werden sie weicher, runder, verlieren etwas die Bittermandeltöne, dafür nehmen die Wildkirsch-Noten zu.
Ein mittleres
Kirschrot ziert den Wein, in der Nase zarte Beerenaromatik, im Mund dann eine leichtere
Frucht, Sauerkirsche, Brombeere und eine deutliche Säure, aber wenig Tannine.
Insgesamt ein leichter, einfacher, etwas gefällig gemachter Wein, aber auch etwas
breit und krautig mit buttrigen Anklängen.
2. 2018 Weingut Johann August Sack, Tauberschwarz Badisches Frankenland, Weingut Johann August, Sack, Lauda Königshofen
Helles Rubinrot im Glas, in der Nase etwas krautig und mehr Frucht, vor allem kirschige Noten. Am Gaumen folgt eine etwas dichtere Frucht, Kirsche, Sauerkirsche, dazu eine frische Säure und zarte Bittermandeltöne. Der Wein hat etwas mehr Struktur und Dichte als der Vorgänger.
Unser Pirat fließt mit hellem Kirschrot ins Glas. Im Bukett etwas Kirsche, Spur Brombeere, Johannisbeere, Erdbeere, am Gaumen dann eine frische Säure und festeres Tannin.
Unter dem Markennamnen «Der Trollinger» haben 7 Winzerinnen und drei Weinfachfrauen
eine Initiative gestartet, den Trollinger von seinem Image als einfacher
Jausenwein zu befreien. Und in der Tat zeigt er mehr Struktur und strafferes
Tannin als gewöhnliche Trollinger-Weine.
Dieser Tauberschwarz zeigt mit einem dunklen Kirschrot mehr Farbe als die Vorgänger. In der Nase stärker reife, rote Früchte, Kirsche, etwas Pflaume. Am Gaumen eine leichte Mineralik, dichtere Fruchtaromen, frische Säure und hinten ein straffes Tannin. Der Wein ist noch sehr jung, zeigte aber trotzdem viel Frucht und Dichte, gleichzeitig aber auch eine karge Mineralik.
Der älteste Wein
dieser Probe fließt mit hellem Kirschrot und hellgelbem Rand ins Glas. In der
Nase rote Früchte, Kirsche, Sauerkirsche und
schon mehr Reife. Im Mund hat er eine weiche Frucht, eine gute Dichte und dazu zarte
Reife. Dieser Wein wirkt viel weicher und reifer als die jüngeren Tauberschwarz,
er hat aber auch nicht mehr ihre jugendlche Dichte und Fülle.
Der letzte unserer Tauberschwarz-Weine glänzt mit dunklem Kirschrot im Glas. Ein reifes Bukett nach roten Früchten, Kirsche, Pflaume, etwas Tabak und dezente Holznoten in der Nase. Am Gaumen eine dichte, würzige Frucht mit roten Früchtem, viel Kirsche, etwas Brombeere und Pflaume, dazu eine pikante Säure und ein festes, reifes Tannin. Etwas Schokolade und dezente Holznoten runden den Wein ab. Diese Tauberschwarz-Reserve zeigte trotz der Jugend eine andere Qualitätsklasse. Das ist nicht mehr der einfache Wein, wie er früher im gemischen Satz für den Haustrunk verwendet wurde.
Es folgten nun die Weine aus der Scharzriesling-Traube (Pinot meunier)
Die Rebsorte ist eine Mutation vom Spätburgunder (oder umgekehrt
der Spätburgunder eine Mutation des Schwarzrieslings, was bisher nicht
wissenschaftlich entschieden ist) und seit dem 16. Jahrhundert bekannt.
Im Deutschland ist sie auch als Müllerrebe, in Frankreich als Pinot Meunier
bekannt, da die stark behaarten Blätter wie mit Mehl bestäubt aussehen.
Scharzriesling stellt geringere Ansprüche an Boden und Klima als der
Spätburgunder und ist aufgrund des späten Austriebs recht unempfindlich gegen
Spätfröste. Der Ertrag ist mittelhoch und wegen der späteren Blüte
relativ sicher, die Qualität liegt gewöhnlich unter der des Spätburgunders. Er
besitzt eine hohe Kalkverträglichkeit (Anbau auf Kreideböden in der Champagne)
und ist wegen der dichten weißen Behaarung weniger anfällig für
Pilzkrankheiten.
Die Hauptanbaugebiete sind die Champagne, wo die Rebsorte neben Chardonnay und
Spätburgunder Hauptbestandteil der Champagner-Cuvees ist, und Deutschland mit
Württemberg.
Um den Gaumen von der Tauberschwarz
zu reinigen starteten wir mit zwei Schaumweine aus der Scharzriesling-Traube
7. 2018 Unterschüpfer Mühlberg, Pinot Meunier, brut Badisches Frankenland, Weingut Johann August Sack, Lauda Königshofen
Der Sekt zeigt
sich in hellem Gelb und einem leichten Rosastich. Leider hat er fast keine Perlage.
Das Bukett ist etwas dumpft, Birne, Apfel, etwas Stachelbeere. Auch im Mund zeigt
sich eine breite, etwas dumpfe Frucht. Gegen den nachfolgenden Rosé-Sekt von
Schlör hat er keine Chance.
Der Sekt präsentiert sich mit hellem Gelb und feiner Perlage, im Bukett findet sich Birne, reife Stachelbeere, weiße Johannisbeere und zarte Hefenoten. Am Gaumen ist dicht, finessenreich und frisch mit zarten Hefenoten. Durch die 4 Jahre Hefelager hat sich der Sekt komplex entwickelt. Unserem Weinbruder Wolfgang Klug möchten wir für diese Spende anläßlich seines Geburtstags herzlich danken.
Nun folgten noch sechs Rotweine aus der Schwarzrieslingtraube:
Ein mittleres Kirschrot mit einem leicht gelbem Saum ziert den Wein. In der Nase rote Früchte, Brombeere, Kirsche, im Mund setzt sich das fort, aber nur mit leichter Struktur, etwas buttrigen Noten und weichem Tannin. Ein Wein in der Qualitätsklasse wie der Tauberschwarz der Genossenschaft.
Der 2019’er Schwarzriesling war schon ausverkauft, so konnten wir nur den frisch gefüllten 2020’er verkosten, was sich aber nicht als Nachteil herausstellte. Ein dunkles, noch etwas bläuliches Rot zeigt sich im Glas. In der Nase rote Früchte, Kirsche, Brombeere, etwas Kräuter. Im Mund geht das mit einer frischen, gut integrierten Säure und recht samtigen Tannin weiter. Trotz seiner Jugend macht es Spaß, den Wein zu trinken, er hat Dichte, Frucht und eine gute Saftigkeit. Es war der Wein mit der zweitbesten Bewertung.
Mittleres
Rubinrot mit einen gelben Saum, im Bukett rote Früchte, Kirsche, Pflaume, Brombeere,
aber auch etwas buttrige Noten. Am Gaumen dann eine breitere Frucht und ein
recht straffes Tannin. Der Wein ist nicht so ausgewogen zwischen Frucht und
hartem Tannin und zeigt leicht buttrige Noten.
Ein dunkles Rubinrot mit leicht gelben Rändern zeichnet den Wein aus. Viel rote Früchte, Kirsche, Brombeere, Pflaume und etwas süßsaure Holznoten in der Nase. Im Mund eine volle, weiche Frucht, ein reifes, weiches Tannin und dezente, etwas süßsaure Holznoten. Im Vergleich zum ersten Schwarzriesling der Becksteiner Winzer haben wir hier einen Wein aus der Selektionslinie mit viel Dichte und Struktur, aber er wirkt etwas auch gefällig ohne Ecken und Kanten
Früchte, in der Nase Brombeere, Schwarzkirsche, Pflaume dazu leicht rauchige Holznoten, im Mund eine dichte, aber auch elegante Struktur mit etwas kräutriger Aromatik, Tabak, leichtem Holz- und Vanille-Noten und einem reifen, festen Tannin. Dieser Wein mußte sich dem Schwarzriesling vom Weingut Hofmann nur knapp ggeschlagen geben. Nicht ohne Grund ist das Weingut für die Qualität seiner Schwarzriesling-Weine bekannt. Der Ausbau erfolgte im großen Holzfass und in gebrauchten Barriques.
14. 2019 Reicholzheimer Fist, Schwarzriesling, “R”, Erste Lage Badisches Frankenland, Weingut Schlör, Wertheim-Reicholzheim
Dunkles Rubinrot, im Bukett wieder Brombeere, Schwarzkirsche, Pflaume dazu Kräuter und etwas Zedernholz, im Mund, elegante, komplexe Frucht, dichte Struktur mit etwas kräutriger Aromatik, leichten Zedernholznoten und einem dichten, reifen, gut integriertem Tannin. Es passt alles zusammen und so wurde es der bestbewertete Wein des Abends. Hier beweist das Weingut, dass es die Qualität des «einfachen» Schwarzrieslings nochmals steigern kann. Der Ausbau erfolgte für 18 Monate in Barriques
Damit hatten
wir das Ende der Probe erreicht, in der wir einen breiten Querschnitt der
beiden Tauberfränkischen Spezialitäten Tauberschwarz und Schwarzriesling verkosten
konnten. Die Qualität reichte von guter genossenschaftlicher
Durchschnittsqualität bis zu Spitzengewächsen, besonders beim Schwarzriesling. Leider
waren einige bessere Qualitäten bei der Beschaffung der Probe nicht mehr
verfügbar. Wir möchten unserem Referenten danken, dass er sich der Mühe
unterzogen hat, die Weine für auszuwählen und zu besorgen.
Informationen zu den Winzern:
Becksteiner Winzer eG, Beckstein Die Becksteiner Winzer eG ist die drittälteste Winzergenossenschaft Badens. Sie wurde 1894 gegründet und hat heute 354 Mitglieder aus 21 umliegenden Weinorten; die Rebfläche beträgt 276 Hektar. In die Linie „Kilian“ sind die besten Weine eingeordnet, die ausgewählten Einzellagen wachsen.
Weingut Johann August, Sack, Lauda Königshofen Die Familie Sack betriebt schon lange Weinbau, auch wenn es früher hauptsächlich der Sebstversorgung diente. Ab den 1920er Jahren wurde mit der Vermarktung von qualitativ hochwertigen Weinen begonnen. Als eines der ersten Weingüter hat man im Taubertal die Weine auf Bocksbeutel gefüllt. Das Weingut wurde im Laufe der Zeit vergrößert und seit der Übernahme der Rebfläche vom ehemaligen staatlichen Rebgut in Lauda hat man etwas 8 ha Weinbergfläche erreicht. Die Reben in den Weinlagen in Lauda und Oberlauda, Königshofen und Marbach stehen auf Muschelkalkverwitterungsböden. Von den weißen Rebsorten werden Bacchus, Chardonnay, Gewürztraminer, Merzling, Silvaner und Riesling, von den roten Rebsorten werden Acolon, Schwarzriesling, Tauberschwarz und Zweigelt angebaut.
Weingut Konrad Schlör, Wertheim-Reicholzheim 1982 beendet Konrad Schlör die Fachschule für Weinbau in Weinsberg und beginnt im Betrieb der Eltern, die noch einen gemischten Landwirtschaftsbetrieb führten. 1984 tritt das Ehepaar Schlör aus der Genossenschaft aus und gründet das gleichnamige Weingut mit 3 ha Weinbergsfläche. Zusätzlich wurde noch eine Besenwirtschaft betrieben. Der Betrieb wurde im Laufe der Zeit auf einen reinen Weinbaubetrieb umgestellt und die Weinbergsfläche auf 6 ha erweitert. 2010 wurde das Weingut in den VDP aufgenommen. Die Reben stehen nur in der 19 ha großen Lage Reicholzheimer First, von der das Weingut die erwähnten 6 ha bewirtschaftet. Die typischen Böden dort bestehen aus Muschelkalk mit einem hohen Steinanteil. Die Flächen sind mit 30% Spätburgunder, 15% Schwarzriesling, 15% Weissburgunder, 15% Müller-Thurgau, 10% Riesling und 10% Silvaner bestockt. Die Jahresproduktion beträgt etwa 24.000 Flaschen.
Weingut Hofmann, Röttingen Alois Hofmann hat 1991 mit 1,3 Hektar Rebfläche begonnen, seine Weine selbstständig auszubauen und zu vermarkten. Noch in der Ausbildung übernahm sein Sohn Jürgen den Weinausbau und beendete auch erfolgreich sein Studium in Geisenheim. Heute werden etwa 9 ha Rebfläche bewirtschaftet, von der etwas 60% mit weißen und 40% mit roten Rebsorten bestockt sind. Fast alle Reben stehen in der fränkischen Lage Röttinger Feuerstein, wo der Muschelkalkboden von weißen Quarzadern, dem sogenannten Feuerstein, durchzogen ist. Daneben liegt noch eine kleine Fläche im Weinbaugebiet Würtemberger Unterland in der Lage Markelsheimer Probstberg. Zu 60% sind die Lagen mit den weißen Rebsorten Silvaner, Riesling, Bacchus, und Müller Thurgau zu 40% mit den roten Rebsorten Spätburgunder, Schwarzriesling (ca. 1,4ha) , Domina, Tauberschwarz, Merlot und Cabernet Franc bepflanzt. Die Weißweine werden im Edelstahl, die Rotweine in traditionellen großen Holzfässern ausgebaut, bei den hochwertigen Spätburgunder- und Tauberschwarz-Weinen auch bis zu 22 Monaten im Barrique.
2022 ist unser deutsches Thema das Weinbaugebiet Baden. Für
unsere erste Probe im neuen Jahr konnten wir glücklicherweise Herrn Markus
Wöhrle als Referenten gewinnen, der uns sein Weingut vorstellte.
Das Weingut wurde von vom Vater Hans Wöhrle bis 1979 als Nebenerwerbsbetrieb
mit 4 ha Rebfläche betrieben und die Trauben an den badischen Winzerkeller
abgeliefert. Dann bot sich die Möglichkeit, das heruntergewirtschaftete Weingut
der Stadt Lahr zu pachten und den Betrieb so zu vergrößern, dass die Trauben
nicht mehr an die Genossenschaft abgeliefert werden mussten, sondern der eigene
Ausbau möglich wurde. 1991 war Hans Wöhrle einer der Ersten in Baden, der auf
ökologischen Weinbau umstellte. 1997 ergab sich dann die Gelegenheit, das
Weingut der Stadt Lahr auch zu kaufen. Markus Wöhrle studierte nach einer
Winzerausbildung in Geisenheim Weinbau und war dann vier Jahre, bis 2001,
Mitarbeiter beim Weingut Müller-Catoir in Neustadt unter der Leitung der
Pfälzer Kellermeister-Legende Hans-Günter Schwarz. Von dort hat er auch seine
Liebe zu Riesling und Rieslaner mitgebracht. Seit 2004 ist das Weingut Mitglied
im VDP und 2014 erfolgte die Umbenennung von «Weingut der Stadt Lahr» in
«Weingut Wöhrle».
Von den insgesamt 60 ha Rebflächen an den Hängen des 287 m hohen Schutterlindenbergs werden heute 18 ha, auf rund 60 Parzellen verteilt, vom Weingut bewirtschaftet. Die Böden haben eine dünne bis dicke Lößauflage, darunter ist Kalksteinmergel teilweise auch etwas Sandstein. Das Weingut besitzt Parzellen in der VDP Ersten Lage „Lahrer Kronenbühl“ und in den VDP Großen Lagen „Lahrer Kronenbühl Gottesacker“, „Lahrer Kirchgasse“ (Alleinbesitz) und „Lahrer Herrentisch“, die zu den besten Lagen in Baden gehören. Trotz der recht warmen Lagen sorgt ein Kaltluftkorridor dafür, dass nachts die kalte Luft von Schwarzwald durch das Tal der Schutter die Rebhänge kühl hält und so Säure und Frucht erhalten bleiben. Das Weingut produziert etwa 100.000 Flaschen pro Jahr, die Rebverteilung ist 27% Spätburgunder, 24% Grauburgunder; 17% Weissburgunder, 14% Auxerrois, je 5% Chardonnay und Müller-Thurgau, je 3% Riesling, Muskateller und Rieslaner. Der Anteil an Chardonnay wächst, der Anteil an Riesling geht zurück, da die Burgundersorten in Lahr doch die besseren Qualitäten bringen. Der erlaubte Maximalertrag beträgt 90 hl/ ha, das Weingut erntet beim Müller-Thurgau als Gutswein 70 hl/ha, beim Weissburgunder oder Grauburgunder als Ortwein nur 50 – 55 hl/ha und bei den Ersten und Großen Gewächsen nochmals weniger. Es werden die Qualitätsklassen Gutswein, Ortswein und Lagenwein aus Ersten Lagen und Lagenwein aus Großen Lagen erzeugt
Die Lahrer Weinlagen
Als Gutsweine werden ein Müller-Thurgau, das Cuvee Bakat aus diversen Neuzüchtungen, ein Spätburgunder Rosé und ein Spätburgunder vertrieben, die wir aber nicht verkostet haben. Wir starteten mit den Lahrer Ortsweinen
Die Ortsweine erhalten eine Maischestandzeit von 3-4 Std,
der klare Most wird dann mit einer neutralen Hefe im Edelstahl bei etwa 22° vergoren,
bis der Restzucker unter 1 g/l ist. Die Flaschen werden mir Schraubverschlüssen
verschlossen.
Das Ziel des Weinguts ist es, dass bei Ortsweinen die Betriebsstilistik zu
erkennen ist.
1. 2020 Lahrer Auxerrois 12,0% Alk. Im Glas blasses Gelb, in der Nase blumig fruchtige Noten nach Birne, Quitte
Mirabelle und etwas Kräutern, am Gaumen gelbes Kernobst, Apfel, Birne, Quitte
und eine weiche, aber frische Säure.
Wir haben hier einen zarten, recht eleganten, filigranen und harmonischen
Auxerrois mit leicht blumigen Noten.
Das Weingut besitzt seit den 50’er Jahren Auxerrois und ist damit auch bekannt
geworden. Inzwischen ist die Weinbergsfläche für Auxerrois bei 2,5 ha, das sind
14% der bewirtschafteten Fläche.
2. 2020 Lahrer Weissburgunder 12,5% Alk. Der Wein fließt mit blassem, grünstichigem Gelb ins Glas, im Bukett zeigen sich Apfel, Birne, Mirabelle, Spur
Holzapfel und Citrus, am Gaumen hat er leicht mineralische Noten, wieder gelbe
Früchte, etwas Nüsse, dazu eine straffe Struktur und eine dezente Säure.
3. 2020 Lahrer Grauer Burgunder 12,5% Alk. Der Wein zeigt ein klares, blasses Gelb, in der Nase Stachelbeere, Apfel,
reife Birne, Mirabelle, Spur Heu und Wiesenkräuter. Im Mund etwas verhaltene
Frucht, aber mehr Fülle und eine leichte Cremigkeit. Kein einfacher Pinot
Grigio sondern ein eigenständiger Grauburgunder
mit feiner Säure und Frische.
Das Weingut erzeugt drei Weine aus der Ersten Lage Lahrer Kronenbühl: einen
Weissburgunder, einen Grauburgunder und als Rotwein einen Spätburgunder.
Die Erste Lage „Lahrer Kronenbühl“ ist süd- bis südwestlich ausgerichtet, die
hier gepflanzten Weissburgunder-Reben sind über 20 Jahre alt.
Trauben-Halbierung sorgt für reduziertem Ertrag von etwa 40 hl/ha. Die
Trauben-Halbierung erfolgt Anfang Juli, bevor die Trauben weich werden.
Im Gegensatz zu den Ortsweinen erfolgt bei den Lagenweinen eine längere
Maischstandzeit über Nacht. Der noch leicht trübe Most wird in gebrauchten
Holzfässern (z.B. Tonneaus) spontan vergoren, dann erfolgt ein biologischer
Säureabbau und die Weine liegen bis etwas April -Mai auf der Hefe. Nach einer
leichten Filtration wird auf Flaschen gefüllt.
Für unsere Verkostung folgten zwei Weißweine aus dem
Kronenbühl:
4. 2020 Lahrer Krohnenbühl, Weissburgunder, Erste
Lage 13,5%
Alk. Der Wein läuft mit blassem Gelb und grünlichen Reflexen ins Glas. In der
Nase Stachelbeere, Apfel, Birne, Mirabelle, Zitrusfrüchte und leicht rauchige
Holznoten. Am Gaumen wieder gelbe Früchte, ein wenig Kräuter, dazu eine zarte
Mineralik und feine Säure. Wir haben hier einen Weissburgunder der Dichte aber
auch gleichzeitig filigrane Struktur aufweist.
5. 2020 Lahrer Krohnenbühl, Grauburgunder, Erste
Lage 13,0% Alk. Im Glas zeigt sich ein blasses Gelb mit einem leichten Rosa-Stich. Ähnlich
wie beim Weißburgunder auch hier Fruchtnoten nach Birne, Stachelbeere, Apfel,
und Mirabelle, daneben zart rauchige Holznoten. Am Gaumen zeigt der
Grauburgunder eine verhaltene Frucht, aber mehr Fülle als der Weissburgunder,
eine zarte Cremigkeit und eine gut eingebundene, weiche Säure. Im Abgang sind
dann leichte Vanille- und Holznoten zu erkennen.
In der Verkostung stiegen wir die Qualitätpyramide weiter aufwärts mit zwei weiteren Weißweinen aus den Lahrer Große Gewächs-Lagen.
6. 2020 Lahrer Kirchgasse, Grauburgunder, Großes Gewächs 13% Alk. Auch dieser Grauburgunder zeigt ein blasses Gelb mit einem zarten Rosastich. Leicht rauchiger Duft, gelbes Kernobst, reife Stachelbeeren, Melone, viel Birne und etwas Kräuter, dazu gesellt sich eine leichte Holzwürze. Am Gaumen ist er leicht cremig und nussig, dazu gelbes Kernobst, Mirabelle, viel Birne und etwas Kräuter. Der Wein besitzt Fülle und Struktur, aber auch Eleganz und eine feine Säure. Ein Großes Gewächs, so wie es sein sollte und deshalb erhielt der Wein auch die beste Bewertung des Abends. Die Große Lage „Lahrer Kirchgasse“ ist nach Süden ausgerichtet. Die Trauben wurden mit 92-93° Oechsle bei physiologischer Reife und mit ausreichender Säure geerntet. Die Weine erhalten eine Maischestandzeit von 18 Std. und werden dann im Holz (Tonneau) spontan vergoren. Nach dem BSA bleiben sie noch länger auf der Hefe und werden danach unfiltriert auf die Flasche gezogen.
7. 2020 Lahrer Gottesacker, Chardonnay, Großes Gewächs 13% Alk. Ein hellgelber Chardonnay mit einem leicht nussigen und speckigem Bukett, exotischen Früchten, Apfel, Mirabelle und Citrusnoten, dazu zarte Holzanklänge. Im Mund präsentiert er sich komplex mit zarter Mineralik und Eleganz, einer feinen frischen Säure und dezenten Gerbstoffnoten. Dezente Holz- und Karamellnoten bilden dann den Abgang. Wir hatten hier einen sehr interessanten, vielschichtigen Chardonnay vor uns, der eine dichte, straffe Frucht bei gleichzeitig schlanker Struktur, einer frischen Säure und einem sehr dezenten Holz zeigte. Damit unterschied er sich deutlich vom bekannten Chardonnay-Stil, der eher eine weiche, füllige Frucht, leicht buttrige Säure und stärkere Barrique-Noten aufweist. Dadurch kam es zu sehr unterschiedlichen Bewertungen. Ein Teil der Verkoster bewertete den Wein sehr hoch und der andere Teil lehnte ihn ab, da er nicht ihrem gewohnten Geschmacksbild entsprach. Der „Lahrer Kronenbühl Gottesacker“ ist der beste Teil der Lage Lahrer Kronenbühl und inzwischen als Große Lage anerkannt. Er liegt auf einem kleinen Plateau mit Ausrichtung ist nach Süd-Südwesten und hat tiefgründige kalkhaltige Böden. Um eine noch höhere Qualität zu erreichen, wird in der Großen Lage „Lahrer Kronenbühl Gottesacker“ die Parzelle „Teufelslochgasse“ für die Qualifikation als weiteres Großes Gewächs vorbereitet. Die Parzelle ist etwa 1 ha groß und mit Burgunderklonen extrem dicht (10.000 Stöcke / ha) bepflanzt. So soll sie noch höhere Qualitäten als die „normale“ Lage Gottesacker bringen. Der Antrag auf Anerkennung als Große Lage beim VDP ist gestellt und in 5 Jahren hat diese Lage hoffentlich nachgewiesen, dass sie die entsprechenden Qualitäten erbringt und als Große Lage eingestuft wird. Z.Z. wird ein Fass dieser Parzelle mit Chardonnay ausgebaut. Diesen Wein haben wir leider nicht verkosten können.
Nach den Weißweinen folgten zwei Spätburgunder-Rotweine Der Ertrag wird hier noch stärker reduziert als bei den Weißweinen. Die Bepflanzung erfolgte mit kleinbeerigen Pinot Noir-Klonen aus dem Burgund und bei der Ernte wird darauf geachtet, dass die Trauben nicht überreif werden, um die Frische und die beerige Frucht zu erhalten. Es erfolgt für 3 Wochen ein Maischestandzeit in der Kälte, zur Maische werden noch etwa 20% ganze Trauben mit Stiel zugesetzt. Dann erfolgt für 2 Wochen die normale Maischegärung mit Unterstoßen des Tresterhuts. Die Flüssigkeit wird abgepumpt und z.B. der Spätburgunder SC 16 Monate in Barriques bei 25°C vergoren.
8. 2019 Lahrer Krohnenbühl, Spätburgunder, “SC”, Erste Lage 13,0% Alk. Ein mittleres Kirschrot im Glas, ein feiner Duft nach roten und schwarzen Beeren, Pflaumen, Kirschen, dazu kommen Kräuter und zarte Holznoten. Am Gaumen dann sehr saftig und beerig, mit feiner Tanninstruktur und gut eigebundenem Holz. Ein kraftvoller Wein mit einer guten Struktur, noch etwas jung und verhalten, aber er wird seinen Weg gehen. Da der Wein sich noch verhalten und nicht ausgereift im Glas präsentierte, hatten einige Verkoster Schwierigkeiten, dem Wein eine höhere Bewertung zu geben, sodass die Benotungen bei diesem Wein wieder stark differierte.
9. 2019 Lahrer Kirchgasse, Spätburgunder, Großes
Gewächs 13,0% Alk. Hier haben wir den Spätburgunder aus der nächsthöheren Qualitätsstufe vor
uns. Im Glas ein mittleres Rubinrot, in der Nase sehr rotbeerig, viel Kirsche
und ein Hauch Himbeere, dazu eine zarte Holzwürze und etwas Tabak. Am Gaumen
ist er noch sehr verschlossen und zeigte eine verhaltene, aber dichte,
vielschichtige, rotbeerige Frucht, etwas Kräuter, Nüsse und Tabak gepaart mit
frischer Säure und feinkörnigem Tannin. Noch jung und etwas ungehobelt lässt er
sein Potential nur erahnen.
Auch hier variierten die Bewertungen stärker, da der Wein sein Potential noch
nicht ausspielen konnte und nicht alle auf die Zukunft setzen wollten.
Zum Abschluss unserer Probe durften wir noch einen Wein verkosten, der für das
Breisgau etwas Besonderes ist: eine edelsüße Auslese, den einzigen süßen Wein
des Weinguts und der dann noch aus einer für das Breisgau ungewöhnlichen
Rebsorte erzeugt wurde:
10. 2020 Lahrer Rieslaner, Auslese 7,5% Alk. Er zeigt sich in hellem Gelb mit grünlichen Reflexen. In der Nase eine sehr
klare Aromatik nach reifer Birne, Mirabelle, Pfirsich und etwas Ananas. Am Gaumen ist er sehr gradlinig und präzise,
viel gelbe Früchte mit einem schönem Süße-Säure-Spiel und sehr klar, da der
Weine ohne Botrytis geerntet wurde.
Die vier Jahre der Arbeit beim Weingut Müller Catoir haben bei Markus Wöhrle
zum Interesse an der Rieslaner-Rebe für edelsüße Weine geführt. Anfang der
2000’er Jahre wurden die Reben auf leichteren Böden gepflanzt (um die
Stiellähme zu vermeiden) und seitdem werden die Trauben zu edelsüßen Weinen
ausgebaut. Da die Rebe kaum anfällig für Botrytis ist, bleiben die Weine sehr
klar und fruchtbetont – ähnlich wie ein Eiswein.
Damit waren wir am Ende der Probe angelangt, in der wir sehr
interessante und hochwertige Weine verkosten durften. Die Befürchtung von
Markus Wöhrle, dass er Monologe zu den Weinen halten müsste, hat sich nicht
bewahrheitet. Die Stilistik bei einigen Weinen führten zu intensiven
Diskussionen, sodass der Abend nicht langweilig wurde. Unserem Referenten
möchten wir danken, dass er sich die Zeit genommen hat, bei uns die Weine aus
dem Breisgau zu präsentieren.
Er hat mit der ersten Probe des Jahres schon ein Highlight
gesetzt hat.
Lange stand dieses Gebiet im Schatten der Nachbarregion Ribera del Duoro, da die Weine recht rustikal, sehr breit und vor allem alkoholisch waren. Unser Weinbruder Uwe Lommertin wollte auf seiner Spanienreise vor Ort Weine für uns aussuchen, um uns zu zeigen, dass sich das inzwischen positiv verändert hat. Leider konnte er seine Reise wegen der Corona-Pandemie nicht mehr durchführen. Stattdessen hat er aber in Deutschland eine interessante Auswahl an Toro-Weinen finden können. Die Probe war für den Dezember 2020 vorgesehen, da dann aber der große Lockdown vor Weihnachten zugeschlagen hatte, mussten wir diese Probe auf den Dezember 2021 verschieben. Und dieses Mal konnten wir die Probe endlich durchführen.
1. 2018
Finca Sobreneo, Roble
Intensive rubinrote Farbe mit violetten Reflexen, ein sehr fruchtiges Bukett nach Kirsche, Pflaume, etwas Holunderbeere mit zarten Gewürze-Noten. Am Gaumen wieder viel Frucht, Süßkirsche, Pflaume, Brombeere mit frischer Säure und weichen Tanninen, vom Holz kommen noch etwas Gewürz-Noten und Vanille. Ein sauberer, fruchtiger Wein, nicht groß und anspruchsvoll, aber es macht Spaß ihn zu trinken. Der Basiswein der Bodegas Sobreno reift für 4 Monate in gebrauchten amerikanischen Eichenholzfässern und anschließend 4 weitere Monate in der Flasche.
2. 2016 Finca Sobreneo, Crianza
Intensive Granatrot mit violetten Reflexen, in der Nase neben roten Früchten wie Kirsche, Pflaume auch leichte Gewürz-Aromen, im Mund dann mehr Fülle, etwas fleischiger, viel rote Früchte, leichte Reife, eine weichere Säure, zartes Holz, der Wein wirkt aber noch etwas verschlossen mit einem recht adstringierendem Tannin. Nach einer sorgfältigen Weinlese werden die Trauben entrappt, anschließen erfolgt die Maischegärung, vier Tage bei 10ºC und dann etwa 16 Tage bei maximal 28ºC. Danach reift der Wein etwa 8 Monate in amerikanischen, maximal 4 Jahre alten Barriques und dann 6 Monate auf der Flasche.
3. 2017 Rejadorada, Roble
Farbe: intensives Kirschrot mit violetten Rändern. Im Bukett feine Frucht-Noten, Pflaume, gekochte Sauerkirsche, Brombeere, Maulbeere, dazu leichte Röstaromen. Am Gaumen weich, rund und saftig mit schönen Fruchtaromen, weiche Säure und festes Tannin mit leichten Schokoladen- und Kakao-Tönen, Vanille und Gewürznoten. Der Wein stammt von 15 – 30-jährigen Rebstöcken und wird nach der Gärung für 6 Monate im Barrique ausgebaut.
4. 2016
Rejadorada, “Novellum”, Crianza
Der Wein zeigt ein dunkles Kirschrot mit violetten Reflexen. In der Nase Aromen von dunklen Früchten mit einem Anklang an Röstaromen, Vanille und Lorbeer. Im Mund eine harmonisch ausgewogene Frucht, Waldfrüchte, Pflaume, etwas Kirsche, Brombeere, eine weiche Säure und feste, aber weiche Tannine, dazu Schokolade, Kakao, dezente Holz- und Gewürz-Noten. Die Rebstöcke sind zwischen 25 und 50 Jahre alt. Nach einer Handlese erfolgt die Maischegärung bei 23°C. Anschließend erfolgt für mindesten 12 Monate der Ausbau in Barriques aus französischer und amerikanischer Eiche und eine etwa 2-jährige Flaschenreife.
5. 2017 Vetus, “Flor de Vetus”
Im Glas erscheint ein tiefdunkles Kirschrot. Das Aroma ist fruchtbetont, Kirsche, Pflaume, Brombeere und leichte Röstnoten. Im Mund setzt sich die Frucht fort, mit weicher Säure und weichem Tannin. Feine Röstnote, etwas Gewürze und Karamell schließen sich im Abgang an, Insgesamt ein fruchtiger aber etwas karger Wein, es fehlt ihm die Dichte und Struktur. Die Reben wurden 1990 auf einem 20 Hektar Weinberg auf 700m Höhe gepflanzt. Die Reberziehung erfolgt im Gobelet-System. Nach der Lese wurden die Trauben entrappt und teilweise noch gemahlen. Nach der Maischegärung erfolgte der Ausbau für 9 Monate in Barriques aus 50% französischer und 50% amerikanischer Eiche
6. 2016
Vetus, “Flor de Vetus”
Der Wein fließt mit tiefem Kirschrot und violettem Rand ins Glas. Es entwickelt sich ein fruchtiges Bukett nach Kirsche, Waldbeeren, Pflaume und zarten Röstnoten. Im Mund dann kräftig, etwas cremig mit reifen, roten Früchten, einer frischen Säure und festen Tanninen. Im Abgang feine Röstnoten, etwas Lakritze, Schokolade und Gewürze. Der 2016’er Flor de Vetus zeigt deutlich mehr Frucht, Struktur und Fülle als der 2017‘er. Nach der Maischegärung fand der Ausbau über 10 Monate in Barriques aus französischer und amerikanischer Eiche statt
7. 2016
Teso La Monja, Romanico
Tiefes, schimmerndes Rubinrot. Im Glas entwickeln sich deutliche Aromen von Pflaumen, Kirschen, Cassis, sowie Anklänge von Gewürzen und Holzaromen. Am Gaumen mit würzigen Kirsch- und dunklen Beerenaromen, Kräutern, die von einer saftigen Säure und einem festem, reifen Tannin gestützt werden. Der Abgang ist lang und saftig und hinterlässt neben Tabak, Schokolade und Gewürzen eine leicht süße Note. Dieser Basiswein ist vollmundig, frisch und ausgewogenen und bietet für seinen Preis viel Frucht. Der Ausbau erfolgte nach einer längeren Maischstandzeit zu 60% für 6 Monaten in gebrauchter französischer Eiche und zu 40% im Stahl.
8. 2016
Teso La Monja, Almirez
Der Almirez präsentiert sich im Glas mit einem kräftigen, dichten
Purpur mit violetten Reflexen. In der Nase Aromen von Kirschen, Pflaumen, Gewürze, geröstetem
Kaffee, Vanille und Röstnoten.
Die Weinberge
für den Almirez befinden sich bei den Orten Valdefinjas und Toro auf einer
Meereshöhe von 750 bis 850 m und umfassen etwas 42 ha. Die Rebstöcke sind
zwischen 15 und 65 Jahren alt.
Die Ernte und die Selektion der Trauben erfolgt händisch. Die Maischestandzeit
und Gärung wurden bei 26 – 28 °C über insgesamt 21 Tage durchgeführt.
Anschließend folgt nach dem malolaktischen Säureabbau der Ausbau über 12 -14
Monate in Barrique-Fässern aus französischer Eiche. Es wurden 30 % neue Fässer
und 70 % gebrauchte, ältere Fässer verwendet.
9. 2015
Divina Proporcion, Abracadabra
Dunkle kirschrote Farbe. In der Nase ziegen sich Fruchtaromen von Pflaume, Kirsche, Brombeere, Blaubeere, etwas Unterholz und Vanille. Am Gaumen gute Dichte, etwas cremig, viel Frucht, im Abgang dann ein sehr straffes, aber reifes Tannin, leichte Süße, Kakao, etwas Zedernholz und Vanille. Die erste Flasche hatte leider einen Korkfehler und war dadurch dumpf und breit. Die Tauben werden für mindestens vier Tage einer Kaltmazeration unterzogen. Danach erfolgt die Maischegärung über 14 Tage bei 24ºC. Anschließend erfolgt der Ausbau für 14 Monate in gebrauchten Barriques..
10. 2015 Finca Sobreneo, Reserva .
Tiefdunkle kirschrote Farbe mit dunkelvioletten Rändern, ein kräftiges Bukett, vor allem nach reifem, rotem Obst und Röstaromen, Gewürznelken und Vanille. Im Mund ist der Wein dann samtig und weich, viel Frucht, Pflaume, Kirsche, Brombeere, weiche Säure und ein festes, adstringierendes Tannin. Dazu kommen deutliche Röstaromen, Schokolade Gewürznelken und Vanille. Ein kräftiger, gut strukturierter Wein, der aber etwas glatt und international wirkt. Die Trauben werden entrappt und 5 Tage bei 7ºC kaltmazeriert, daran schließt sich Maischegärung bei maximal 28°C für etwa 15 Tage an. Danach reift der Wein 14 Monate in amerikanischen Eichenfässern, die Hälfte in neuen, die andere Hälfte in einmal verwendeten Fässern. Anschließend bleibt er 12 Monate in der Flasche, bevor er auf den Markt kommt.
11. 2017 Volior
Dunkles Kirschrot mit leicht violetten Rändern. In der Nase dichte Frucht nach Kirsche, Waldbeeren und etwas Vanille und Karamell. Im Mund dann dichte Struktur mit viel Pflaume, Schwarzkirsche, weiche Säure und festes, reifes Tannin. Dazu kommen dezente Holznoten, Vanille und eine Spur Karamell. Die Trauben für diesen Wein stehen auf kargen, sandigen und steinigen Böden auf etwa 670 m Höhe.Über den Ausbau ist nur bekannt, dass der Wein über 6 Monate in französischer Eiche reifte. Der eigentliche Hersteller ist nicht bekannt, es scheint sich um eine Sonderfüllung für Vinos.de zu handeln.
12. 2017 Teso La Monja, Victorino
Rubinrot mit violetten Reflexen. Der Wein präsentiert sich mit einem vielschichtigen Bukett an Fruchtaromen, Pflaume, Kirsche, Brombeere mit etwas Kräuter, Kakao und Vanille. Am Gaumen ist der Wein dicht strukturiert, saftig mit deutliche Frucht-Aromen, mit feiner Säure, sehr gut eingebundenen, seidigen und weichen Tanninen und einer sehr dezenten Holzaromatik. Es war kurz gesagt ein dichter, vielschichtiger Wein, der allen gefiel, ohne dabei gefällig zu werden. Die Trauben wurden per Hand gelesen, dann entrappt und auf traditionelle Weise gequetscht. Die Maischegärung erfolgt über 21 Tage bei 26 – 28 °C, anschließend der malolaktische Säureabbau und Ausbau über 20 Monate in Barriques aus neuer französischer Eiche.
Unsere Weinbruder Uwe hat uns zeigen können, dass aus den ehemals sehr rustikalen, Alkohol-lastigen Weinen inzwischen doch sehr klare, fruchtbetonte Weine geworden sind. Für das nächste Jahr will er versuchen, nochmals eine Auswahl an Weinen vor Ort zu besorgen. Für die gelungene Weihnachtsprobe möchten wir ihm herzlich danken.
Für diesen Termin war die Fortsetzung unserer Portugal-Weinproben vorgesehen. Da die Referentin aber den neuen Corona-Regeln leider nicht entsprechen konnte, mussten wir die Probe im Interesse unserer Mitglieder absagen und auf das nächste Jahr verschieben.
Portugal war für 2021 unser ausländisches Thema und sollte in zwei Weinproben abgehandelt werden. Daher freuten wir uns, dass wir für unsere erste Portugal-Probe Herrn Bernhard Schmitz als kompetenten Referenten begrüßen konnten. Er organisiert öfter Weinreisen nach Portugal und verkauft unter dem Namen „Vollmundig, Feine Weine“ auch portugiesische Weine. Portugal hat eine Rebfläche von etwa 240.000 ha (von der Fläche her die siebtgrößte der Welt) mit einer Jahresproduktion von etwa 6,5 Millionen Hektoliter. In der Rangliste der weltweiten Jahresproduktion liegt Portugal damit knapp hinter Deutschland auf Rang 11. In den letzten 5 Jahren konnte Portugal seine Jahresproduktion um 8 % steigern und hat insbesondere im Export einige Erfolge. Etwa 15 % der Bevölkerung Portugals leben direkt oder indirekt vom Weinanbau. Portugal hat heute fünf Weinbauzonen mit über 40 Qualitätswein-Anbau-gebieten, davon 26 mit DOC-Status. DOC heißt Denominação de Origem Contro-lada („geschützte Ursprungsbezeichnung“) und entspricht dem französischen AOP-System „Appellation d’Origine Protégée“. Sechs Regionen erzeugen IPR-Weine (Indicação de Proveniencia Regulamentada), entsprechend den französischen VDQS-Weinen; sie stellen eine Vorstufe zur DOC dar, acht Regionen haben Land-weine (Vinhos Regionais), entsprechend den französischen IGP-Weinen (Indication Geographique Protégée“; „geschützte geografische Herkunft“). Der Rest sind Tafelweine (Vinho de Mesa). Portugal besitzt noch über 500 autochthone Rebsorten, die sogenannten Castas. Zur Weinproduktion sind 341 Sorten zugelassen (Stand 2013).
Das Land lässt sich in unterschiedliche Klimazonen unterteilen: Im Norden kühl und feucht, in der Mitte warm und im Süden heiß und trocken.
Unsere verkosteten Weine stammen aus den folgenden Gebieten: Minho (Vinho Verde)
Minho ist die größte portugiesische Weinregion mit ca. 34.000 ha und liegt im Nordwesten von Portugal zwischen Atlantik und dem Fluss Minho. Die fast ausschließlich erzeugten Weißweine tragen die Herkunftsbezeichnungen Vinho Verde DOC und Vinho Regional Minho. Der Weinanbau auf Terrassen, die bis auf 1400 m hoch liegen, geht auf die Römer zurück. Die Weinreben stehen hier auf lockeren Granitböden, die auch dafür sorgen, dass trotz der hohen Niederschläge die Böden gut entwässert werden. Eine Besonderheit der Region ist der Hochausbau. Die Reben ranken oft noch an Pergolen, Bäumen oder Stangen meterhoch, begrenzen oft Felder oder bilden Gänge. Diese Form des Anbaus verhindert, dass die Feuchtigkeit in Bodennähe die Trauben faulen lässt und der Boden unter den Reben noch z.B. für den Gemüseanbau ge-nutzt werden kann.
Douro
Das Weinanbaugebiet des Douro im Nordosten von Portugal umfasst ca. 20.000 ha
und ist die älteste abgegrenzte Weinregion der Welt. Neben dem bekannten Port-wein,
dessen Qualitätskriterien der 1756 vom Marquis de Pombal festgelegt wurden,
gibt es inzwischen auch trockene Rot- und Weißweine. Die Terrassen-Landschaft
im Douro-Tal ist UNESCO Welterbe. Die Böden sind von Granit und Schiefer
geprägt und liefern daher recht mineralische Weine, das Klima ist hier deutlich
wärmer und trockener als im Norden.
Bairrada Diese Weinanbaugebiet zeichnet sich durch sein mildes Klima aus. Es erstreckt sich an der Küste des Atlantiks entlang und rund um die Stadt Coimbraa. Hier werden Rot-, Weiß- und Schaumweine angebaut. Star der Rebsorten ist die Barga. Die Reben stehen hier auf schweren, fruchtbaren Ton-Böden geprägt. Diese Region liegt nicht direkt an der Atlantik-Küste, dennoch ist der maritime Einfluss auf das Klima ausgeprägt.
Dao Das Gebiet liegt zwischen Barada im Westen und Duoro im Nordosten und besitzt ca. 20.000 ha Anbaufläche für Wein. Es ist in 7 Unterregionen unterteilt. Die Region wird von den Gebirgen Serra do Buçaco und Serra do Caramulo durchzogen und deshalb sind die Weingärten typischerweise in Terrassenform angelegt. Dão ist ebenso wie die Wein-Region Douro durch Gebirge nach Westen hin von atlantischen Einflüssen weitgehend abgeschirmt, dadurch hat das Klima kontinentale beziehungsweise mediterrane Einflüsse. Die Winter sind regenreich und relativ rau, die Sommer heiß und trocken, der Herbst ist lang und kühl. Die Reben stehen über-wiegend auf Granitboden in Hochlagen. Nur im Osten gibt es einige kleine Bereiche mit Schiefer.
Lisboa Diese Weinbauregion mit 30.000 ha Rebfläche liegt im zentralen Westen nördlich von Lissabon und zieht sich nach Norden an der Atlantikküste entlang bis zur Stadt Leiria. Der bis 2008 gültige Name Estremadura wurde geändert, um eine Verwechs-lung mit der spanischen Region Extremadura zu vermeiden. Das Klima wird stark vom nahen, kühlen Atlantik beeinflusst und zeichnet sich durch relativ milde Winter und warme, aber nicht übermäßig heiße Sommer aus. Durch die von Westen kom-mende, feuchte Meeresluft gibt es ausreichend Niederschläge für den Weinbau. Die mittelschweren Böden sind sandig oder lehmhaltig mit unterschiedlichem Kalkanteil.
Alentejo Mit rund 22.000 Hektar Weinanbaufläche, davon ca. 11.800 ha für DOC-Weine, ist der Alentejo das größte Weinanbaugebiet in Portugal. Das entspricht rund 10% des gesamten Weinanbaus in Portugal. Das Klima ist heiß und trocken, die Tempera-turen erreichen im Sommer über 40°C. Bis Ende der 70’er Jahre war das Gebiet nicht für Wein bekannt, sondern für riesige Weizenfelder (deshalb auch als der Brotkorb Portugals bezeichnet), sowie für Olivenhaine und Korkeichenwälder. Mehr als die Hälfte der Weltproduktion an Korken stammt aus Portugal und davon wieder der größte Teil aus dem Alentejo.
Unsere
Verkostung startete mit 3 Weißweinen:
1. 2020 Quinta de Gomariz, Loureiro Minho Loureiro
Der im Stahl ausgebaute, zitronengelbe Vinho
Verde aus der Rebsorte Loueiro duftet nach Zitrus, Apfel und etwas floralen
Noten. Am Gaumen zeigt er sich leicht mineralisch mit deutlichen Zitrus- und
Stachelbeere-Aromen. Neben etwas Honigtönen und einer zarten Süße zeigt sich
eine frische, lebendige Säure. Insgesamt ein recht ausbalancierter, frischer und
trinkanimierender Wein.
Die Quinta de Gomariz hat eine Fläche von etwa 17 Hektar und
liegt zwischen Porto und Braga, in der Region Vale do Ave, dem Herzen der
Region Vinho Verde.
2. 2019 Adega de Moncao, “Deu la Deu” Minho Alvarinho
Auch hier ein im Stahl ausgebauter zitronengelber Vinho Verde, diesmal aus der Rebsorte Alvarinho. In der Nase tropische Früchte neben blumigen Noten. Im Mund dann Zitrus, Apfel, Stachelbeere, etwas Honig, pflanzliche Noten und eine feste Säure. Leicht bittere Noten im Abgang. Ein recht intensiver, sehr trockener, breiter, fülligerer Wein mit viel Citrus-Noten. Der Most der der ersten und zweiten Pressung wird nach einer eine Standzeit von 1 Tag bei 14°C dann temperaturkontrolliert bei 18-20°C kaltvergoren. 1958 gründeten 25 Weinbauern in der Kernregion für den Alvarinho, der Unterregion Moncao e Melgaco, die Genossenschaft von Moncao. Die Trauben für den Deu-La-Deu sind eine Selektion aus den besten Parzellen der Genossenschaft.
3. 2019 Quinta do Vallado, “Prima” Duoro branco
Moscatel Galegö (Gelber Muskateller)
Ein hell strohgelber Wein mit einem feinwürzigen, leicht floralen Bukett, im Mund dann aber ein knochentrockener Wein mit Apfel, Birne, Mirabelle, viel Citrus aber nur sehr zarten Muskattönen, dazu kommt eine frische Säure. Der Wein stammt von 30 Jahre alten Moscatel-Reben. Die Vergärung dauerte ca. 1 Monat bei 14-16°C nach dem portugiesischen Bica Aberta Verfahren (Beerenhülsen, Stiele und Traubenkerne werden vor der Gärung entfernt). Danach wurde er noch drei Monate in Edelstahltanks gelagert. Die Quinta do Vallado in der Nähe von Peso da Regua wurde 1716 gegründet und ist eine der ältesten und bekanntesten Quintas des Douro-Tals. Das Weingut besitzt ca. 64 ha Weinberge, von denen 26 ha mit alten Reben von mehr als 60 Jahren bepflanzt sind.
Nach den
Weißweinen folgten drei Rosé-Weine:
4. 2019 Quinta de Chocapalha, Mar da Palha, Rosè Tejo
Tinta
Roriz 50%, Touriga Nacional 50%,
Ein heller, intensiv lachsfarbiger Rosé mit einem Duft nach Johannisbeeren, Erdbeeren, und etwas Brombeeren, im Mund setzt sich das fort mit leichter, etwas breiter Struktur, frischer Säure und einem guten Abgang.Das Weingut wurde In den 1980er Jahren von Alice und Paulo Tavares da Silva erworben und umfasst heute ca. 45 ha Weinberge.
5. 2019 Quinta da Lapa, “Nana” Rosé Tejo
Touriga
nacional 50%, Aragonez 50%,
Ein heller, lachsfarbiger Rosé mit einem Bukett nach roten Beeren, Zitrusfrüchten und Blumen. Im Mund dann mehr vollreife Sommerfrüchte, Johannisbeere und etwas Zitrus. Ein sauberer, fruchtiger Rosé mit frischer Säure. Die Quinta da Lapa wurde vor 1733 gegründet und besitzt ca. 72 ha Weinberge in Manique do Intendente. Sie liegen in einer für den Weinbau begünstigten Lage, da durch den Bergrücken des Montejunto die Weinberge vor den kalten, feuchten Winden des Atlantiks geschützt sind.
6. 2017 Quinta da Lapa, “Clarete”
Castellao
50%, Trincadera 50%
Ein recht dunkler, rubinroter Rosé mit deutlich rotbeerigen Aromen in der Nase, die sich dann am Gaumen fortsetzen, viel Sauerkirsche, Pflaume und Brombeere. Der Ausbau im Holz ist kaum erkennbar, der Wein zeigt frische Säure und wirkt aber etwas kantig und karg. Für den Wein wurden weiße und rote Trauben nach einem von mittelalterlichen Mönchen entwickelten Rezept verschnitten und dann 12 Monate in Barriques aus französischer und amerikanischer Eiche ausgebaut.
Zum Abschluß wurden sechs Rotweine
vorgestellt:
7. 2015 Quinta do Entroco, “Baga Blend” Beirada, Beira Alta
Baga 90%, Merlot 10%
Der Wein zeigt ein dunkles, gedecktes Rot mit leichtem Blaustich. Am Gaumen rote und schwarze Früchte, die sich im Mund fortsetzen, Pflaume, Waldbeeren wie Brombeere und Blaubeere. Eine kräftige, frische Säure und kräftige aber schon weichere Tannine, etwas Kakao und vom Barrique-Ausbau leichte Gewürz- und Rösttöne Der Wein wirkt noch etwas breiter und etwas ungehobelt, aber der 10%ige Anteil an Merlot hat die Frucht verstärkt und das Tannin etwas weicher gemacht. Der Wein wurde 6 Monate in Barriques aus französischer Eiche ausgebaut. Die Quinto do Entroco wurde 2000 in São Lourenço do Bairro von Dao Sui übernommen und gehört zur Gruppe Global Wines. 2005 wurde ein futuristischer Weinkeller in einem runden Gebäude, das einem riesigen Weinfass ähnelt, eröffnet. Neben dem Weinkeller gibt es auch ein Restaurant und einen Veranstaltungsraum.
8. 2016 Quinta de Cabriz, Reserva Dao
Touriga Nacional 40%, Alfrocheiro 30%, Aragonez 30%
Ein tiefdunkler, intensiv rubinroter Wein mit leicht balsamischer, beeriger und etwas kräutriger Nase. Am Gaumen Waldbeeren, Pflaume, Kirsche und etwas Kräuter. Feste, gut eingebundene Tannine sowie zarte Rösttöne- und Vanillenoten vom Barrique-Ausbau. Der Wein hat ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Der Wein wurde 9 Monate in Barriques aus französischem Holz ausgebaut. Die Quinta de Cabriz liegt in Carregal do Salak im Dao-Gebiet zwischen den beiden Hauptflüssen dem Mondego und dem Dao und besitzt 38 ha Weinberge und gehört ebenfalls zur Gruppe Global Wines.
9. 2017 Quinta do Crasto, Crasto Superiore Duoro tinto
Eine tiefe, rotviolette Farbe zeichnet den Wein aus. Einem intensiven Bukett nach Waldbeeren und leichten Gewürznoten folgt am Gaumen dichte Frucht nach Pflaume, Kirsche, Brombeere und anderen Waldbeeren. Eine feine Säurestruktur mit festen, runden, seidigen Tannine und dezente Holznoten runden den Wein ab. Der Wein wurde 12Monate in Barriques ausgebaut. Die Ursprünge der Quinta do Crasto, inSambrosa gehen zurück bis in das Jahr 1615. Inzwischen ist sie im Besitz der Familie
Roquette. Von den 130 ha sind 70 ha mit Reben bepflanzt. Trotz moderner Technik
wie Ausbau im Stahltank werden auch noch die traditionellen “Lagares” (offene Granitgärtanks)
verwendet. Das Weingut gehört zu den großen bekannten Portwein-Produzenten.
10. 2013 Aneto, Reserve, tinto Duoro tinto
Touriga National
50%, Touriga Franca 50%
Ein intensiv dunkler, rubinroter Wein mit kräftige Nase nach dunkelroten und schwarzen Früchten, Pflaume, Brombeere, etwas Kirsche, dazu leichte Gewürze-Noten, Zedernholz und etwas Leder, am Gaumen weiter dunkle, reife Früchte, Waldbeeren, dichte Struktur. Im Finale festes, reifes Tannin, dezentes Holz, und zarte Gewürz- und Vanillenoten. Die sorgfältig selektierten Trauben wurden vollständig entrappt und in „Lagares” mit den Füßen gestampft, allerdings in einer Edelstahlvariante mit integrierter Kühlung und nicht in den traditionellen Granitbecken. Danach reifte der Weine für 12 Monate in neuen und alten 300 l-Fässern aus französischer Eiche. Der Weinmacher Francisco Montenegro war früher bei einem der großen Portweinhäuser beschäftigt und hat 2001 das Weingut Aneto aufgebaut. Er besitzt neun Hektar Rebfläche in der Nähe von Régua sowie sieben Hektar für rote Rebsorten, in der Nähe von Pinhão.
11. 2017 Herdade do Rocim, Alicante Bouschet Alentejo
Alicante Bouschet
Mit dunkelroter, fast schwarzer Farbe fließt der Wein ins Glas. In der Nase finden sich roten Früchte, etwas Schokolade und Gewürze. Im Mund folgt dann eine dichte, würzige, füllige Frucht nach roten Beeren, Pflaume, etwas Brombeere, Kirsche und Kräutern. Das Tannin ist noch sehr fest und adstringierend. Nach manueller Lese in 12 kg Kisten wurden die Trauben auf dem Sortiertisch ausgelesen und im traditionellen Lagar “fußgetreten”. Danach folgte für 10 Monate der Ausbau in französischen Eichenfässern und anschließend mindestens 5 Monate Lagerung in der Flasche. Die Herdade do Rocim besitzt 70 ha Weinberge,
53 ha für rote und 17 ha für weiße Rebsorten. 20 ha sind noch mit alten
Rebstöcken bepflanzt. Die Weinberge sind teilweise zertifizierte ökologische
Anbaufläche oder sie befinden sich in der Umstellung auf den ökologischen
Landbau.
Ein intensiv dunkler, rubinroter Wein, der nach rotem Obstkompott mit einem Hauch Gewürzen, Schokolade und Tabak riecht. Dann folgen im Mund wieder reife rote Früchte, Pflaume, Kirsche etwas Cassis, Bitterschokolade und leichte Gewürz- und Tabaknoten. Ein dichter, gut strukturierter, vielschichtiger Wein mit festem, aber reifem Tannin. Das war nicht zu Unrecht der bestbewertete Wein des Abends. Der Wein wurde für 12 Monate in Barriques (70% franz, und 30% amerik. Eiche) ausgebaut. Die Herdade do Esporão lässt sich bis in das Jahr 1267 zurückverfolgen. Das Gut liegt ca. 190 km südöstlich von Lissabon in der Nähe des Städtchens Reguengos de Monsaraz und umfasst ca. 2000 ha. Davon sind ca. 450 ha mit Reben bestockt, ein weiterer Teil mit Olivenbäumen oder Korkeichen. Es wurde 1973 von der Weinhandelsfirma Finagra gekaufte, aber ein Jahr später während der Nelkenrevolution durch die Arbeiter besetzt und selbstverwaltet geführt. Seit 1979 ist das Gut wieder im Besitz der ursprünglichen Eigentümer, diese durften aber anfangs ihre Weine nur in der örtlichen Genossenschaft keltern. Nachdem ab 1987 in neueste Kellertechnik und in die Erneuerung der Weinberge investiert wurde, konnte 1989 der erste Wein selbst abgefüllt und unter dem Namen „Esporao“ vertrieben werden.
Damit waren wir am Ende der Probe. Es konnte leider nur ein kleiner Einblick in die Weinwelt Portugals sein, aber für die kompetente Zusammenstellung und Präsentation der Weine möchten wir uns bei Herrn Bernhard Schmitz herzlich bedanken
Unser ausländisches Thema für 2020 war Istrien, dafür hatte unser Weinbruder Ceca je eine Weißweinprobe und eine Rotweinprobe mit der autochthonen Rebsorten zusammengestellt. Durch den Corona-Lockdown 2020 mussten die beiden Proben ins Jahr 2021 verschoben werden. Nach der Weißweinprobe mit dem istrische Malvazija (Malvasia) im Juni wollten wir nun die Rotweinprobe mit der Rebsorte Teran oder auch Terrano durchführen. Terrano ist eine Rotweinsorte, die vor allem an der östlichen Adria angebaut wird und ähnlich wie Refosco dal Peduncolo Rosso im Friaul eine Varietät der Sorte Refosco ist. Im italienischen DOC-Bereich Carso ( Karst) nördlich von Triest wird der Terrrano del Carso angebaut. In Slowenien wird die Rebsorte im Anbaugebiet Kras (Karst) Kras Teran und in Kroatien auf der Halbinsel Istrien Teran genannt. Die Varietät Teran entstand auf den Karstböden der Region und auf den am Mittelmeer häufigen Terra Rossa Böden. Die Sorte ergibt tiefdunkelrote, fruchtige Weine mit eine guten Säure und kräftigem Tannin. Deshalb kann ein Ausbau in Barriques sinnvoll sein, um die oft rustikalen Tannine zu zähmen. Refosk wird die Sorte im slowenischen Istrien genannt, während sie auf dem slowenischen Karst und in Kroatien als Teran bezeichnet wird. Der Unterschied in der Bezeichnung ist sinnvoll, da vom Karst vollere Wein kommen als von der Mittelmeerküste.
Im Glas eine dunkle, rote Farbe, in Nase dann würzig nach Waldbeeren, Brombeere, Blaubeere, Pflaume und viel Sauerkirsche, was sich im Mund dann fortsetzt. Ein recht fruchtiger Wein, aber mit einer etwas bissigen, spitzen Säure und etwas grobem, adstringierendem Tannin. Ein Teran aus der Basislinie, recht einheitlich bewertet wurde. Dieser Wein wurde im großen Holzfass ausgebaut.
Der Wein kommt mit dunkelroter Farbe ins Glas und verströmt dann deutlich rote Beeren und etwas animalsche Noten. Am Gaumen recht fruchtig nach roten und schwarzen Johannisbeeren, Kirschen, Blaubeeren und Sauerkischen. Er zeigt eine ausgeprägte Frische durch die deutliche, aber auch spitze Säure. Im Hintergrund leicht animalische Töne und ein härteres, adstringierendes Tannin. Auch dieser Wein wurde als einfacherer Teran aus der Basislinie eingestuft und die Meinungen gingen hier wenig auseinander. Der Ausbau erfolgt traditionell mit kurzer Reife im Holzfass.
3. Pirat
Hier war ein dem Teran ähnlicher Wein mit viel Säure und Tannin, wie z.B. ein Baga aus Portugal vorgesehen, der aber nicht mehr besorgt werden konnte.
Im Glas leuchtet der Teran im intensiven Rot. In der Nase Pflaume, Brombeere, Kirsche und etwas und Kräuter. Im Mund setzt sich das mit deutlichem Sauerkirsch-Ton und festem Tannin und dezenten Holznoten, Nelke, Schokolade und Kräutern fort. Ein Wein mit mittlerem Körper, aber weicherer, reiferer Frucht, besser integrierter Säure und reiferem Tannin. Der Wein stammt von zwei Weinbergen in südwestlicher Ausrichtung. Die Reben sind 30 Jahre alt und werden in Guyot-Erziehung gehalten. Der Boden besteht aus Kalkstein, Dolomit, Lehm und Flysch. Nach der Handlese im Oktober wurde der Wein bis zu 90 Tagen auf der Maische gelassen und dann in Holzfässern und im Edelstahl ausgebaut.
Ein dunkelroter Wein mit viel roter Frucht in der Nase. Am Gaumen dann dichte Frucht, Pflaume, reife Kirsche, Brombeere und etwas Cassis. Dazu kommt eine deutliche, etwas dominante Säure und ein festes, aber schon reiferes Tannin mit Schokolade-Noten und Holz-Noten nach Rauch und geröstetem Brot. Ein recht voller und körperreicher Wein, der aber etwas untypisch für die Gegend ein Bordeaux-Cuvee mit seinen 60% Merlot und 10% Cabernet Sauvignon repräsentiert. Das war der Wein, bei dem die Beurteilungen ab stärksten auseinander gingen. Maischestandzeit und Vergärung für 1 – 2 Wochen, dann Ausbau für 15 Monaten in französischer Eiche, danach weiterer Ausbau im Edelstahl und auf der Flasche.
Ein rubinroter Wein aus einem ungewöhnlichem Cuvee aus Refosko (Teran), Merlot, Nebbiolo, Tempranillo. In der Nase etwas erdige Noten, Kompott und Veilchen. Im Mund dann ein dichter, kirschfruchtiger Wein, etwas Brombeere, Blaubeere, Pflaume, Sauerkirsche und würzige Kräuter. Das setzt sich mit den gut integrierten Tanninen und den dezenten Holznoten fort. Eine kräftige, aber recht gut eingebundene Säure hält den Wein frisch. Die Trauben wachsen in zwei Weinbergen, Španjole und St. Elisabetta, 300 m über dem Meeresspiegel. Jede Sorte wird separat vinifiziert. Es folgt eine 10-tägige Maischegärung, dann der Verschnitt und anschließen wird der Wein für 12 Monate in slawonischer Eiche ausgebaut.
Ein dunkelroter Wein, der eine intensive Nase nach Brombeeren, Pflaumen, Zeder, Tabak, und Veilchen zeigt. Leider zeigen sich aber auch schon deutlich oxidierte Noten, was sich im Mund dann fortsetzt. Er besitzt ein festes, dichter Tannin und leichte Holznoten nach Mokka, Bitterschokolade, Zeder und Tabak, daneben aber auch wieder breite oxidierte Noten. Die Säure ist unharmonisch spitz, fast wie eine Todessäure eines Weines, der sich schon etwas verabschiedet hat. Er fällt zwischen den anderen beiden Weine deutlich ab. Schade. Dieser Teran Reserva reifte 12 Monate in Barriques.
Im Glas zeigt sich der Wein mit dunklem Rubinrot. Im Bukett dunkle Waldfrucht, Kirsche, Blaubeere und Brombeere, im Mund dann kräftig und körperreich, mehr rote Beeren, neben Kirsche und Brombeere auch etwas Himbeere, mediterrane Kräuter und dezente Holznoten. Ein dichter Wein mit interessanter Frucht, der nach einer Maischegärung von 20 Tagen für 24 Monate in Barriques reifte.
Im Glas dunkles Rubinrot, dann ein würzige Bukett, rote Beeren, Pflaume, etwas Kirsche und Brombeere, was sich dann im Mund fortsetzt. Ein weicher, recht eleganter, weicher Wein mit zarter Süße, dezentem Holz mit Gewürz-Aromen, aber noch festem, adstringierendem Tannin. Es zeigt sich ein interessantes Spiel zwischen der deutlichen Säure des Teran und den Holznoten der Barriques. Der Teran Barrique wird aus voll ausgereiften Trauben hergestellt, nach längerer Maischstandzeit vergoren und drei bis vier Jahre in kleinen Barriques gereift.
Der Wein zeigt eine intensivem dunkelrote Farbe, das Bukett dunkelfruchtig, Pflaume, Brombeere, Kirsche mit einem Hauch Zimt und Nelken. Leider kommen auch hier wieder leicht oxidierte Noten auf. Am Gaumen dann weiter , Pflaume, Brombeere, Kirsche, etwas Sauerkirsche. Der Rebsorte entsprechend wieder eine kräftige Säure und vom Holz Gewürznoten nach Kaffee, Kakao, Tabak Vanille und Nelken. Leider wirkt alles aber durch das harte, kantige Tannin recht unharmonisch. Die Trauben stammen von zwei Weinbergen in südwestlicher Ausrichtung. Die Reben sind 30 Jahre alt und werden in Guyot-Erziehung gehalten. Der ist Boden rot und grau aus Kalkstein, Dolomit, Lehm, Flysch. Der Wein wurde aus vollreifen und teilweise auch am Stock getrockneten Trauben hergestellt. Er wird bis zu 150 Tagen auf der Maische gelassen, dann für 2 – 3 Jahre in Holzfässern verschiedener Größe und im Edelstahl bzw. Amphoren ausgebaut.
11. 2016 Coronica, Gran Teran Refosko (Teran), 14,0% Alk.
Der Wein läuft mit tiefdunkler, rubinroter Farbe ins Glas. Er duftet nach roten Beeren, Pflaume, Brombeere, Blaubeere und etwas mediterranen Kräuternoten. Im Mund zeigt er sich dann reif und vollmundig, viel reife Frucht, Pflaume, Kirsche, Brombeere mit frischer, gut integrierter Säure und geschmeidigen Tanninen. Neben den Fruchtaromen sind im Abgang dann auch Kakao, Schokolade und Vanille zu erkennen. Hier ist es gelungen einen dichten aber auch fein strukturierten Wein mit frischer, gut eingebundener Säure und geschmeidigen Tanninen aus dieser etwas ruppig-rustikalen Rebsorte zu erschaffen. Deshalb war das auch der Wein mit der zweibesten Bewertung des Abends. Der Gran Teran als Spitzenrotwein des Weinguts wird nur in guten Jahren produziert. Nach der Maischegärung erfolgt der Ausbau in Holzfässern verschiedener Größe, je nach Bedarf
Der Wein hat eine dunkelrote Farbe. In der Nase zeigen sich Waldboden, dunkle Beeren, Pflaume, Brombeere, Blaubeere und etwas Sauerkirsch-Kompott. Über allem liegt ein Hauch von Bretanomyces. Im Mund dominieren dann die Waldfrüchte mit einem Hauch Vanille und einer zarten Süße. Das Tannin ist straff, aber reif und weich, im Abgang zeigt sich Kakao, Schokolade und etwas Vanille. Ein interessanter Wein mit feiner Reife, bei man es geschafft ,hat die Säure und das Tannin zu zähmen. Die Trauben stammen von drei Weinbergen in südwestlicher Ausrichtung. Die Reben sind 30, 25 und 60 Jahre alt und werden in Guyot-Erziehung gehalten. Der ist Boden rot und besteht aus Kalkstein, Flysch und roter Erde. Der Wein ist ein Cuvee aus Refosko (Teran) 50%, Cabernet Sauvignon 25% und Merlot 25%. Merlot und Cabernet Sauvignon wurden einer Maischegärung von 40 – 60 Tagen, der Teran von 90 – 100 Tagen unterzogen. Für 2-4 Jahre wurde der Teran dann in Barriques und Merlot und Cabernet Sauvignon in Ton-Amphoren ausgebaut. Danach erfolgte die Cuveetierung und Abfüllung auf Flaschen.
Damit waren wir am Ende der Probe angekommen, auf der wir die verschiedensten Charaktere der Teran-Weine verkosten konnten, von recht rustikal mit spitzer Säure und kantigem Tannin bis zu recht elegant im Barrique gezähmten Weine mit frischer Säure und weicherem Tannin. Wir möchten unserem Weinbruder Ceca dafür danken, dass er vor Ort die Weine zusammengesucht hat. Aufgrund der Chorona-Verordnung konnte er die Probe nicht mehr moderieren, sodaß diese Aufgabe dem Verfasser dieses Berichtes zufiel.
Informationen zu den Weingütern:
Marijan Arman, (Wein 1 und 7) Das Weingut Marijan Arman befindet sich in der Gemeinde Vizinada, im Hinterland von Novigrad. Seit 1880 wird Weinbau betrieben, aber erst 1990 wurde von Marijan Arman das heutige Weingut begründet. Auf 11 ha werden zu 60 Rot- und zu 40% Weißweine produziert. Die Weingärten erstrecken sich auf den Hängen am Flusses Mirna. Durch die südwestliche Ausrichtung wird eine optimale Sonnenbestrahlung ermöglicht.
Coronica, (Wein 2 und 11) Das Weingut liegt zwischen Umag und Novigrad im Ort Korenki und wurde 1992 von Moreno Coronica gegründet. Die Weinberge sind auf den nährstoffreichen Terra Rossa-Böden.
Cattunar, (Wein 4, 9, 10, 12) Das Weingut Cattunar aus Brtonigla im Westen Istriens ist seit Generationen im Weinbau tätig. Franco Cattunar und seine Frau Vesna haben 1985 das Weingut übernommen und in die Modernisierung des Weinguts und den Weintourismus investiert. Auf insgesamt 56 ha Weinbergen stehen neben einheimische Rebsorten wie Malvasia, Teran und Muškat Momjanski auch internationale Sorten wie Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Merlot und Sauvignon Blanc. Das Weingut hat sich darauf spezialisiert, seine 4 Bodentypen: grauer Boden, schwarzer Boden, roter Boden und weißer Boden in den Weinen auch erkennbar zu machen.
Matosevic, (Wein 5) Das Weingut hat zwei Produktionsstandorte: einmal im Nordwesten in Buje, wo mit Partner Trauben produziert werden und in Zentral-Istrien, in der Nähe des Dorfes Grimalda, wo zwei Weine der Grimalda White und der Grimalda Red hergestellt werden.
Benvenutti, (Wein 6 und 8) Das 6 ha große Weingut der Familie Benvenutti liegt in Kaldir, in der Nähe der Kleinstadt Motuvun im Herzen der Region Istrien. Produziert werden 90% Rotweine und 10% Weißweine.
Für
unsere Technikprobe konnten wie Herrn Reinhard Antes gewinnen, der in
Heppenheim an der Bergstraße einen der wenigen in Deutschland noch vorhandenen
Rebzuchtbetriebe leitet.
Der
Betrieb wurde1952 durch seinen Vater Vinzenz Antes gegründet und 1994 an die
Brüder Reinhard und Helmut Antes übergeben. Inzwischen arbeiten auch schon ihre
Kinder mit. Der Betrieb wurde aufgespalten in die Reinhard und Helmut Antes
GbR, die mit 48 ha der größte Weinbaubetrieb der hessischen Bergstraße ist
und neben dem Weinbau auch Rebenveredlung, Unterlagenproduktion und Edelreisproduktion
betreibt und die Antes Weinbau Service GmbH, die den Rebenverkauf
weltweit betreibt. Dazu gehören auch Beratung, Planung, Projekt-Management und
Ausführung. Es werden Edelreiser in eigenen Vermehrungsanlagen produziert und
dafür Versuchs- Vergleichs- und Adaptionsanlagen betrieben. Über 400 Sorten und
Klone sind im Anbau, dabei erlauben viele verschiedene Klone einer Sorte den
direkten Vergleich der Klone, daneben sind über 100 historische Sorten in der
Erhaltungszüchtung und auf 3,5 ha wird eine Piwi-Vergleichsanlage (für
pilzwiderstandsfähigen Rebsorten) mit rund 75 verschiedenen neuen Piwi-Sorten
betrieben.
Etwa
2500 Kunden werden betreut. Der Rebveredler stellt die Verbindung zwischen den
Züchtern und den Winzern und umgekehrt dar. Dadurch besteht oft ein sehr langes
Vertrauensverhältnis zwischen Winzer bzw. Weingut und dem Rebveredler. Er muss dazu über die betrieblichen
Besonderheiten des Weinguts Bescheid wissen. (Strategie, Marktposition des
Weingutes, ist es ein Fasswinzer, ein Premiumwinzer bzw. ein Biobetrieb etc.),
um eine gute Beratung leisten zu können.
Nun
zum Thema Klimaveränderung:
Die Rebe stellt folgende Anforderungen an ihren Lebensraum: Jahresdurchschnittstemperatur: 9-13 °C Winterdurchschnittstemperatur über 0 °C Tiefste Wintertemperatur: ca. minus 20 °C Durchschnittstemperatur während der Blüte (Juni): nicht unter 15 °C Mittlere Juli-Temperatur: ca. 20 °C, Jährliche Sonnenscheindauer: Mindestens 1300 Std, Optimum: 1700-2000 Std, davon während der Vegetation: 1100-1600 Std.
Diese Bedingungen werden in zwei Bändern entlang der gemäßigten und subtropischen Zonen der Erde erreicht.
Früher galt für die Nordhalbkugel der 30. Grad bis 51. Grad nördlicher Breite, heute ist das Band bis auf 58 Grad nördlicher Breite (Norwegen) verschoben. Auf Grund der Meeresströmung des Golfstroms ist das Band auf der Nordhalbkugel breiter.
Für
die Südhalbkugel galt früher der 30. bis 40. Grad südlicher Breite, heute ist
das Band bis auf 45 Grad südlicher Breite (Neuseeland) verschoben.
Die einzelnen Rebsorten haben unterschiedliche Wärmeansprüche und daraus ergibt sich in Deutschland ein Band von 5-6 Wochen für die Reifezeiten z.B. für: Müller-Thurgau: Anfang September und damit wird bei uns jetzt zu früh reif Cabernet Sauvignon: Ende Oktober, und damit wurde früher bei uns nicht reif.
Durch
die Klimaerwärmung wandert der Weinbau nach Norden, bzw. in höhere Lagen und
frühreifende Rebsorten sterben aus. Rebsorten aus südlicheren Gebieten können
inzwischen auch bei uns gepflanzt werden und ausgereifte Trauben liefern.
Die gestiegenen Durchschnittstemperaturen in Deutschland haben zur Folge: – zu frühe Reife der Traube – zu frühe Fäulnis, weil es zur Reifezeit noch feucht und sehr warm ist – mehr Krankheiten, weil es wärmer ist, – mehr Extremereignisse, wie Trockenschäden durch fehlenden Regen und hohe Temperaturen, Unwetterschäden durch Regen, Sturm oder Hagel. – weniger Säure, weil es in der Reifezeit nachts zu warm ist und dadurch auch geringere Haltbarkeit (Weißweine) – zu hohe Alkoholgehalte durch mehr Zuckerproduktion
Für die Rebzüchter ergeben sich folgende Möglichkeiten, auf die Auswirkungen der Klimaveränderung zu reagieren – Suche nach Klonen, die lockerbeeriger sind, festere Schalen haben oder später reifen. – Adaption von Rebsorten aus südlicheren Gebieten an unser Klima. – Neuzüchtungen, die vor allem eine bessere Pilzresistenz zeigen.
Diese Möglichkeiten hat unser Referent versucht, an den nachfolgenden Weinen zu demonstrieren. Die Weine stammen alle von den Bergsträsser Winzer Eg, Heppenheim.
Ein goldgelber Sekt, in der Nase exotische Noten, reife Stachelbeere, Birne, Mirabelle, Citrus und sehr dezente Muskatnoten. Im Mund setzt sich das fort mit einer breiteren Frucht und etwas dienlicher Süße, aber auch frischer Säure. Ein würziger Sekt, der fast allen gefällt. Goldmuskateller gehört wie der Gelber Muskateller zur großen Familie der Muskateller. Im Vergleich zum Gelben Muskateller ist er etwas fäulnisfester, da die Trauben lockerbeerig, die Beerenhäute dickschalig sind und die Sorte etwa 14 Tage später reift als z.B. Riesling. Da die Rebsorte eine gute Säurestruktur hat und niedrigere Mostgewichte erreicht, eignet sie sich gut für Sektherstellung.
Helles, gelbliches Rosa. Ein verhaltener Duft, aber im Mund recht saftig, Birne, Mirabelle, Erdbeere, etwas Johannisbeere, Rhabarber und Grapefruit. Dazu kommen eine dezente Säure, leicht herbe Noten und eine etwas dienliche Süße. Das Cuvée besteht aus einem spätreifenden, historischem Rebsatz, der aufgrund seiner späteren Reife mit der Klimaveränderung besser zurechtkommt.
3.
2019
Bergsträßer Rotwein, „Cuvee Melampus“
Der Wein kommt mit einem hellen, gelblichen Rot in das Glas. In der Nase würzige Noten nach grüner Paprika, Kirsche, Brombeere, Cassis, am Gaumen recht intensive, etwas breitere Beerenfrucht mit frischer Säure und zarten Holznoten. Diese Cuvée ist der erste Wein aus fünf innovativen, neuen Rebsorten, die durch das Weinbauinstitut Freiburg gekreuzt wurden. Die 5 Rebsorten wurden 2015 in einer Pilot-Fläche erstmals gepflanzt, und sind so neu, dass sie noch keinen Namen tragen. Die hohe Pilztoleranz dieser Sorten ermöglicht weniger bis keine Fungizid-Spritzungen.
4. 2018
Bergsträßer Winzer, „Cuvee Centurio“
Dunkles Rubinrot, im Bukett Aromen von Pflaume, Schwarzkirsche und dunklen Beeren mit einer leichten Tabaknote, am Gaumen kommt eine weiche, frische Säure, ein festes, schokoladiges Tannin und leichte Rauchnoten vom Barrique-Ausbau dazu. Die Weichheit und Fülle des Merlots lässt nur noch wenig vom Spätburgunder erkennen. Hier haben wir eine Cuvée aus einer traditionellen Rebsorte und einer Rebsorte aus südlichen Gebieten.
Ein intensives, dunkles Purpurrot zeichnet den Wein aus. Er zeigt ein weiches, fülliges Bukett nach Pflaume, Schwarzkirsche und Brombeere mit dezenten Holznoten, im Mund folgt dann ein klarer, kraftvoller Körper, mit angenehmer Säure, feiner TanninStruktur, sowie leichten Schokoladen- und dezenten Holznoten. Merlot als südländische Sorte reift aufgrund der Klimaveränderung inzwischen auch in Deutschland aus.
Helles Strohgelb im Glas, in der Nase viel grüner Apfel, Zitrus, Pfirsich, exotische Früchte, im Mund dann würzig mit zart Mineralität, frischer Säure und dezenter Süße. Im Gegensatz zum weißen Riesling zeigt die Rebsorte eine etwas breitere, fülligere Frucht. Der Rote Riesling ist eine Mutation des Weißen Rieslings und war fast vollständig verschwunden. 1991 begann die Universität Geisenheim, den Roten Riesling züchterisch zu bearbeiten und 2002 konnte er wieder angepflanzt werden. Aus Marketing-Gründen wird gerne behauptet, dass der Rote Riesling die Urform des Rieslings ist, 2016 wurde aber durch verschiedene molekularbiologische Untersuchungen nachgewiesen, dass der Rote Riesling eine Mutation des Weißen Rieslings ist (Presseinformation des Julius-Kühn Institutes vom 16.12.2016). Die Weine des Roten Rieslings sind fast immer etwas kräftiger und stoffiger als die des Weißen Rieslings. Analytisch feststellbar ist ein 2 bis 3 g/l höherer zuckerfreier Extrakt. Bei weiterer Klimaänderung könnte der Rote Riesling Vorteile haben, da er mit seinen rötlichen Trauben wegen schützender Stoffe in der Beerenschale größerer Hitze besser verträgt als der Weiße Riesling mit seinen hellen Trauben.
7. 2020
Heppenheimer Steinkopf, Rosa Chardonnay, Spätlese
Helles Grüngold, sehr aromatisch im Bukett, Birne, exotische Früchte, Birne, Grapefruit, eine Spur Honigmelone. Im Mund breiter, aber recht ausgewogen, würzig süßliche Früchte mit angenehmer Säure und leichter Restsüße. Die Chardonnay-Variante ist eine lockerbeerige Selektion von Klonen mit robusterer, roter Beerenschale. Diese Variante könnte bei weiterer Klimaänderung Vorteile haben, da sie wegen schützender Stoffe In der Beerenschale größerer Hitze besser widerstehen kann als weiße Trauben.
Helles Gelb, Duft nach gelben Früchten, Honigmelone, Birne und Banane, im Mund recht dicht und füllig, sehr weich und zart cremig mit sehr dezenter Säure. Diese traditionelle Sorte ist eine Selektion von kleinbeerigen, lockerbeerigen Klonen, die sich nicht abdrücken und daher weniger leicht faulen. Damit kann die Rebsorte auch in Zukunft noch bestehen.
Helles Gelb, feiner Duft nach gelben und exotischen Früchten, im Mund recht würzig, stoffig mit sehr weicher Säure und mehr Restsüße. Der Wein zeigt neutralere, burgunderartige Frucht wie Grauburgunder und in Anklängen auch etwas wie ein Chardonnay, ist aber breiter und es fehlt etwas Eleganz. Souvignier Gris ist eine Kreuzung Cabernet Sauvignon als (als Muttersorte, ♀) und Bronner als (als Vatersorte, ♂), der wiederum aus der Kreuzung von Merzling (als Muttersorte, ♀) × Gm 6494 (als Vatersorte, ♂) entstanden ist. Diese Neuzüchtung kann den Grauburgunder in Zukunft vielleicht ersetzen, da sie lockerbeerig ist und daher eine gute Toleranz gegenüber Pilzkrankheiten besitzt. Vorteilhaft ist auch ein sehr langes Erntefenster, sodass vom Qualitätswein über Kabinett und Spätlese bis zu Eiswein alle Weintypen abgedeckt werden können. Im Charakter sind die Weine kräftig-stoffig, meist neutraler oder nur leicht fruchtig.
10. 2018
Heppenheimer Stemmler, Solaris, Auslese
Helles Gelb, würziger, exotisch-fruchtiger Duft nach reifer Stachelbeere, Birne, Mirabelle, im Mund dann würzige, vollreife Frucht, wieder Birne, Mirabelle, reife Stachelbeere, dazu feine Säure und angenehme Süße. Als Auslese zeigt der Wein eine leichte Botrytis-Note. Solaris wurde 1975 am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg aus den Sorten Merzling (als Muttersorte, ♀) und Gm 6493 (als Vatersorte, ♂) gekreuzt. Sie hat eine hohe bis sehr hohe Toleranz gegenüber Pilzkrankheiten und eignet sich für die Verwendung als Federweißer, für trockene sowie für edelsüße Weine. Sie ist universell einsetzbar z.B. bei hohem Peronospora-Druck, auch in Lagen über 1000 m Höhe (Südtirol und Trento) und ist deshalb in Nordeuropa (Dänemark, Schweden und Norwegen) Kultsorte geworden.
11. 2018
Heppenheimer Stemmler, Auslese
Helles Gelb, würzig exotisches Bukett, Birne, reifer Apfel, Birne und ein zarter Muskatton, am Gaumen dicht und würzig, Holunder, mit feiner Säure und deutlicher, angenehmer Süße. Muscaris wurde 1987 am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg aus den Sorten Solaris (als Muttersorte, ♀) und Gelber Muskateller (als Vatersorte, ♂) gekreuzt. Sie hat eine hohe bis sehr hohe Toleranz gegenüber Pilzkrankheiten und eignet sich für Perlweine wie auch für Appetitiv- und für hochwertige Dessert-Weine.
Hell bernsteinfarben, würziges, vollreifes Bukett, viel gelbe Früchte, am Gaumen sehr sauber und dicht, aber etwas breiter und fülliger, wieder viel gelbe Früchte, Birne, Mirabelle, Aprikose, reife Stachelbeere. Der Wein zeigt eine deutliche Süße, die aber durch die frische Säure gut kompensiert wird. Die Rebeigenschaften sind wieder dieselben wie bei Nr. 9, dem Heppenheimer Schlossberg.
Damit
waren wir am Ende der Verkostung angekommen, in der uns Herr Reinhard Antes einen
kleinen Ausblick auf Aufgaben der Rebveredler und die mögliche Zukunft des
Weinbaus in Deutschland gegeben hat. Wir möchten ihm ganz herzlich danken für
seine Präsentation zum Einfluss des Klimawandels auf unsere Rebsorten.
Auf der ersten von 2 geplanten Verkostungen mit den
istrischen Weinen haben wir versucht etwas Licht in das noch nicht ganz klar
definierte Wissen über die weiße Sorte Malvazija zu bringen. Schon da fängt es
an, da wir die sogenannte istrische Malvazija verkostet haben, die, wie
die istrische Winzer betonen, zu unterscheiden ist von den übrigen Sorten mit
dem gleichen Namen, die in vielen Weingebieten (meist im Mittelmeer) zu finden
sind.
Viele Weinbegeisterten behaupten, dass das Istrien als
Weingebiet ein von den interessantesten noch nicht ganz entdeckten Weingebieten
nicht nur in Kroatien, sondern in ganz Europa ist. Zuerst Dank der zwei
autochthonen Sorten: weißem Malvasier und rotem Teran.
Für den Moderator der Probe und Verfasser dieser Zeilen hat
die Tatsache, dass der Termin um fast 1 Jahr in die Zukunft verschieben werden musste,
eine gewisse Spannung gebracht: wie werden sich die „einfacheren“ Weine mit dem
ungeplanten zusätzlichen Alter präsentieren?
Die Probe begann mit einem Paar:
Alba 2018 von Matosevic (14,5 Punkte)
Der Wein hat sich wie erwartet gezeigt als ein typischer
und immer zuverlässiger Vertreter der Sorte und in verschiedenen Jahrgängen mit
konstanter Qualität (in einer
unprätentiösen Art):
Nicht ganz saubere Nase (Traubengut ?), undefiniert
Auch salzig, mittlere Säure, viel „Stoff“, Alkohol, besser im Geschmack
Für den Verfasser leichte Enttäuschung für einen Wein aus hoch gelegenen Lagen.
Das nächste Paar war ein „blindes“: die Idee war, eine
andere, möglicherweise ähnliche mediterrane Sorte mit Malvazija zu vergleichen:
Malagouzia 2019 Alpha Estate
(15,0 Punkte)
Eine Sorte, nach Meinung des Verfassers nicht nur mit dem
ähnlichen Namen aus
Nord Griechenland. Der Wein zeigte sich überzeugend, expressiv, herb – blumig,
intensiv in der Nase und am Gaumen auch mit viel Extrakt und kräftigerer Säure.
Modern gemacht und, da doch ein Jahr jünger als der nächste, von meisten als
Pirat erkannt.
(In dieser Verkostung für den Verfasser der überzeugendste
Winzer mit allen Weinen!)
Schöne gelb-goldene Farbe. Konzentriert, fruchtig, schon in
der Nase „cremig“
Überzeugend und klar, Orange, herbe Blumen, Linde.
Kompakte Struktur, viel Stoff, dicht, fruchtig-mineralisch, cremig
Bei dem Wein spürt man Terroir (dieses Mal „flisch“,
ein kalkiger Löß, typisch für Istrien), was auch das „Thema“ von Cattunars 4
Malvazier von 4 verschiedenen Bodentypen ist.
Die Nase ist ein bisschen „robuster“ als bei dem Wein
davor; man spürt wieder das Terroir und die eisenhaltige rote Erde – metallisch,
würzig
Wieder viel Stoff, schöner „Gripp“, leicht bitter. Schöne
„rustikale“ Idee.
„4 Terre“ – Crna zemlja (schwarze Erde)
2018 Cattunar (16,5 Punkte)
Reifere Farbe; sehr tief, interessant und eigenartig:
Löwenzahn, Orange, Konzentriert, sehr viel Extrakt, schöne Säure, wieder Eisen.
Viel Charakter, toller
Wein!
Grand Cru 2018 Marijan Arman (15- Punkte)
Farbe schon sehr reif. Honig, Melone, etwas breiter, schon
leicht oxidiert.
Viel Stoff, trocken, leicht phenolisch, Birnenschale, matt.
(auch eine leichte Enttäuschung, diesem Wein hat das
zusätzliche Jahr leider geschadet)
Alba Robinia 2018 Matosevic (16,5 Punkte)
Blasses Gold. Konzentrierte Nase, Zoo, bittere Kräuter,
überzeugend und interessant
Am Gaumen salzig, konzentriert und doch zurückhaltend, frisch, schöne Säure,
langer Abgang.
Ähnelt einem guten Szürkebarat aus Ungarn. Noch jung; Potenzial.
Ein Wein ausgebaut in Barrique aus Akazien!
Alba Antiqua 2015 Matosevic
(16,5 Punkte)
Kräftigeres, dunkleres Gold
Riecht „cremig“, konzentriert, Orange-Wine-Richtung,
Gewürze, Orangenschale, Gewürznelken. Am Gaumen spannend, die Komponenten
halten sich schwer zusammen, kräftige Säure.
Einige Tage Mazeration und 30 Monate in Barrique aus zwei Holzarten geben dem Wein Charakter und Noten, die nicht jedem gefallen müssen.
Rezerva 2015 Marijan Arman (16+ Punkte)
(Auf dieser Stelle wurde der Wein Nr. 11 verkostet)
Sehr schöne, goldene Farbe. Zurückhaltend, schön nussig,
Honig, animalische Note.
Am Gaumen konzentriert, salzig, Zitrone, leicht phenolisch, Kalk.
In einem schönen Alter, gutes Handwerk. Zu Trüffel-Gerichten!
Eine Cuvee aus Chardonnay, Malvazija und Sauvignon blanc,
aus einer besonderen Lage. Schöne gelb-goldene Farbe. Kräftige, schöne und
überzeugende Kräuter (Sauvignon!), Feuerstein (Boden!), Schießpulver. Frisch,
cremig und saftig. Harmonisch in Balance. Sehr gutes Handwerk! Noch jung. Wein
mit Charakter.
Resümee: einige Gemeinsamkeiten zeigen die verkosteten
Weine sowohl als Sortentypizität als auch das „istrische“ Handwerk- und
Terroir: herbe blumige Noten eher als eine bestimmte Fruchtigkeit. Deutliche Salzigkeit, gute Präsentation der
verschiedenen Terroirs und gute Essensbegleiter (was dem Probenleiter als
weitere Aufgabe zur Vertiefung des Themas in der Zukunft gerne entgegenkommen
darf)