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Archiv für die 'Probenberichte 2022' Kategorie

Weinprobe Weine aus der Magnum-Flasche gegen Weine aus der Normal-Flasche am 08.12.2022

Erstellt von Dieter am 13. Dezember 2022

Weine in Großflaschen wie z.B. der Magnum-Flasche sollen besser reifen als in der 0,75 l-Normalflasche. Daher wollten wir testen, ob die Großflaschen tatsächlich besser reifen und frischer bleiben und mehr Struktur zeigen.
Unser Problem war dann, entsprechende Vergleichsweine zu finden, da der Unterschied sich erst nach 5-15 Jahren zeigen sollte. Ältere Großflaschen kann man von vielen Weinen noch kaufen, aber das Gegenstück, die kleinen Normalflaschen, sind meisten recht schnell nach dem Verkaufsstart ausverkauft.
Nach Suche in eigenen Beständen der Mitglieder und intensiver Recherche im Internet gelang es uns, 6 Pärchen für diese Proben zu finden.

Wir starteten mit zwei weißen Riesling-Lagenweinen vom Weingut Wilhelm Weil, Kiedrich.

1.             2014  Kiedricher Klosterberg, Erste Lage,  Weingut Wilhelm Weil, Kiederich, 13% Alk.
Die 66 ha große nach Südwesten ausgerichtete, leichte Hanglage besteht aus mittel- bis tiefgründigen, mit steinig-grusigen Flächen von devonischem ,Gestein (bunte Schiefer) und vordevonischen Gesteinen wie Phylliten und Serizitgneis Böden, die teilweise mit kiesigen Lössen durchsetzt sind.
Die Weine wurden nach 6 bis 24 Std Maischstandzeit im Stückfass spontan vergoren und blieben bis zum Sommer auf der Hefe

2014  Kiedricher Klosterberg, Erste Lage,   in der Normalflasche                        
Blasse Gelb mit einem Grünstich. In der Nase gelbes Steinobst, Birne, Pfirsich und viel Zitrusnoten. Am Gaumen aber schon karger, leicht gezehrte Frucht, viel Zitrusnoten und eine recht spitze Säure, die sicher auch jahrgangsbedingt ist. Der Wein in der Normalflasche hat Klarheit und Eleganz verloren.

2014  Kiedricher Klosterberg, Erste Lage,  in der Magnumflache     
Blasse Gelb mit einem Grünstich. Auch hier der Nase gelbes Steinobst, Birne, Pfirsich und Zitrusnoten.  Am Gaumen ist der Riesling deutlich dichter, straffer und frischer mit viel gelber Frucht, deutlicher Säure und einer zarten Herbe. Der Wein in der Magnumflasche hat auch schon Reifenoten, aber er zeigt noch Struktur und mehr gelbe Frucht

2.             2014  Kiedricher Turmberg, Erste Lage,  Weingut Wilhelm Weil, Kiedrich, 13% Alk.
Die 3,8 Hektar große Lage befindet sich  neben der bekannten Lage Gräfenberg und ist im Alleinbesitz des Weingutes Robert Weil. Der Boden des Turmberg-Bergsporns besteht aus steiniger Grauschieferkippe mit Lösslehmbeimengungen. Der Ertrag liegt bei weniger als 40hl pro Hektar.

2014  Kiedricher Turmberg, Erste Lage,  in der Normalflasche
Helles Gelb mit einem Grünstich. Im Bukett Apfel, Pfirsich, Mirabelle, Spur Birne, etwas exotische Frucht, Kräuter, Pfirsich und Zitrusnoten. Am Gaumen gelbe Früchte, etwas Kräuter, dazu eine zarte Mineralik und wieder deutliche Säure. Der Wein in der Normalflasche wirkt kantiger, hat leichte Reifenoten, eine etwas spitze Säure und im Abgang eine etwas stumpfe Herbe.

2014  Kiedricher Turmberg, Erste Lage,  in der Magnumflasche 
Blasse Gelb mit einem Grünstich. Im Bukett Apfel, Pfirsich, Mirabelle, Spur Birne, etwas exotische Frucht, Kräuter, Pfirsich und Zitrusnoten. Am Gaumen gelbe Früchte, etwas Kräuter, dazu eine zarte Mineralik und wieder deutliche Säure.  Dieser Riesling in der Magnumflasche ist deutlich dichter, straffer und frischer geblieben und zeigt noch Eleganz und Harmonie. Die leichte Herbe im Abgang gibt mehr Struktur.

Nach den Weißweinen folgten vier Rotweinpärchen:

3.             2015  Frühburgunder, “Alpha & Omega” Weingut Deutzerhof,  Mayschoss, 13% Alk.
Der Name Alpha & Omega steht stellvertretend für die beiden Lagen aus denen der Frühburgunder stammt. Alpha für den Anfang des Weinbaus im Ahrtal, am Altenahrer Eck mit Schieferböden, die Rasse und Mineraltität geben und Omega für das Ende des Weinbaus an der Ahr, in der Heimersheimer Landskrone mit vulkanischen Böden (mit Humus überdecktes, Basaltgestein), die Kraft und Struktur geben.
Die Weine wurden im Barrique in Erstbelegung ausgebaut.

2015  Deutzerhof, Frühburgunder, “Alpha & Omega”, in der Normalflasche.
Im Glas schimmert der Frühburgunder mit kräftigem Rubinrot. In der Nase reife rote und dunkle Beeren, Pflaume, Kirsche, etwas Kräuter, Nüsse und ein Hauch Toast- und Vanillenoten. Am Gaumen eine dichter, weiche, dunkle Frucht, leichte Reifenoten und ein reifes Tannin. Der Frühburgunder in der Normalflsche ist etwas breiter geworden.

2015  Deutzerhof, Frühburgunder, “Alpha & Omega”, in der Doppelmagnum
Im Glas schimmert der Frühburgunder mit kräftigem Rubinrot. In der Nase reife rote und dunkle Beeren, Pflaume, Kirsche, etwas Kräuter und kaum Holznoten. Am Gaumen eine dichter weiche, würzig-beerig Frucht, sehr zarte Reifenoten und ein reifes Tannin. Der Frühburgunder in der Magnumflasche ist fruchtiger und saftiger geblieben, zeigt aber mit mehr Luftkontakt, dass er nicht mehr die Dichte hat, um noch viel länger zu lagern.

4.             2012  Spätburgunder, “Vitus”, Weinhaus Heger, Ihringen,    13,5% Alk.
Der 2012’er Vitus ist ein Handelswein, d.h. die Trauben stammen von Vertragswinzern des Weinhauses Heger. Erst  seit 2015 wird der Wein aus eigenen Trauben produziert.
Nach der Maischegärung von 19 Tagen wurden 25%  wurde der Wein in neuen Barriquefässern ausgebaut, 25% reiften für 12 Monate  in neuen Fässern 75 % in Zweit- und Drittbelegung.

2012  Weinhaus Heger, Spätburgunder, “Vitus”,  in der Normalflasche
Mittleres Kirschrot mit etwas leicht gelbbraunem Saum. Im Mund rote Beeren, Pflaume, etwas Kirsche, Spur Brombeere und kaum Holznoten. Am Gaumen dann aber schon deutliche Reife, breitere, etwas gezehrte Frucht. Vorne wirkt der Wein in der Normalflasche noch recht fruchtig, fällt dann aber deutlich ab.

2012  Weinhaus Heger, Spätburgunder, “Vitus”, in der Magnumflasche 
Mittleres Kirschrot mit etwas leicht gelbbraunem Saum. Im Mund rote Beeren, Pflaume, etwas Kirsche, Spur Brombeere und kaum Holznoten. Am Gaumen dann aber ebenfalls schon mehr Reife, breitere, etwas gezehrte Frucht und kantiges, hartes Tannin im Abgang. Der Wein in der Magnumflasche hat sich gegenüber der Normalflasche nur unwesentlich besser entwickelt.

5.            2008  Horitschoner Blaufränkisch, “Chevalier”, Reserve 
               Rotweingut Iby, Horitschon, Österreich, Mittelburgenland  13% Alk.
Die Trauben von etwas 25 jährigen Reben stehen in den Lagen Gfanger/Hochäcker/Dürrau auf Pseudogley und Braunerde. Nach 7-14 Tagen Maische wurde der Wein für 16 Monate zu einem Drittel im großen Holz und zu zwei Dritteln in Barriques (40% neu aus französischer und slawonischer Eiche) ausgebaut, danach lag der Wein noch 6 Monate auf der Feinhefe.

2008  Horitschoner Blaufränkisch, “Chevalier”, Reserve,    in der Normalflasche
Kräftiges Granatrot mit gelbem Saum, im Bukett  rote Beeren, Kirsche, Waldbeeren, etwas Brombeere, kaum noch Holz, am Gaumen Fülle und dichte rotbeerige Frucht, Kirsche, Brombeere, Sauerkirsche, etwas Kaffee und Schokolade. Dazu eine frische, harmonische Säure und festes, aber reifes Tannin. Das Holz ist inzwischen vollständig eingebaut. Der Wein in der Normalflasche ist jetzt auf dem Höhepunkt, zeigt aber noch keine Müdigkeit.

2008  Horitschoner Blaufränkisch, “Chevalier”, Reserve,   in der Magnumflasche
Kräftiges Granatrot mit gelbem Saum, im Bukett  rote Beeren, Kirsche, Waldbeeren, etwas Brombeere, kaum noch Holz, am Gaumen noch recht straff, dazu Fülle und dichte rotbeerige Frucht, Kirsche, Brombeere, Sauerkirsche, etwas Kaffee und Schokolade. Eine frische, harmonische Säure und straffes, noch härteres aber reifes Tannin folgen. Das Holz ist inzwischen vollständig eingebaut. Der Wein in der Magnumflasche ist jetzt schon gut trinkbar, kann aber noch länger reifen.

6.           2008  Blaufränkisch, Leithaberg, Weingut Prieler,  
              Schützen am Gebirge, Österreich, Burgenland, 13% Alk.
Die Reben stehen auf  Leithakalk über einem Glimmerschiefersockel am Schützener Stein.
Der Ausbau erfolgt durch temperaturgesteuerte Vergärung im Edelstahltank gefolgt von 20 Monaten Lagerung in gebrauchten Barriques bzw. großen Holzfässern

2008  Prieler, Blaufränkisch „Leithaberg“ ,  in der Normalflasche
Dunkles Rubinrot mit gelbem Saum. In der Nase rote Früchte, Kirsche, zarte Pflaumennoten, Brombeere, etwqas Blaubeere aber kaum noch Holznoten. Im Mund weiter viel rote Früchte, sehr straffe Struktur, ein Hauch Schokolade  und gut eingebundene Tannine. Der Wein aus der Normalflasche ist schon gut trinkbar, hat aber ein recht straffes Tannin und sollte noch etwas reifen.

2008  Prieler, Blaufränkisch „Leithaberg“,   in der Magnumflasche
Dunkles Rubinrot mit gelbem Saum. In der Nase rote Früchte, Kirsche, zarte Pflaumennoten, Brombeere, etwqas Blaubeere aber kaum noch Holznoten. Im Mund weiter viel rote Früchte, aber eine noch sehr feste Struktur, ein Hauch Nougat  und feste, recht harte Tannine Tannine. Der Wein aus der Magnumflasche ist auch schon trinkbar, hat aber feste, härtere Tannine und sollte noch länger reifen.

Mit den sechs Pärchen haben wir versucht, die Unterschiede der Reifung in der Normalflasche bzw. der Magnumflasche zu ergründen.
Als Resümee unserer Verkostung kann man feststellen, dass die Weine aus der Magnumflasche tatsächlich frischer und fruchtiger blieben, allerdings zeigte sich, dass in schwächeren Jahren die Magnumflasche ebenso wie bei einfacheren Weinen auch nicht viel ausrichten kann.  Erstaunlich war dagegen, dass die beiden Blaufränkisch-Weine, die jetzt 14 Jahre alt sind, immer noch so frisch waren und in der Magnumflasche noch lange nicht am Ende ihres Weinlebens angekommen waren.
Bei dieser Probe haben wir darauf verzichtet, die Preise und die Bewertung der Teilnehmer aufzuführen.

Verfasser: Dieter

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Weinprobe mit dem Weingut Klumpp, Bruchsal am 24.11.2022

Erstellt von Dieter am 7. Dezember 2022

Unsere vorletzte Weinprobe des Jahres 2022 war wieder unserem deutschen Leitthema Nordbaden gewidmet. Wir konnten Markus Klumpp überreden, auf seiner wöchentlichen Fahrt an die Ahr zu seiner Frau Meike Näkel, einen kurzen Abstecher nach Köln zu machen.
Das Weingut ist noch recht jung und ohne eine Weinbautradition über viele Generationen.
1983 tauschten die Eltern Ulrich und Marietta Klumpp ihre sicheren Jobs als Verwaltungsbeamter bzw. Bankkauffrau gegen ein winziges Weingut von einem
halben Hektar Rebfläche in einem Bruchsaler Hinterhof. Der Anfang war schwer und das Weingut konnte nur überleben, da auch noch eine Straßenwirtschaft betrieben wurde.
Trotz aller Schwierigkeiten wurde 1990 am Bruchsaler Stadtrand ein neues Weingutsgebäude inklusive Verkostungsraum gebaut. 1996 wurden der nächste Schritt gewagt und alle Weingärten auf eine ökologische Bewirtschaftung umgestellt (Ecovin).
Die beiden Söhne waren dann keine Seiteneinsteiger, sondern machten bereits eine Winzerlehre und absolvierten danach ein Studium an der Universität Geisenheim.  Verschiedene Auslandsaufenthalte z.B. in den USA und Frankreich schlossen sich bei beiden an.
2004 kam der ältere Sohn Markus als Kellermeister in den Betrieb, der inzwischen schon auf 10 ha gewachsen war.  2010 übernahm sein Bruder Andi den Außenbetrieb.
2004 wurden 70% der Weine in Literflaschen für die Gastronomie abgefühlt und die Niederlande waren das einzige Exportland.
Heute umfasst das Weingut 32 ha und die Jahresproduktion von ca. 180.000 Flaschen geht zu 60 % in die gehobene Gastronomie vieler Länder. 80% der Reben sind Burgundersorten, von denen etwa 70% weiß und 30% rot sind.
Die Verteilung der Rebsorten: 25% Grauburgunder, 20% Weissburgunder, 15% Spätburgunder, 15% Riesling, 10% Auxerrois, 5% Blaufränkisch.
Obwohl das Weingut nicht im VDP ist, wurden bereits 2007 Lagenbezeichnungen für die Premium-Weine eingeführt. Heute hat das Weingut die bekannte dreistufige Pyramide aus Gutswein, Ortswein und Lagenwein.

Markus begann 2009 mit seiner Frau ein gemeinsames Projekt „Hand in Hand“, um Wein für den unbeschwerten Genuss zu produzieren, ohne dass die Weine belanglos sein sollten. Heute werden auf ca. 8 ha Reben angebaut für drei verschiedene Produkte: einen Spätburgunder, einen Grauburgunder und einen Rosé-Sekt.
2014 wurde ein neues Weingutsgebäude mit großer Vinothek und erweitertem Weinkeller gebaut.
Der neue Fasskeller hat drei Temperaturzonen und ist mit etwa 600 Fässern bestückt. Most und Wein werden schonend, ohne zu pumpen nur durch Schwerkraft bewegt.

Durch die tektonischen Verwerfungen in geologischer Vorzeit sind im Bereich um Bruchsal sehr unterschiedliche Bodentypen vorhanden. Das Weingut besitzt Parzellen in den Lagen Himmelreich (Zeutern), Kirchberg (Unteröwisheim), Weiherberg und Klosterberg (Bruchsal).
Die Lage Himmelreich zeichnet sich durch Tonmergel aus, die Lage Kirchberg besitzt eine Kalksteinbasis unter einer dicken Lössauflage, in der Lage Rothenberg herrscht Gipskeuper vor und in der Lage Weiherberg Muschelkalk. Dadurch stehen dem Weingut für die einzelnen Rebsorten optimal geeignete Böden zur Verfügung.
Für „Hand in Hand“-Weine wurden ca. 8 ha separate Flächen gepachtet, etwa 15 km vom Weingut entfernt.
Die Trauben werden nur durch Handlese geerntet. Bei den weißen Burgundersorten werden die Trauben nur angequetscht und dann mit Rappen einer 4 – 6stündigen Maischstandzeit unterzogen. Danach kommt der klare Most in die Gärbehälter (Barriques und Tonneaus) und mit dem abgetrennten Trub wird der Most auf einen vorbestimmten Trub eingestellt, um der Spontanvergärung auch genügend Nährstoffe zur Verfügung zu stellen. Die Vergärung erfolgt dann bei 20 -25°C. Die Maischestandzeit mit den Rappen führt zu kühlerer und frischerer Frucht. Durch die Vergärung im Barrique bzw. Tonneau wird der Holzeinfluss geringer und die Weine stabiler. Die Weine bleiben sehr lange auf der Hefe, eine Battonage erfolgt kaum, um die Weine nicht zu breit und zu cremig zu machen und ist durch die Vergärung im Fass auch nicht erforderlich.
Die Rotweine werden teilweise entrappt, durchlaufen dann eine Kaltmazeration von 5-6 Tagen und werden dann bei 20°C spontanvergoren.

Die Gutsweine werden mit Schraubverschlüssen gefüllt, die Orts- und Lagenweine jeweils mit Naturkorken.
Nach den Informationen zum Weingut kommen wir nun zur Weinprobe. Es wurden nur Orts-und Lagenweine präsentiert, da die Gutweine teilweise schon ausverkauft waren.

1.                  2020  Unteröwisheimer Weissburgunder “Löss”                  
Der Wein fließt hellgelb ins Glas und zeigt in der Nase grünen Apfel, Birne, etwas Grapefruit und Limettenschale, Im Mund dann wieder etwas Limette, eine feine Mineralik und eine frische, aber weiche Säure. Hinten heraus folgen etwas nussige Noten und fast keine Holztöne.
Der Wein stammt von sandigem Lössboden von etwas 20-jährigen Reben, wurde spontan vergoren und lag dann noch 8 Monate auf derVollhefe, bevor er unfiltriert abgefüllt wurde.

2 .                 Unteröwisheimer Kirchberg, Weissburgunder        
Dieser Wein ist die Steigerung vom Ortwein. Im Glas helles Goldgelb, Bukett, Birne, Mirabelle, etwas weisse Blüten und angedeutete rauchige Holznuancen. Am Gaumen dazu Aprikose, Pfirsich, etwas Zitrus, dazu eine gradlinige, salzig mineralische Frucht und eine feingliedrige, geschliffene Säure. Ein langer Nachhall mit zarten Röstnoten schließt den Wein ab.
Der Wein stammt von Kalksteinboden mit Lössauflage, wurde spontan im Tonneau (20% neu) vergoren und lag vor der Füllung ohne Filtration 10 Monate auf der Vollhefe.

3.                  2021  Bruchsaler Chardonnay, “Muschelkalk”
Blasses Gelb im Glas, in der Nase gelbe, exotische Früchte, Apfel und Zitronenmelisse sowie etwas gerösteter Toast. Im Mund dann sehr saftig mit feine Würzigkeit, Mineralik. Dazu kommt eine gradlinige Frucht und ein eher schlanker Körper.
Die Reben stehen auf Muschelkalk in einer sehr warmen Lage und stammen aus dem Burgund, ausgewählt durch eine „Selection Massalle“, d.h. es werden Rebhölzer von den besten Rebstöcken eines Weinbergs genommen, die unterschiedliche Genetik besitzen, da sie nicht von einem einzigen Klon stammen. Der Most wurde in 3 – 5 jahre alten Tonneaus vergoren und lag wieder 8 Monate auf der Vollhefe, bevor er unfiltitriert abgefüllt wurde.

4.                  2020  Unteröwisheimer Kirchberg, Chardonnay      
Der Wein läuft goldgelb ins Glas und zeigt im Bukett Apfel, Mirabelle, Kiwi, etwas Zitronenschale. Vom Holzfass-Ausbau noch leichte Rauchnoten und etwas gebrannte Mandeln. Am Gaumen setzt sich diese gelbfleischige Aromatik fort, dazu kommt eine salzige Mineralik und leicht cremige Textur. Ein dichter, vielschichtiger, salzig mineralischer Chardonnay mit dezenten Holznoten.
Der Wein stammt von 25-jährigen Reben, die auf Kalksteinboden mit Lössauflage wachsen, (etwas 30 m entfernt vom Weissburgunder) wurde spontan im Barrique (40% neu, Rest 2 – 3-jähriges Holz) vergoren und lag vor der Füllung ohne Filtration 10 Monate auf der Vollhefe.

5.                  2021  Ubstadter Grauer Burgunder „Tonmergel”        
Im Glas ein blasses Gelb mit einem Rosastich. Im Mund Birne, Steinobst und Honigmelone. Im Mund setzt sich das fort mit leicht nussigen Nuancen und eine zarten Mineralik. Ein kraftvoller auch eleganter Grauburgunder mit einer feinen, frischen Säure.
Der Wein stammt von 25-jährigen Reben, die auf schweren Tonmergelböden in einer warmen Lage wachsen. Der Most wurde in gebrauchten Tonneaus vergoren und lag wieder 8 Monate auf der Vollhefe, bevor er unfiltitriert abgefüllt wurde.

6 .                 2020  Bruchsaler Rothenberg, Grauburgunder                    
Im Glas ein helles Goldgelb, im Bukett reifer Apfel, Birne, gelbes Steinobst, etwas Zitrus und vom Holzfaß-Ausbau eine zarte Note nach gerösteten Nüssen und Butterkaramell. Am Gaumen setzt sich das fort, der Wein wirkt finessereich und zugleich straff und kernig mit einem festen Säuregerüst. Im Abgang eine leichte Extraktsüße und ein präsenter Gerbstoffrückhalt.
Der Wein stammt von 55-jährigen Reben, die auf Keuper mit einem hohen Eisenanteil stehen. Die Lage ist ein Hochplateau, das durch kühle Winde sehr gut belüftet wird.Nach dem Abpressen hatte der Most eine deutliche Roséfarbe.
Der Ausbau erfolgte etwa zur Hälfte im Edelstahltank und im Barrique, wobei hier nur neues Holz zum Einsatz kommt. Der Wein lag 8 Monate auf der Vollhefe, bevor er unfiltitriert abgefüllt wurde.

7 .                 2021  Klumpp & Näkel, Grauer Burgunder, “Hand in Hand”                 
Im Glas ein blasses Gelb, in der Nase exotische Früchte, Birne, Mirabelle, Melone und sehr zarte, rauchige Holznoten, im Mund weiterhin gelbe Früchte und eine lebendige Säure. Alles in Allem ein sauberer, fruchtiger, harmonischer Grauburgunder mit leichterer Struktur, aber sehr gutem Trinkfluß.
Die ca. 25-jährigen Reben für die „Hand in Hand“-Weine sind nicht als biologisch zertifiziert, werden aber genauso wie die Bio-Reben im Weingut behandelt.
Der Ausbau erfolgt zu 25% im gebrauchten Tonneau, zu 75% im Edelstahl mit Battonage und bleibt 5 Monate auf der Hefe.

8.                  2020  Zeuterner Himmelreich, Riesling
Im Glas ein blasses grünstichiges Gelb. In der Nase etwas exotische Frucht, Apfel, Pfirsich, Mirabelle, Zitrus, Wiesenkräuter.  Im Mund weiter gelbfruchtige Aromen, pflanzlich bis kräutriger Noten, etwas Klempnerhanf und eine deutliche aber gut integrierte Säure. Im Abgang zeigt sich ein angenehmer Schmelz.
Die Reben stehen auf Tonmergel. Der Wein reift nach der Gärung 8 Monate in gebrauchten Tonneaus, davon 5 Monate auf der Vollhefe mit gelegentlicher Battonage

9.                  2019  Bruchsaler Spätburgunder, “Gipskeuper”      
Im Glas ein mittleres Kirschrot, im Bukett rote und schwarze Beeren, Kirsche, Pflaume und etwas pflanzlích-erdige Noten. Im Mund dann eine recht herbe, breitere Frucht, wieder mit pflanzlích-erdige Noten und ein trocknes Tannin. Durch die verwendeten Freiburger Spätburgunder-Klone ist der Wein breiter, weniger klar und gradlinig.
Nach traditioneller Maischegärung folgte dann der Ausbau im gebrauchten Barrique.Mittleres Kirschrot im Glas, in der Nase der Duft von roten Beeren, Kirschen, etwas Pflaumen und zarten Holz- und Gewürznoten. Im Mund feinwürzig mit lebendiger Säure, weichen Tanninen, etwas Kakao-Aromen und zarten Gewürze-Noten vom Holz.
Auch beim diesem „Hand in Hand“-Spätburgunder haben wir einen sauberen, fruchtigen, harmonischen Wein mit leichterer Struktur, aber gutem Trinkfluß.
Nach der Handlese der Trauben und zweiwöchiger, traditioneller Maischegärung in kleinen Bütten (10% Saignee) folgte 10 Monate lang der Ausbau im Barrique.

10.                  2019  Klumpp & Näkel, Spätburgunder, “Hand in Hand”
Mittleres Kirschrot im Glas, in der Nase der Duft von roten Beeren, Kirschen, etwas Pflaumen und zarten Holz- und Gewürznoten. Im Mund feinwürzig mit lebendiger Säure, weichen Tanninen, etwas Kakao-Aromen und zarten Gewürze-Noten vom Holz.
Auch beim diesem „Hand in Hand“-Spätburgunder haben wir einen sauberen, fruchtigen, harmonischen Wein mit leichterer Struktur, aber gutem Trinkfluß.
Nach der Handlese der Trauben und zweiwöchiger, traditioneller Maischegärung in kleinen Bütten (10% Saignee) folgte 10 Monate lang der Ausbau im Barrique.

11.                2019  Bruchsaler Weiherberg, Pinot Noir
Eine elegante, leicht rauchige und röstige Nase, reife, rote und schwarze Beeren, Süßkirsche, Pflaume, Kräuter, ein Hauch Leder.  Am Gaumen dichte Frucht mit reifem, feinkörnigem Gerbstoff, frischer und gut eingebundener Säure. Im Abgang Kräuter und dezente Holznoten.
Die 25-jährigen Reben stehen auf dem Hochplateau eines Steinbruchs auf Kalksandstein mit Lößauflage und stammen aus dem Burgund, ausgewählt durch eine „Selection Massalle“ (s.o. Chardonnay Muschelkalk)
Nach etwa 8% Saftabzug erfolgte die klassische Maischegärung und dann Ausbau im Barrique (60% neues Holz) für 16 Monate.

12.                2019  Bruchsaler Rothenberg, Spätburgunder
Mittleres Kirschrot im Glass. Ein fester, Hauch rauchiger Duft nach reifen, roten und schwarzen Beeren, Kirschen, Plaumen. Eine saftige, etwas fülligere Frucht mit guter Säure, einem feinkörnigen, reifem Tannin, feiner Schokoladen-Note und leicht rauchigen Holzaromen.
55-jährige Reben stehen auf kompaktem Gipskeuper und Ton. Nach Saftabzug erfolgte die klassische Maischegärung und dann Ausbau im Barrique für 16 Monate.

13.               2019  Zeutener Himmelreich, Blaufränkisch        
Im Glas zeigt sich der Wein mit einem dunklen Rubinrot mit gelben Rändern. Im Bukett reife dunkle Beeren, Brombeere, Kirsche, Cassis und etwas kräutrige Noten. Am Gaumen dann eine feste, herb saftige Frucht mit Kräuter- und leicht rauchigen Holz-Noten. Ein noch recht junger, noch straffer Blaufränkisch mit etwas karger Frucht und festem Tannin, aber einem feinwürzigen, saftigen Abgang.
Die Reben stehen auf Tonmergel. Nach der klassischen Maischegärung (2 Wochen Maischestandzeit) erfolgte dann der Ausbau im Barrique (30% neu) für 16 Monate.

Damit waren wir leider schon am Ende der Probe angekommen, die uns gezeigt hat, dass das Weingut seit dem Besuch für über 10 Jahren sich nach oben an die Badische Spitze geschoben hat. Grund war dafür sicher neben dem Willen zur Qualität auch die zielgerichteten Konzepte zur Weinherstellung. Mit dieser Verkostung hatten wir einen krönenden Abschluß unseres Deutschen Leitthemas Nordbaden. Hern Markus Klumpp möchten wir dankkn, dass er sich die Zeit genommen hat, uns die hervorragende Auswahl an Weinen zu präsentieren.

Verfasser: Dieter

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Weinprobe Portugal mit Frau Dr. Rosario am 22.09.2022

Erstellt von Dieter am 7. Dezember 2022

Diese Probe war eigentlich noch für das letzte Jahr vorgesehen, konnte dann aber aufgrund der Corona-Auflagen nicht durchgeführt werden. Das haben wir jetzt ein Jahr später nachgeholt. Wir hatten als Referentin Frau Dr. Rosario gefunden, die in Köln am Hermeskeier Platz mit ihrem Partner einen Weinladen geführt hat. Sie gab uns mit je sechs Weiß- und 6 Rotweinen einen Überblick über Portugals Weine.

1.             2021  Quinta de Gomariz, Loureiro                                              
Minho, Loureiro, 11,5% Alk.
Blasses, grünliches Gelb, im Bukett, exotische Früchte, Apfel, Birne, Quitte, Zitrusfrüchte. Am Gaumen zarte Mineralik und frische Säure, aber leichte, einfachere Struktur.  

2.             2021  Quinta de Gomariz, Avesso                                              
Minho, Avesso,   13,5% Alk.
Helles Gelb mit grünen Reflexen, in der Nase exotische Früchte, Apfel, Birne, Mirabelle, Zitrusfrüchte und etwas florale Noten. Im Mund weiche, recht verhaltene Frucht, reifes Obst, Limone, Apfel, harmonische, aber leichtere, einfachere Struktur.

3.             2021  Quinta de Gomariz, Alvarinho               
Minho,  Alvarinho, 13,5% Alk.
Blasses, grünliches Gelb, etwas blumiges Bukett, exotische Früchte, Apfel, Birne, Quitte, Zitrusfrüchte. Am Gaumen zarte Mineralik und frische Säure, aber einfachere, leichte, breitere Struktur  und im Abgang mehr Bittertöne.

4.             2020  Quinta de Gomariz, “Grande Escolta”                  
Minho,   Alvarinho, Loureiro, Trajadura, 12,0% Alk.
Helles Gelb mit grünen Reflexen, in der Nase exotische Früchte, Apfel, Birne, Mirabelle, Zitrusfrüchte und etwas florale Noten. Im Mund weiche, mineralische Frucht, reifes Obst, Limone, Apfel, harmonisch und dichtere Struktur als die drei Rebsortenweine.

5.             2021  Comenda Grande, branco                                              
Alentejo, Antao Vaz, Arinto, Verdelho,   13,0% Alk.
Helles Gelb mit grünen Reflexen, im Bukett exotische Frucht, Apfel, Birne,  Zitrusnoten, am Gaumen etwas cremige Frucht, leichte Mineralik und frische Säure. Ein ordentlicher Wein mit mittlerer Struktur.

6.             2021  Herdade do Rocim, branco                                         
Alentejo,   Antao Vaz, Arinto, Viosinho, 12,0% Alk.
Helles Gelb mit grünlichen Reflexen, in der Nase exotische Frucht, Apfel, Birne,  Zitrusnoten, im Mund dann eine recht dichte Frucht, Frische und straffere Struktur mit ausgewogener Säure. Der Wein hat mehr Biss.

7.             2021  Comenda Grande, Tinto, “Unoaked”               
Alentejo, Trincadeira, Aragonez, Alicante Bouchet, 14,0% Alk.
Helles Granatrot, im Mund rote Früchte, Pflaume, etwas Kirsche, Brombeere, am Gaumen etwas erdig, breite, krautige und eindimensionale Frucht, im Abgang ein hartes, stumpfes Tannin. Etwas Holz hätte den Wein vielleicht weicher, runder gemacht.

8.             2018  Comenda Grande, Tinto                                                
Alentejo, Trincadeira, Aragonez, Alicante Bouchet, 14,5% Alk.
Dunkles Granatrot, in der Nase rote Früchte, Pflaume, Kirsche, etwas gedörrtes Obst und leichte Vanille-Noten. Am Gaumen recht dichte, reife Frucht, rote Beeren, Trockenobst. Die Säure ist sehr weich, das Tannin kräftige aber reif und im Abgang Vanille-Noten vom Ausbau im Barrique.

9.             2017  Comenda Grande, Tinto; Touriga Nacional Syrah, “Colheita Especial”       
Alentejo, Touriga Nacional, Syrah, 14,5% Alk.
Dunkles Granatrot, in der Nase reife, rote Früchte, Pflaume, Kirsche, etwas Trockenobst und zarte Holz-Noten. Am Gaumen recht dichte Frucht, rote Beeren, Trockenobst mit weicher Säure, kräftigem, straffem und dezenten Holznoten im Abgang. Der Wein wurde unfiltriert abgefüllt.

10.           2014  Quinta dos Termos, Vinhas Vehas, Reserva da Prato 
Beira Interior, Jaen, Trincadeira das Pratas, Rufete, Marufo, Syrah
13,5% Alk.
Dunkles, etwas gedecktes Rubinrot mit gelbem Saum. Im Bukett rote Beeren, Waldfrüchte, Pflaume, Kirsche und zarte Holznoten. Im Mund rotfruchtig, mit mehr Fülle, Struktur und Finessen. Abgerundet wird der Wein durch ein festes, weiches Tannin und zarte Holznoten.

11.           2007  Herdade Grande, tinto                                                
Alentejo,   Aragonez, Alicante Bouchet, Trincadeira,   14,0% Alk.
Dunkles Rubinrot mit einem gelbbraunen Rand. In der Nase etwas rotes Früchte, Pflaume, Kirsche aber schon deutliche Reifenoten und ein muffiger Beiton. Im Mund dann schon gezehrt, deutliche Reifenoten und wieder der muffige Beiton. Das Tannin ist hart und adstringierend, der Wein ist deutlich über seinen Höhepunkt hinweg gekommen. Die erste Flasche hatte einen Korkfehler.

12.           2007  Herdade da Comporta, tinto               
Peninsula de Setubal,  Alicante Bouschet, 13,5% Alk.
Dunkles Rubinrot mit einem gelbem Rand. In der Nase etwas rotes Früchte, Pflaume, Kirsche, aber auch hier deutliche Reifenoten. Im Mund etwas verblichene Frucht und  wieder deutliche Reifenoten.der Wein ist ebenfalls  über seinen Höhepunkt hinweg gekommen und wirkt jetzt recht belanglos.

Damit waren wir am Ende der Probe angelangt. Wir konnten einen kleinen Überblick über Portugals Weine bekommen – auch wenn die Weinwelt Portugals noch viele weitere Facetten hat, die wir vielleicht in späteren Proben erkunden sollten.
Frau Dr. Rosario möchten herzlich dafür danken, dass sie sich die Zeit genommen hat, uns diese Probe vorzustellen.

Verfasser: Dieter

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Weinprobe Grüne Veltliner aus dem Donauraum am 25.08 2022

Erstellt von Dieter am 7. Dezember 2022

Österreich kennt schon lange die EU-konformen Qualitätsabstufungen Tafelwein, Landwein und Qualitätswein.Inzwischen ist in fast allen Regionen eine weitere Qualitätswein-Stufe an der Spitze dazugekommen: Die Stufe „DAC“. Sie  steht für „Districtus Austriae Controllatus“ und ist das gesetzliche Kürzel für besonders gebietstypische österreichische Qualitätsweine. Begonnen hat die Einführung der DAC-Gebiete im Weinviertel:

Weinviertel DAC 2003
Traisental DAC 2006
Kremstal DAC 2007
Kamptal DAC 2008
Wachau DAC 2020
Wagram DAC 2022

In allen hier aufgeführten Gebieten darf Grüner Veltliner als DAC-Wein produziert werden.

Einzelheiten zu dem Gebieten sind am Ende dieses Berichts aufgeführt.

In dieser Probe wurde versucht, dieses unterschiedliche Terroir anhand der Ortsweine herauszuarbeiten. Daher sollten sich die Weine nicht in ihrer Qualität, sondern nur im Terroir unterscheiden.

Nun zu den verkosteten Weinen:

Weinviertel

1.       2021  Dürnberg, Ried Ekardsberg, Alte Reben               
Blasses Gelb mit grünlichen Reflexen im Glas, in der Nase etwas exotische Frucht, kräftige Apfeltöne, Zitrusschalen und ein Hauch Maracuja. Am Gaumen ist er saftig, recht fruchtig und weich mit gut eingebundener Säure.
Die Reben stehen auf schiefrigen Tonmergel der Waschbergzone

2.       2021  Gruber Röschitz, Grüner Veltliner, “Ried Reipersberg”     
Strahlendes Gelb mit grünen Reflexen im Glas, in der Nase würzig gelbfruchtig, Apfel, Birne, Pfirsich, am im Mund viel Würze mit gelber Frucht unterlegt, auch etwas Mango, Melone, Orangenschale, dazu deutliche Mineralik mit frischer Säure.
Die Reben stehen auf Granit der böhmischen Masse

Wagram

3.       2021  Gregor Nimmervoll, Grüner Veltliner, “Schafflerberg” 
Helles, grünstichiges Gelb. In der Nase etwas exotische Frucht, Apfel, Birne, etwas Wiesenkräuter und Zitrusschalen, am Gaumen sehr gelbfruchtig, auch etwas Honigmelone mit zarter Mineralik und frischer Säure.
Die Reben stehen auf tiefgründigem Lössboden mit hohem Kalkgehalt

4.       2021  Berhard Ott, Grüner Veltliner, “Fass 4”        
Helles, grünstichiges Gelb. In der Nase etwas exotische Frucht, Apfel, Birne, Mirabelle, etwas Wiesenblüten und ein Hauch Pfeffer. Am Gaumen auch etwas Pfirsich, Aprikose, Zitrusnoten, saftig mit feinem Schmelz, dazu zarte Mineralik mit frischer, weicher, zarter Säure und leichter Extraktsüße.
Die Reben stehen auf Schotter mit  tiefgründiger Lössdecke.

Traisental

5.       2021  Markus Huber, Grüner Veltliner, “Ried Obere Steigen”   
Helles Gelb mit grünen Reflexen. Klarer, kühlerer, gelbfruchtiger, etwas exotischer Duft,  Apfel, Birne, Mirabelle, ein Hauch Kräuter. Es folgte eine saftige, mineralische Frucht mit feiner, frischer Säure, etwas kräutrig-pflanzlichen Noten und einem herb-würzigen Abgang
Die Reben stehen auf überwiegend Löss

6.       2021  Tom Dockner, Grüner Veltliner, Nussberg
Mittleres Gelb mit grünen Reflexen. In der Nase Apfel, Birne, etwas Pfirsich. Im Mund saftige, aber elegante Frucht, Mirabelle, Melone, zarte Kräuter-Würze mit lebendiger Säure und einem salzig-mineralischer Nachhall.
Die Reben stehen überwiegend auf Löss.

Kremstal

7.       2021  Nigl, Grüner Veltliner, Senftenberger Piri        
Helles Gelb. In der Nase viele exotische Früchte, Apfel, Birne, etwas Mirabelle, Pfirsich, Kräuter. Im Mund dann eine saftige Säure mit zarter Mineralik und Kräuterwürze und ausgewogener Extraktsüße.
Die Reben stehen auf Glimmerschiefer.

8.       2021  Undhof Salomon, Kremser Grüner Veltliner
Helles Gelb mit leicht grünen Reflexen. Im Bukett etwas exotische Frucht, Apfel, Birne, Mirabelle, Wiesenkräuter. Am Gaumen weiter gelbe Früchte, etwas Honig, eine salzige Mineralik bei frischer Säure.
Die Reben stehen auf sandigen und steinigen Böden.

Kamptal

9.       2021  Bründlmayer, Grüner Veltliner, Langenloiser Ried Berg    Vogelsang
Helles Gelb mit grünen Reflexen, würziges Bukett nach exotischen Früchten, Apfel, Birne, Mirabelle, Pfirsich, Orangenschalen, im Mund knochentrockene, zart exotische, salzig mineralische und sehr gradliniger Frucht mit  feiner, frischer Säure und langem Nachhall.
Die Reben stehen auf einer Unterart des Gföler Gneis mit Glimmerschiefer und einer Lößauflage

10.     2021  Hirsch, Grüner Veltliner, “Kammern”          
Strahlendes Gelb mit grünen Reflexen, in der Nase exotische Noten, Apfel, Zitronenschale und leicht kräutrige Nuancen nach Zitronenmelisse, am Gaumen setzt sich das etwas breiter und fülliger fort, gelbe Früchte, Birne, Mirabelle, etwas Melone, Pfefferwürze, unterlegt mit zarter Mineralik und einer präzisen Säurestruktur.
Die Reben stehen auf Löss und Lehm des Kammerner Heiligensteins.

Wachau

11.     2021  Hirtzberger, Grüner Veltliner, Spitz, Federspiel         
Helles Gelb mit grünen Reflexen, im Bukett exotische Frucht, Birne, Mirabelle, Spur Holzapfel, Pfirsich, am Gaumen mehr Apfelnoten, zarte Steinobstanklänge, dazu komme eine leicht pfeffrige Würze, feine Mineralik und frische, gut eingebundene Säure.
Die Reben stehen im Spitzer Graben auf Donauschotter mit Überdeckung durch Schwemmlandboden

12.     2021  Emmrich Knoll, Loibener Grüner Veltliner, Federspiel   Helles Gelb mit grünen Reflexen, in der Nase fruchtiger Aromen, grüner Apfel, Birne, Spur Kräuter, im Mund dann klare, gradliniger, finessenreiche Frucht, feine Mineralik mit frischer, gut integrierter Säure.
Die Reben stehen Schwemmland, Sand und Kalkstein.

Damit waren wir am Ende der Weinreise durch das Donautal

Verfasser und Referent: Dieter

Angaben zu den 6 DAC-Gebieten:
(mit Strg + Klicken gelangt man auf den jeweiligen Links von Österreich Wein Marketing mit Angaben zum Gebiet)

Weinviertel DAC
WEINBAUFLÄCHE: 13.911 ha
Rebsorte: Grüner Veltliner
Stufen:     Weinviertel DAC 
               Weinviertel DAC Reserve
               Weinviertel DAC Große Reserve



Wagram DAC
WEINBAUFLÄCHE:  2.459 ha
Rebsorten:
*    Gebietswein: Chardonnay, Frühroter Veltliner, Grauer Burgunder, Grüner Veltliner,  Gelber Muskateller, Roter Veltliner, Sauvignon blanc, Traminer, Weissburgunder, Riesling, Blauburgunder, St. Laurent, Zweigelt; reinsortig, als Cuvée oder gemischter Satz
*    Ortswein: Chardonnay, Grüner Veltliner, Roter Veltliner, Weissburgunder, Riesling,
      Blauburgunder, Zweigelt; reinsortig, kein Rosé oder Weißgepresster
*    Riedenwein: Grüner Veltliner, Roter Veltliner, Riesling; reinsortig

Traisental DAC
WEINBAUFLÄCHE:  848 ha
Rebsorten: Grüner Veltliner, Riesling
*   Traisental DAC : mind. 11,5 % vol.Alk.
*   Traisental DAC mit Ortsangabe: mind. 12,0 % vol. Alk.
*   Traisental DAC mit Ortsangabe und Riedenbezeichnung: mind. 12,5 % vol. Alk.
*   Traisental DAC Reserve: mind. 13,0 % vol. Alk.

Kremstal DAC
WEINBAUFLÄCHE:  2.252 ha
Rebsorten: Grüner Veltliner, Riesling
*   Kremstal DAC : mind. 12,0 % vol. Alk.
*   Kremstal DAC mit Ortsangabe: mind. 12,0 % vol. Alk.
*   Kremstal DAC mit Ortsangabe: mind. 12,0 % vol. Alk.
*   Kremstal DAC mit Ortsangabe und Riedenbezeichnung: mind. 12,5 % vol. Alk.
*   Kremstal DAC Reserve: mind. 13,0 % vol. Alk.

Kamptal DAC
WEINBAUFLÄCHE:  3.574 ha
Rebsorten:  Grüner Veltliner, Riesling
*   Kamptal DAC : mind. 11,5 % vol. Alk.
*   Kamptal DAC mit Ortsangabe: mind. 12,0 % vol. Alk.
*   Kamptal DAC mit Ortsangabe und Riedenbezeichnung: mind. 12,5 % vol. Alk.
*   Kamptal DAC Reserve: mind. 13,0 % vol. Alk.

Wachau DAC
WEINBAUFLÄCHE:  1.323 ha
Qualitätsstufen/Rebsorten:
*    Gebietswein: Grüner Veltliner, Riesling, Weissburgunder, Grauburgunder, Chardonnay, Neuburger, Muskateller, Sauvignon blanc, Traminer, Frühroter Veltliner, Müller-Thurgau,
Muskat Ottonell, Roter Veltliner, Gemischter Satz, Pinot Noir, St. Laurent, Zweigelt  reinsortig oder Cuvées daraus
*    Ortswein: Grüner Veltliner, Riesling, Weissburgunder, Grauburgunder,
      Chardonnay, Neuburger, Muskateller, Sauvignon blanc oder Traminer           
*    Riedenwein: Grüner Veltliner, Riesling

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Weinprobe Sauvignon Blanc-Weine aus der Steiermark am 28.07.2022

Erstellt von Dieter am 7. Dezember 2022

Österreich kennt schon lange die EU-konformen Qualitätsabstufungen Tafelwein, Landwein und Qualitätswein.Inzwischen ist in fast allen Regionen eine weitere Qualitätswein-Stufe an der Spitze dazugekommen: Die Stufe „DAC“. Sie  steht für „Districtus Austriae Controllatus“ und ist das gesetzliche Kürzel für besonders gebietstypische österreichische Qualitätsweine. 2018 wurde in der Steiermark Einführung beschlossen. Da in der Steiermark eine Vielzahl an Rebsorten angebaut werden sind 9 traditionelle Sorten zugelassen: Sauvignon blanc, Weißburgunder, Grauburgunder, Chardonnay (Morillon), Welschriesling, Riesling, Muskateller, Traminer und Schilcher (nur Weststeiermark).

Außerdem wurde die Qualität noch weiter aufgeteilt in Gebietswein, Ortwein und Lagenwein (Rieden-Wein).
Die Orts- und die Lagenweine können das jeweilige Terroir, auf dem sie wachsen sehr gut zeigen. In der Steiermark (vor allem Südsteiermark) sind mehrere Bodentypen vertreten: Kalkstein bzw. Korallenkalk, Sandstein (meist als Schotter oder Sand), Opok (verfestigte, nicht sehr grobkörnige Sedimentgesteine, bei denen es sich um Mergel, Ton und Schluff handelt)  und Schiefergestein. Kalk und Korallenkalk sind vor  allem für Ehrenhausen typisch, Sandstein für Gamlitz, Opok für Leutschach und Schlossberg und Schiefer für den größten Teil von Kitzeck-Sausal. Im Vulkanland können neben Schotter und Kalkstein auch noch vulkanische Gesteine (Basalt) auftreten.
in dieser Probe wurde versucht, dieses unterschiedliche Terroir anhand der Ortsweine herauszuarbeiten. Daher sollten sich die Weine nicht in ihrer Qualität, sondern nur im Terroir unterscheiden.

Nun zu den verkosteten Weinen:

0.       2021  Röttinger Feuerstein, Silvaner  . Tauberfranken,   Weingut Hofmann, Röttingen          

Blasses Gelb mit grünen Reflexen. Ein etwas würzig parfümierter Duft nach Birnen, Stachelbeeren, Zitrusschalen und exotischen Früchten. Am Gaumen recht cremig mit intensiveren Feuerstein-Aromen und harmonisch eingebundene Säure. Der Wein ist noch etwas jung und parfümiert und zeigt mit Wohlwollen leichte Sauvignon-Aromen.

Dieser Wein lief als verdeckter Pirat außerhalb der Reihe, da in verschiedenen Verkostungen diesem Silvaner Sauvignon blanc-ähnliche Frucht-Noten nachgesagt wurden.

Südsteiermark, Ehrenhausen

1.       2019  Tement, Sauvignon, Ehrenhausen, “Korallenkalk”      
Helles Gelbgrün, kühles Bukett, tropische, gelbe Früchte, Cassis-Blätter, Grapefruit, etwas Feuerstein. Am Gaumen dichte, elegante, salzig mineralische Frucht, Stachelbeere, Apfel, Birne, Mirabelle und zart vegetabile Noten. Dazu kommt eine frische Säure und zum Abschluss ein langer Abgang.
Die Reben für diesen Wein stehen – wie der Wein Name sagt – auf einem ehemaligen Korallenriff. Der Ausbau erfolgte 18 Monate auf der Feinhefe im großen Holz.

Südsteiermark, Gamlitz

2.       2019  Tement, Sauvignon, Gamlitz, “vom Sandstein”         
Helles Gelbgrün, Bukett nach tropischen, gelben und grünen Früchten, Cassis-Blättern, Holunder, Guaven, etwas Feuerstein. Am Gaumen dichte, weichere, salzig mineralische Frucht, reife Stachelbeere, Apfel, Birne, Mirabelle und etwas Paprika. Dazu kommt eine frische Säure und zum Abschluss ein saftiger Abgang.
Die Reben für diesen Wein stehen – wie der Wein Name sagt – auf Sandstein. Der Ausbau erfolgte 18 Monate auf der Feinhefe im großen Holz.

3.       2020  Peter Skoff, Sauvignon blanc, “Bio, Gut Kaspar”              
Blasses Gelbgrün, in der Nase gelbfruchtige und etwas vegetabile Noten, Apfel, Birne, Mirabelle, Holunder, am Gaumen eine dichter, schmelzige, recht gradlinige und gelbe Frucht, zarte Mineralik und frische Säure, im Abgang etwas vollreife Noten.

4.       2021  Lackner-Tinnacher, Sauvignon blanc, Gamlitz         
Blasses Gelbgrün, in der Nase gelbfruchtige und etwas vegetabile Noten, Apfel, Birne, Mirabelle, Holunder, ein Hauch grüne Paprika. Am Gaumen dann fruchtig und elegant mit einer zarten Mineralik und sehr feiner Säure. Ein Sauvignon Blanc der sehr harmonisch und elegant wirkt.
Die Reben, fast alle jünger als 35 Jahre,  stehen in 6 unterschiedlichen Parzellen rund im Gamlitz auf eher leichten und sandigen Böden.

Südsteiermark, Leutschach

5.       2019  Erwin Sabathi, Sauvignon blanc, “Leutschach”         
Helles Gelbgrün, vegetabile bis kräutrige Nase, Feuerstein, Cassisblätter und tropische Früchte. Am Gaumen dann saftige, schmelzige Frucht, reife Stachelbeeren und weiße Johannisbeere verbunden mit der leicht salzigen Mineralität von Opok-Böden und feinen Säurestruktur.

Südsteiermark, Leutschach – Schlossberg

6.       2019  Bernd Stelzl, Sauvignon blanc Schlossberg            
Helles Gelbgrün, in der Nase angedeutete grün-vegetabile Aromen, dazu Kräuter-Noten, etwas Cassis-Blätter, Stachelbeere, Apfel, Birne. Im Mund setzt sich das fort, reife Stachelbeeren, elegante, zart salzige Mineralik und eine gut eingebundene Säurestruktur. Im Abgang dann ein Hauch Zitrusnoten.
Ausbau: 6 Monate im Stahltank und zum Teil in neutralen Eichenfässern vergoren und auf der Feinhefe gelagert.

7.       2019  Ober Gues, Sauvignon blanc “Schlossberg”                    
Helles Gelb mit einem zarten Grünstich, in der Nase fruchtbetonter Duft nach exotischen Früchten, Äpfeln, Stachelbeeren aber auch grünen, etwas vegetabilen Aromen. Am Gaumen gesellen sich Birne, Steinobst und Cassis-Blättern und Holunder dazu. Zarte Mineralik und eine fein balancierte Säurestruktur führen zu einem frischen eleganten, harmonischen und in sich stimmigen Sauvignon.
Die Reben stehen auf kalkfreiem Sandstein- und Schieferverwitterungsboden, der Ausbau erfolgte durch Spontangärung und 12-monatiger Ausbau im großen Eichenfass.

Südsteiermark, Kitzeck Sausal

8.       2019  Tement, Sauvignon, Kitzeck, “Schiefer”      
Helles Gelbgrün. Kühle, eine Spur rauchige Nase mit gelbfruchtigen und etwas vegetabilen Aromen sowie Apfel, Birne, Holunder . Am Gaumen elegant, gradlinig straff und deutliche Schiefermineralik. Feine, frische Säure und ein saftiger Abgang vervollständigen den Wein.
Die Reben für diesen Wein stehen im Sausal – wie der Name sagt – auf Schieferböden. Der Ausbau erfolgte 18 Monate auf der Feinhefe im großen Holz.

9.       2020  Polz, Sauvignon blanc, “Kitzeck Sausal”     
Zart blasses Gelb, in der Nase etwas florale und exotische Noten, Stachelbeere, Apfel, Birne, Holzapfel, Holunder grüner Paprika, im Mund viel Frische und Mineralik, leicht grasige Noten. Ein zart fruchtiger, recht weicher und etwas breiterer Sauvignon, mit weniger Druck am Gaumen als des Sauvignon blanc „Schiefer“ von Tement.
Der Wein wurde klassisch im Stahltank ausgebaut und für einige Monate auf der Feinhefe gelagert.

10.     2019  Schauer, Sauvignon blanc, “Kitzeck Sausal”  
Leuchtendes Grüngelb, in der Nase ein vegetabiler, kräutriger Duft, etwas Feuerstein und Steinobst, Stachelbeere und Holunder, am Gaumen sehr puristisch, salzige Schiefermineralik, gute Säurestruktur. Die Frucht ist eher verhalten, gewinnt aber deutlich mit Luftkontakt. Im Abgang dann auch eine spürbare Herbe.

Vulkanland, Straden

11.     2021  Krispel, Sauvignon blanc, Straden                
Helles Gelb mit grünen Reflexen. Ein Würziges Bukett, exotische Frucht, Stachelbeere, Apfel, Birne, Mirabelle, Holunder und kräutrige Nuancen. Am Gaumen cremig, aber auch straff, dazu noch Cassis-Blätter, Guave und Paprika und eine gut eingebundene Säure

12.     2020  Neumeister, Sauvignon Straden            
Leuchtendes Gelbgrün. In der Nase ein zart kräutriger Duft mit Aromen von Stachelbeere, Apfel, Birne, Mirabelle, Holunder und einer Spur Rauch, am Gaumen dann weiter vegetabile bis kräutrige Nuancen, gelbe Früchte, weiße Johannisbeeren, Grapefruit, eine zarte Mineralik und eine sehr feine Säure. Abgeschlossen wird der Wein von einem saftigen, würzigen Abgang.  
Damit waren wir am Ende der Weinreise durch die Steiermark

Verfasser und Referent: Dieter

Informationen zu den Winzern


1. 2. 8.    Weingut Manfred Tement, Ehrenhausen, Zieregg, 80 ha

3.             Weinbau Peter Skoff, Gamlitz, Kranachberg, 30 ha

4.             Weingut Lackner-Tinnacher, Gamlitz, Steinbach, 28 ha

5.             Weingut Erwin Sabathi, Leutschach, Pössnitz, 51 ha

6.             Weingut Bernd Stelzl, Schlossberg Hirritschberg, 8 ha

7.             Weingut Ober Gues, Schlossberg, 6,5 ha

9.             Weingut Polz,  Strass,; Gamlitzberg, 85 ha

10.           Weingut Schauer, Kitzeck im Sausal, ca. 25 ha

11.           Weingut Krispel, Neusetz. 34 ha

12.           Weingut Neumeister, Straden. 31 ha

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Weinprobe Rieslingweine aus der Ortenau am 09.06.2022

Erstellt von Dieter am 7. Dezember 2022

Unsere diesjährige Weinreise sollte in die Ortenau nach Durbach gehen. Da die beiden Laible-Brüder wegen der Chorona-Pandemie keine Weinproben für größere Gruppen veranstalten wollten, haben wir bei unserem Vorbesuch in Durbach eine Auswahl an Weinen für eine eigenen Probe in Köln mit genommen. Komplettiert haben wir die Probe mit drei Weinen vom Weingut Schloss Neuweier.

Wir starteten mit 5 Weinen von Weingut Alexander Laible, Durbach:

1. 2021  Alexander Laible, Riesling “**”
Blasses, grünstichiges Gelb, in der Nase exotische Frucht, Apfel, Pfirsich, Spur Birne, Aprikose, am Gaumen exotische und gelbe Früchte, aber leichte Struktur, eine weiche, etwas breitere Säure und etwas farblos im Abgang.

2.             2021  Alexander Laible, Riesling “Alte Reben, ***”
Blasses, grünstichiges Gelb, ein Bukett nach exotischer Frucht, Apfel, Pfirsich, Spur Birne, Ananas, am Gaumen exotische und gelbe Früchte, etwas dichtere Struktur, eine weiche, etwas breitere Säure (Malolaktik?)

3.             2021  Alexander Laible, Riesling “CHARA, ***”               
Blasses, grünstichiges Gelb, in der Nase exotische Frucht, Pfirsich, Ananas, Spur Zitrusaromen im Mund recht zupackend, exotische Früchte, Maracuja, Ananas, dazu zarte Mineralik und eine frische aber etwas breitere Säure (Malolaktik?)

4.             2021  Alexander Laible, Riesling “SL, ***”
Blasses, grünstichiges Gelb, in der Nase exotische Frucht, Pfirsich, Aprikose, Ananas, Spur Zitrusaromen am Gaumen sehr saftig, gelbe Früchte, Birne, Melone, mit zarter Mineralik kräftiger Säure und eine leichter Restsüße.
SL steht für Selektion, d.h. es wurde nur noch 1 Traube pro Trieb (bei 10 Trieben) an der Rebe belassen und somit etwa 1 kg pro Rebstock geerntet.

5.             2021  Alexander Laible, Riesling “Kalkmergel, ***”
Blasses, grünstichiges Gelb, ein Bukett nach exotischer Frucht, Apfel, Pfirsich, Spur Aprikose, Ananas und Birne, im Mund weiche, etwas fülligere Riesingsfrucht, dichte Struktur und im Abgang zart herbe Noten.

Weiter ging die Probe mit 4 Weinen vom Weingut Andreas Laible, Durbach:

6.             2020  Durbacher Riesling, Andreas Laible                 
Blasses, grünstichiges Gelb, ein zartes Bukett nach exotischer Frucht, Stachelbeere, Apfel, Pfirsich, Mirabelle und etwas  Birne. Im Mund etwas verhaltene Rieslingsfrucht ,aber eine gute Struktur und frische Säure.

7.             2020  Durbacher Riesling, “Alte Reben”,  Andreas Laible                                       
Blasses, grünstichiges Gelb, im Bukett gelbe Früchte, Apfel, Pfirsich, Mirabelle,  Birne. Im Mund zart fruchtig, elegante und nicht aufdringliche Frucht mit dichter Struktur und harmonischer Säure.

8.             2020  Durbacher Plauelrain, “Kapelle”, Erste Lage       
Blasses Gelb, in der Nase gelbe und etwas grüne Früchte, Apfel, Pfirsich, Nektarine, Birne. Im Mund kühle, elegante und nicht aufdringliche Frucht, Pfirsich, Zitrusnoten, feine Mineralik harmonische, animierende Säure.
Dieser Wein wurde bei der Ortenauer TOP TEN Riesling Prämierung bester trockener Riesling Wein 2021 der Ortenau.

9.             2020  Durbacher Plauelrain, “SL”
Blasses Gelb, im Bukett exotische und gelbe Früchte, Apfel, Pfirsich, Naktarine und ein Hauch Vanille. Im Mund dann dichte, volle aber auch elegante und nicht aufdringliche Frucht, Apfel, Pfirsich und ein Hauch Holunderblüte. Der Wein zeigt eine dichte Struktur, Schmelz und frische, harmonischer Säure.

Den Abschluss der Probe bildeten drei Weine vom Weingut Schloss Neuweier, Baden-Baden OT Neuweier:

10.           2020  Schloss Neuweier, Riesling
Helles, grünstichiges Gelb, in der Nase exotische Noten, Stachelbeere, Apfel, Pfirsich, Mirabelle, und Birne. Am Gaumen etwas verhaltene, aber trotzdem saftige Frucht, zarte Mineralik und frische, angenehme Säure.

11.           2019  Schloss Neuweier, Riesling, “Alte Reben”
Helles, grünstichiges Gelb, im Bukett Apfel, Pfirsich, Mirabelle, Birne, etwas Reifenoten und Hanf. Im Mund ein recht eleganter, harmonischer und zart mineralischer Riesling mit zarten Reife-Noten und trotzdem Frische.

12.           2018  Neuweierer Schlossberg, “Erste Lage”, Monopol             
Blasses Gelb, in der Nase Pfirsich, Mirabelle, Birne, etwas Reifenoten, Hanf, am Gaumen dann harmonische Reife aber ohne Firne-Noten, mit weicher, reifer Säure. Ein sehr mineralischer Wein aus der Monopollage Schlossberg mit viel Druck am Gaumen und einem langen Nachhall.

Der Vergleich der Weine zeigt:

–       Alle Weine von Alexander Laible sind etwas «internationaler» gemacht,präsentere Frucht und sehr weiche Säure. (Teilweise mit Malolaktik ?)

–       Die Weine von Andreas Laible sind im Gegensatz zu denen seines Bruders viel traditioneller, eher mit verhaltener, aber nachhaltiger Frucht, klarer Mineralik und einem leicht herben Finish.

–       Die Weine von Schloss Neuweier sind straffer, zarter und eleganter mit frischer Säure und zarter Mineralik.

Mit dieser Probe hatten wir einen Vorgeschmack auf einen Teil der Weine, die uns auf der Weinreise erwarteten.

Verfasser: Dieter

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Weinreise nach Durbach vom 16. – 19.06.2022

Erstellt von Dieter am 7. Dezember 2022

Der Bericht ist noch in Arbeit

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Weinprobe Weissburgunder gegen Grauburgunder als Blindprobe am 12.05.2022

Erstellt von Dieter am 7. Dezember 2022

Grauburgunder und Weissburgunder sind Mutationen des Spätburgunders, nur dass ihnen im Vergleich zum Spätburgunder Gen-Orte für die rote Beerenhaut fehlen. Beim Grauburgunder ist ein Gen-Ort, beim Weissburgunder sind es zwei Gen-Orte. Dennoch sind beide Rebsorten keine Spätburgunder ohne Farbe, sondern haben ihren eigenen Charakter. Wir wollten in einer Blindprobe Pärchen von Grauburgunder und Weissburgunder miteinander vergleichen, um herauszufinden, wie sich die unterschiedliche Genetik und wie sich die Ausbauart der Winzer auf das Geschmacksbild der Weine auswirken.
Deshalb haben wir 6 Pärchen verschiedener Winzer in einer Blindprobe gegeneinander verkostet. Die Reihenfolge der Weine wurde untereinander nach Zufallsprinzip vertauscht. Allerdings führte vor allem bei den 2020‘er Weinen das trockene, warme Wetter beim Grauburgunder zu deutlich gefärbten Beerenhäuten, die im Wein zu einem Rosa-Stich führte und die Rebsorte so zu leicht zu erkennen gab.

Unsere Probe begann mit dem Pärchen vom Weingut Hermann Dörflinger aus Müllheim, Baden.

1.       2020  Müllheimer Reggenhag, Weissburgunder    
Blasses, grünstichiges Gelb, in der Nase leichtwürzige Noten,  Stachelbeere, Apfel, Birne, Mirabelle, am Gaumen dann frische Säure und eine sehr zarte Mineralik.

2.       2020  Müllheimer Sonnhalde, Grauburgunder
Blasses Gelb, Hauch Rosastich, in der Nase herb gelbfruchtiger, auch etwas nussige Noten, viel Birne, etwas Apfel, Mirabelle, Am Gaumen dann wie der Weissburgunder frische Säure und eine sehr zarte Mineralik, aber etwas verhaltene vor allem Birnen-Frucht, etwas fülliger und breiter und mehr Bitterton im Abgang

Das zweite Pärchen kam vom Weingut Knab, Endingen in Baden:

3.       2020  Knab, Weisser Burgunder vom Vulkan        
Blasses, grünstichiges Gelb, ein duftiges Bukett, etwas exotische Frucht, Stachelbeere, Apfel, Birne, Spur Citrus, florale Noten, am Gaumen recht saftig und gradlinig, mit frischer Säure und neben Apfel und Birne auch Zitrusnoten

4.       2020  Knab, Grauer Burgunder vom Vulkan
Blasses Gelb, Hauch Rosastich, ein angenehmer Duft von reifen Birnen, Äpfeln, Mirabelle, im Mund dann Kraft, mehr Fülle aber weniger Eleganz als der Weissburgunder. Dennoch ist der Grauburgunder vollmundig mit gut integrierter Säure und reifen Aromen von gelben Früchten.

Das dritte Pärchen kam vom Weingut Wittmann, Westhofen in Rheinhessen:

5.       2020  Wittmann, Weißer Burgunder
Blasses, grünstichiges Gelb, in der Nase gelbe Früchte florale und kräutrige Aromen und noch leichte Sponti-Noten, am Gaumen dicht und finessenreich mit zarter Mineralik, leichten Zitrusnoten und einer animierenden Säure.

Der Weißburgunder wächst auf reinem Kalksteinboden um die Ortschaft Westhofen, wird  im großen Holzfass ausgebaut  und bleibt für mehrere Monate auf der Feinhefe.

6.       2020  Wittmann, Grauer Burgunder             
Blasses Gelb, in der Nase exotische Frucht, Stachelbeere, Apfel, Birne, florale und kräutrige Aromen und noch leichte Sponti-Noten. Am Gaumen dichte, etwas füllige Struktur, gelbe Früchte, etwas Zitrusnoten, von Sponti-Noten etwas überdeckt, aber auch kräftige, weiche Säure.
Der Wein wurde zu 70% im Edelstahl und zu 30% im großen Holz ausgebaut.

Das vierte Pärchen kam vom Weingut Christmann, Neustadt-Gimmeldingen, Pfalz:

7.       2020  Christmann, Weißburgunder    
Helles Goldgelb mit grünen Reflexen. Im Mund exotische Frucht, Stachelbeere, Apfel, reife Birne, Mirabelle, Spur, Kräuter. Am Gaumen etwas verhalten, aber dichte Frucht mit sehr weicher, etwas breiterer Säure.

8.       2020  Christmann, Grauburgunder    
Blasses Gelb, im Bukett gelbe Früchte, reife Birne, Äpfel, zarte Mandelaromen. Am Gaumen etwas verhaltener, eine dichte, volllreife Frucht, leicht nussige Aromen und eine weiche, gut eingebundene Säure.

Das fünfte Pärchen kam wieder aus Baden vom Weingut Wöhrle, Lahr

9.       2020  Lahrer Krohnenbühl, Erste Lage, Weissburgunder
Blasses Gelb mit grünlichen Reflexen. In der Nase Stachelbeere, Apfel, Birne, Mirabelle, Zitrusfrüchte und leicht rauchige Holznoten. Am Gaumen wieder gelbe Früchte, etwas Ananas, ein wenig Kräuter, dazu eine zarte Mineralik und feine, gut integrierte Säure. Wir haben hier einen Weissburgunder der Dichte aber auch gleichzeitig filigrane Struktur aufweist.

10.     2020  Lahrer Krohnenbühl, Erste Lage, Grauburgunder      
Blasses Gelb mit einem leichten Rosa-Stich. Ähnlich wie beim Weißburgunder zeigt der Grauburgunder Fruchtnoten nach Birne, Stachelbeere, Apfel, und Mirabelle, daneben zart rauchige Holznoten. Am Gaumen zeigt der Grauburgunder eine verhaltene Frucht, aber mehr Fülle als der Weissburgunder, eine zarte Cremigkeit und eine gut eingebundene, weiche Säure. Im Abgang sind dann leichte Vanille- und Holznoten zu erkennen.

Das sechst Pärchen kam ebenfalls wieder aus Baden vom Weingut Salwey, Oberrotweil, war aber drei Jahre länger gereift.

11.     2017  Salwey, Weißburgunder “RS”
Kräftiges Goldgelb mit leicht grünen Reflexen, in der Nase weiche exotische Frucht, Apfel, Birne, etwas Zitrusnoten und ein Hauch rauchige Holznoten. Am Gaumen sehr harmonisch, reife Exotik, dazu aber eine saftige Säure, die Frische gibt, Ananas, Melone und etwas gelbe Stachelbeere. Ein klarer, etwas straffer Weissburgunder der Fülle besitzt aber trotzdem schlank bleibt

Die Rebstöcke für den Weissburgunder stehen überwiegend in den Löss-Lehm-Lagen des Käslebergs, ein kleiner Teil in den Große Gewächs-Lagen Henkenberg und Eichberg mit vulkanischem Untergrund. Der Ausbau erfolgte in großen Holzfässern  anschließend lag der Wein noch 12 Monate auf der Feinhefe.

12.     2017  Salwey, Grauburgunder “RS”
Kräftiges Goldgelb mit einem Hauch Rosaton, in der Nase feine Aromen von Apfel. Birne, Stachelbeere und einem Hauch Mirabelle, gepaart mit sehr zarten Holzaromen. Am Gaumen eine dichte, cremige, weiche Frucht, ohne fett zu wirken, dazu feine straffe Säure und sehr zarte Holzaromen, und eine kräutrige Mineralik im Nachhall. 
80% der Rebstöcke eine kleinbeerigen Klons stehen auf den Löss-Lehm-Lagen des Käslebergs, die anderen 20% stehen in den Große Gewächs-Lagen Henkenberg und Eichberg mit vulkanischem Untergrund. Nach der kurzen Mazerationszeit erfolgt eine besonders schonende Pressung über 9 Stunden. Nach einer dezenten Vorklärung fand die Spontangärung bei niedrigen Temperaturen statt. Nach dem biologischen Säureabbau blieb der Wein im Holz (80% 1200 l-Fass, 20% Barrique) unter regelmäßiger Bâtonnage (Aufrühren der Hefe).  Der fertige Wein wurde ohne Filtration abgefüllt.

Bei unserer Verkostung zeigte sich, dass die Farbe den Grauburgunder durch seinen oft vorhandenen Rosaton oder einen fehlenden Grünstich enttarnt, aber auch dass beide Rebsorten vom Geruch und vom Aroma nicht so leicht zu unterscheiden sind – vor allem, wenn der Winzer den Grauburgunder sehr schlank ausbaut.

Bei dieser Verkostung zeigte der Weissburgunder meist eine frischere Säure, schlankere Frucht und mehr Citrus-Noten und der Grauburgunder besaß die etwas fülligere, nussigere Frucht und die weichere Säure.

Verfasser: Dieter

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Weinprobe mit dem Weingut Holger Dütsch am 21.04.2022

Erstellt von Dieter am 7. Dezember 2022

Holger Dütsch hatte lange in Südtirol gearbeitet und war danach Betriebsleiter bei Schloss Neuweier, bevor er sich 2004 sich mit 3 Hektar selbständig machte. Inzwischen ist das Weingut auf 4 ha gewachsen und soll auch nicht größer werden. Die Weinberge befinden sich in Neuweier in den Lagen Mauerberg und Altenberg sowie in Steinbach im Stich den Buben. Die Reben stehen auf Arkosesandstein, Schieferton, Quarzporphyr und Lösslehm. 
Die Rebsorten sind 40 % Riesling, je 15 % Chardonnay und Spätburgunder, je 8 % Sauvignon Blanc und Blaufränkisch, 6 % Silvaner, 8 % übrige Sorten Der Müller-Thurgau wurde inzwischen ausgerissen.
Die Jahresproduktion beträgt ca.18.000 Flaschen.
Nach dem Umbau der ehemaligen Getreidemühle von Neuweier in den Jahren 2007 und 2008 konnte in das neue Weingut umgezogen werden.
Das Sortiment ist gegliedert in Gutsweine, Ortsweine und Lagenweine sowie Signatur-Weine, die meist in neuen Barriques ausgebaut werden. Es findet biologischen Bewirtschaftung statt und ein Vollhefe-Lager ist üblich für die Weine.

Nach den Informationen zum Weingut kommen wir nun zu den Weinen:

1.             2021  Baden-Badener Sauvignon blanc                .

Blasses, grünstichiges Gelb im Glas, in der Nase etwas exotische Früchte, Brennnessel, Holunderblüte und Grapefruit, im Mund dann eine reintönige, gradlinige Frucht mit grünen, aber reifen Aromen, Citrus, eine zarte Mineralik,  eine frische Säure. Jahrgangsbedingt ist er schlanker und besitzt mehr Säure als der 2020’er Sauvignon blanc .
Sauvignon Blanc wird seit 2017 auf Böden aus Granitverwitterung und Löss-Lehm angebaut.

2.             2020  Baden-Badener Sauvignon blanc

Zartes, grünstichiges Gelb im Glas. Im Bukett exotische, grün-gelbe Frucht, Cassis- und Stachelbeere, am Gaumen dann kraftvoll, jahrgangsbedingt mehr Fülle und eine weichere Säure, im Abgang ein leichter Bitterton.

3.             2020  Neuweirer Riesling, “Mineral”                                                

Blasses, grünstichiges Gelb im Glas, in der Nase exotische Früchte, Pfirsich, Birne, etwas Mirabelle, im Mund weiter fruchtbetont, frische Zitrusnoten, zarte Mineralik, kräftige Säure  (trotz des warmen Jahrgangs 2020) und eine zartere Struktur.

4.             2021  Neuweirer Riesling, “Urgestein”                                               .

Blasses, grünstichiges Gelb im Glas, in der Nase exotische Früchte, Pfirsich, Birne, Zitrus, etwas Mirabelle, im Mund würzig, fruchtbetont, Zitrusnoten, zarte Mineralik, kräftige, aber gut integrierte Säure.

5.             2020  Neuweirer Mauerberg, Riesling, “Finesse”   
Blasses, grünstichiges Gelb im Glas, in der Nase exotische Früchte, Pfirsich, Aprikose, im Mund dann reintönige, dichte, vollreife, weiche Frucht mit Schmelz und doch frischer Säure und einem langen Abgang .
Der Wein war Finalist beim Wettbewerb „Best of Riesling“ 2021 vom Meiniger Verlag.

6.             2020  Neuweirer Mauerberg, Riesling, SpontanGut”        

Im Glas blasses Gelb mit grünlichern Reflexen, in der Nase exotische Frucht,  Apfel, Pfirsich, Mirabelle, etwas Birne, am Gaumen dann weiche, etwas breitere Frucht mit mehr Fülle und leichter Süße. Im Hintergrund etwas überreife Frucht.
Durch die sehr langsame Spontanvergärung ist der Wein nicht trocken durchgegoren und hat als halbtrockener Wein eine zarte Süße behalten.

7.             2018  Neuweirer Mauerberg, Riesling, “Tradition”                   

Helles Goldgelb mit grünen Reflexen im Glas, in der Nase exotische Früchte, Pfirsich, Apfel, Zitronenschale. Am Gaumen gute Dichte und Fülle, klare, gelbe Früchte, Pfirsich, Mirabelle, sehr gradlinig, mit einer für 2018 erstaunlich frischen Säure und langem Abgang.

8.             2020  Stich den Buben,  Silvaner               

Helles Gelb, in der Nase gelbe Früchte, reife Birne und dezente Kräuterwürze, am Gaumen zupackende Kraft und Schmelz mit weicher Säure.
Ein Silvaner, der auch gegen fränkische Silvaner überzeugen kann.
Der Ausbau erfolgte im Halbstückfass.

9.             2020  Neuweirer Mauerberg Chardonnay                  

Blasses Gelb im Glas, im Bukett etwas exotische Frucht, Stachelbeere, Apfel und eine dezente Holz- und Vanillenote. Am Gaumen wirkt der Wein harmonisch, dicht und elegant mit feiner Säure und sehr zarten Holz- und Vanille-Noten.

10.           2019  Holger Dütsch, Chardonnay; “Signatur”               

Helles Gelb im Glas, in der Nase reife, exotische Frücht, Stachelbeere, Mirabelle mit würzigen Holz- und Vanille-Noten und zarten Anklängen an Rauch.  Am Gaumen würzig, stoffig, sehr konzentriert und nachhaltig. Feine Holz- und Vanille-Noten runden den Wein ab. Ein vielschichtiger Wein, der noch jung ist, aber bereits jetzt erkennen läßt, was in ihm steckt. Es war an diesem Abend der Wein mit der höchsten Benotung.

11.           2018  Neuweirer Altenberg, Spätburgunder                     

Im Glas mitteleres Kirschrot mit einem zarten gelben Rand, in der Nase rote Beeren, Kirsche, etwas Pflaume, am Gaumen kraftvoll, rotfruchtig mit reintöniger Kirscharomatik, dann im Hintergrund aber ein Hauch überreife Früchte.
Traditionell in Bottichen auf der Maische vergoren, 22 Monate im kleinen Holzfass gereift und dann unfiltriert abgefüllt

12.           2018  Holger Dütsch, Spätburgunder, “Signatur”               

Im Glas dunkles Kirschrot, in der Nase rote Beeren, Kirsche, etwas Pflaume und Trockenpflaume. Am Gaumen würzige, weiche Rotfrucht mit straffer, kraftvoller Struktur und dezenten Holznoten vom neuen Fass.

Damit endete die Präsentation des Weinguts. Wir möchten Holger Dütsch dafür danken, dass er sich die Zeit genommen hat, uns seine Weingutsphilosophie anhand der Weine vorzustellen. Wir haben so einen kleinen „Qualitäts-Diamanten“ in der Ortenau kennengelernt.

Verfasser: Dieter


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Weinprobe Tauberfranken mit Tauberschwarz- und Schwarzriesling-Weinen am 10.02.2022

Erstellt von Dieter am 4. März 2022


Thema für 2022 ist Baden, speziell der nördliche Teil. Deshalb wollten wir uns in dieser Probe mit Tauberfranken beschäftigen. Im Taubertal wird Weinbau zwischen Rothenburg bis zur Mündung in den Main über eine Strecke von etwas 80 km betrieben. Die Weinberge liegen heute in drei verschiedenen Anbaugebieten. Der südlicheste Teil gehört als fränkischer Bereich Mainviereck mit den Orten Röttingen und Tauberrettersheim zu Bayern , der mittlere Teil zum Württemberger Bereich Kocher-Jagst-Tauber und der nördliche Teil gehört als Tauberfranken zu Baden. Er Erstreckt sich von Bad Mergentheim in nordnordwestlicher Richtung flussabwärts bis zur Mainmündung bei Wertheim-Dertingen. Dort trifft das Gebiet wieder auf die Weinberge des fränkischen Bereichs Mainviereck.

Im Bayrischen und Württemberger Teil verlaufen die Weinberge an der Tauber in Süd – Südwestrichtung, Da die Tauber im Badischen Teil in nordnordwestliche Richtung abbiegt, liegen die meisten Weinberge dort in Seitentälern, deren Hänge nach Süden ausgerichtet sind, auf einer Höhe zwischen 150 und 340 m. Das führt zu unterschiedlichen Reifezeiten der Trauben. Zwei überregionale Winzergenossenschaften dominieren das Gebiet: die Becksteiner Winzer und die Tauberfränkische Bocksbeutelkellerei der Winzergemeinschaft Franken (GWF). Daneben gibt es natürlich auch noch einige selbstvermarkende private Winzer. Durch die frühere Zugehörigkeit zur Bayern / Franken darf nicht nur im Bayrischen Teil Tauberfrankens sondern auch im Badischen Teil (wie auch in Teilen der Ortenau um Baden-Baden) in Bocksbeutel abgefüllt werden. Nur die Württemberger dürfen nicht den Bocksbeutel nutzen.

Für unsere Probe haben wir Weine aus dem Bayrischen Teil und aus dem Badischen Teil verkostet und uns auf die beiden gebietstypischen Rebsorten Tauberschwarz und Schwarzriesling beschränkt.

Wir starteten unsere Verkostung mit Weinen aus der regionalen Spezialität
Tauberschwarz.

Der Tauberschwarz ist eine alte, autochthone Rebsorte aus dem Tauber- und dem Vorbachtal in Tauberfranken. Die Abstammung ist unbekannt. Früher wurde die Rebsorte im gemischten Satz angebaut und zählte zu den einfachen Rebsorten, die nicht dem Zehnten unterlagen. In den 50’er Jahren wurden bei Flurbereinigungen fast alle Tauberschwarz-Reben gerodet, so dass die Rebsorte als ausgestorben galt. 1959 wurden dann im Vorbachtal noch 400 alte Rebstöcke wiedergefunden. Die „Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg“ belebte die Sorte züchterisch wieder und 1994 wurde sie in die Offizielle Sortenliste ausgenommen. Seit Oktober 1996 ist die Rebsorte im Regierungsbezirk Stuttgart für den Main-Tauber-Kreis und zwei Gemeinden im Hohenloher Kreis zugelassen. Als „regionaltypische Rebsorte“ wurde der Tauberschwarz von Slow Food in die Arche des Geschmacks aufgenommen. Im Taubertal sind inzwischen wieder ca.16 ha damit bepflanzt. Da die Reben stärker Geiztriebe bilden, erfordern sie mehr Pflegeaufwand im Weinberg. Zusätzlich sind die Beeren recht dünnhäutig und somit empfindlich gegen den Grauschimmel (Botrytis Cinerea). Daraus werden leichte, fruchtige Wein mit heller Farbe und Zartbitter- und gekeltert. Nur bei starker Ertragsbegrenzung und in guten Jahren sind diese Weine dunkel Granatrot. Nach längerer Reife werden sie weicher, runder, verlieren etwas die Bittermandel­töne, dafür nehmen die Wildkirsch-Noten zu.

1.       2018  Becksteiner Winzer, Tauberschwarz, “Kilian, Kulturkirche Schüpfer Grund”    
         Badisches Frankenland,    Becksteiner Winzer eG, Beckstein              

Ein mittleres Kirschrot ziert den Wein, in der Nase zarte Beerenaromatik, im Mund dann eine leichtere Frucht, Sauerkirsche, Brombeere und eine deutliche Säure, aber wenig Tannine. Insgesamt ein leichter, einfacher, etwas gefällig gemachter Wein, aber auch etwas breit und krautig mit buttrigen Anklängen.

2.       2018  Weingut Johann August Sack, Tauberschwarz
         Badisches Frankenland,  Weingut Johann August, Sack, Lauda Königshofen

Helles Rubinrot im Glas, in der Nase etwas krautig und mehr Frucht, vor allem kirschige Noten. Am Gaumen folgt eine etwas dichtere Frucht, Kirsche, Sauerkirsche, dazu eine frische Säure und zarte Bittermandeltöne. Der Wein hat etwas mehr Struktur und Dichte als der Vorgänger.

3.       Pirat:   2019  Helfenberger Trollinger, “Der Trollinger”             
         Württemberger Unterland,  Weingut Golter, Ilsfeld    
                 
Unser Pirat fließt mit hellem Kirschrot ins Glas. Im Bukett etwas Kirsche, Spur Brombeere, Johannisbeere, Erdbeere, am Gaumen dann eine frische Säure und festeres Tannin.

Unter dem Markennamnen «Der Trollinger» haben 7 Winzerinnen und drei Weinfachfrauen eine Initiative gestartet, den Trollinger von seinem Image als einfacher Jausenwein zu befreien. Und in der Tat zeigt er mehr Struktur und strafferes Tannin als gewöhnliche Trollinger-Weine.

4.       2020  Hofmann, Tauberschwarz, “Urrebe des Taubertals”     
         Fränkisches Mainviereck,     Weingut Hofmann, Röttingen       
   
Dieser Tauberschwarz zeigt mit einem dunklen Kirschrot mehr Farbe als die Vorgänger. In der Nase stärker reife, rote Früchte, Kirsche, etwas Pflaume. Am Gaumen eine leichte Mineralik, dichtere Fruchtaromen, frische Säure und hinten ein straffes Tannin. Der Wein ist noch sehr jung, zeigte aber trotzdem viel Frucht und Dichte, gleichzeitig aber auch eine karge Mineralik.

5.       2015  Königshofener Kirchberg
         Badisches Frankenland,  Weingut Johann August, Sack, Lauda Königshofen                                                                                      

Der älteste Wein dieser Probe fließt mit hellem Kirschrot und hellgelbem Rand ins Glas. In der Nase rote Früchte, Kirsche, Sauerkirsche und schon mehr Reife. Im Mund hat er eine weiche Frucht, eine gute Dichte und dazu zarte Reife. Dieser Wein wirkt viel weicher und reifer als die jüngeren Tauberschwarz, er hat aber auch nicht mehr ihre jugendlche Dichte und Fülle.

6.       2019  Röttinger Feuerstein, Tauberschwarz “R”                     
        Fränkisches Mainviereck,   Weingut Hofmann, Röttingen     
      
Der letzte unserer Tauberschwarz-Weine glänzt mit dunklem Kirschrot im Glas. Ein reifes Bukett nach roten Früchten, Kirsche, Pflaume, etwas Tabak und dezente Holznoten in der Nase. Am Gaumen eine dichte, würzige Frucht mit roten Früchtem, viel Kirsche, etwas Brombeere und Pflaume, dazu eine pikante Säure und ein festes, reifes Tannin. Etwas Schokolade und dezente Holznoten runden den Wein ab. Diese Tauberschwarz-Reserve zeigte trotz der Jugend eine  andere Qualitätsklasse. Das ist nicht mehr der einfache Wein, wie er früher im gemischen Satz für den Haustrunk  verwendet wurde.

Es folgten nun die Weine aus der Scharzriesling-Traube (Pinot meunier)

Die Rebsorte ist eine Mutation vom Spätburgunder (oder umgekehrt der Spätburgunder eine Mutation des Schwarzrieslings, was bisher nicht wissenschaftlich entschieden ist) und seit dem 16. Jahrhundert bekannt.
Im Deutschland ist sie auch als Müllerrebe, in Frankreich als Pinot Meunier bekannt, da die stark behaarten Blätter wie mit Mehl bestäubt aussehen.
Scharzriesling stellt geringere Ansprüche an Boden und Klima als der Spätburgunder und ist aufgrund des späten Austriebs recht unempfindlich gegen Spätfröste.  Der Ertrag ist mittelhoch und wegen der späteren Blüte relativ sicher, die Qualität liegt gewöhnlich unter der des Spätburgunders. Er besitzt eine hohe Kalkverträglichkeit (Anbau auf Kreideböden in der Champagne) und ist wegen der dichten weißen Behaarung weniger anfällig für Pilzkrankheiten.
Die Hauptanbaugebiete sind die Champagne, wo die Rebsorte neben Chardonnay und Spätburgunder Hauptbestandteil der Champagner-Cuvees ist, und Deutschland mit Württemberg.

Um den Gaumen von der Tauberschwarz zu reinigen starteten wir mit zwei Schaumweine aus der Scharzriesling-Traube

7.       2018  Unterschüpfer Mühlberg, Pinot Meunier, brut                 
          Badisches Frankenland,   Weingut Johann August Sack, Lauda Königshofen                                                                                       

Der Sekt zeigt sich in hellem Gelb und einem leichten Rosastich. Leider hat er fast keine Perlage.
Das Bukett ist etwas dumpft, Birne, Apfel, etwas Stachelbeere. Auch im Mund zeigt sich eine breite, etwas dumpfe Frucht. Gegen den nachfolgenden Rosé-Sekt von Schlör hat er keine Chance.

8.       2017 Schlör, Pinot Rose, brut
          Cuvee aus Spätburgunder, Schwarzriesling, Weissburgunder       
          Badisches Frankenland,    Weingut Schlör, Wertheim-Reicholzheim               

Der Sekt präsentiert sich mit hellem Gelb und feiner Perlage, im Bukett findet sich Birne, reife Stachelbeere, weiße Johannisbeere und zarte Hefenoten. Am Gaumen ist dicht, finessenreich und frisch mit zarten Hefenoten.
Durch die 4 Jahre Hefelager hat sich der Sekt komplex entwickelt. Unserem Weinbruder Wolfgang Klug möchten wir für diese Spende anläßlich seines Geburtstags herzlich danken.

Nun folgten noch sechs Rotweine aus der Schwarzrieslingtraube:

9.       2019  Becksteiner Winzer, Schwarzriesling
          Badisches Frankenland,    Becksteiner Winzer eG, Beckstein       

Ein mittleres Kirschrot mit einem leicht gelbem Saum ziert den Wein. In der Nase rote Früchte, Brombeere, Kirsche, im Mund setzt sich das fort, aber nur mit leichter Struktur, etwas buttrigen Noten und weichem Tannin. Ein Wein in der Qualitätsklasse wie der Tauberschwarz der Genossenschaft.

10.     2020  Hofmann, Schwarzriesling
          Fränkisches Mainviereck,     Weingut Hofmann, Röttingen      
    
Der 2019’er Schwarzriesling war schon ausverkauft, so konnten wir nur den frisch gefüllten 2020’er verkosten, was sich aber nicht als Nachteil herausstellte.
Ein dunkles, noch etwas bläuliches Rot zeigt sich im Glas. In der Nase rote Früchte, Kirsche, Brombeere, etwas Kräuter. Im Mund geht das mit einer frischen, gut integrierten Säure und recht samtigen Tannin weiter.
Trotz seiner Jugend macht es Spaß, den Wein zu trinken, er hat Dichte, Frucht und eine gute Saftigkeit.
Es war der Wein mit der zweitbesten Bewertung.

11.     2017  Lauda Altenberg
       Badisches Frankenland,   Weingut Johann August, Sack, Lauda Königshofen                                                                                       

Mittleres Rubinrot mit einen gelben Saum, im Bukett rote Früchte, Kirsche, Pflaume, Brombeere, aber auch etwas buttrige Noten. Am Gaumen dann eine breitere Frucht und ein recht straffes Tannin. Der Wein ist nicht so ausgewogen zwischen Frucht und hartem Tannin und zeigt leicht buttrige Noten.

12.     2019  Becksteiner Kirchberg, Schwarzriesling, „Selektion Kilian”     
          Badisches Frankenland,    Becksteiner Winzer eG, Beckstein 

Ein dunkles Rubinrot mit leicht gelben Rändern zeichnet den Wein aus. Viel rote Früchte, Kirsche, Brombeere, Pflaume und etwas süßsaure Holznoten in der Nase. Im Mund eine volle, weiche Frucht, ein reifes, weiches Tannin und dezente, etwas süßsaure Holznoten. Im Vergleich zum ersten Schwarzriesling der Becksteiner Winzer haben wir hier einen Wein aus der Selektionslinie mit viel Dichte und Struktur, aber er wirkt etwas auch gefällig ohne Ecken und Kanten

13.     2019  Schlör, Schwarzriesling    
        Badisches Frankenland,  Weingut Schlör, Wertheim-Reicholzheim
           
Früchte, in der Nase Brombeere, Schwarzkirsche, Pflaume dazu leicht rauchige Holznoten, im Mund eine dichte, aber auch elegante Struktur mit etwas kräutriger Aromatik, Tabak, leichtem Holz- und Vanille-Noten und einem reifen, festen Tannin. Dieser Wein mußte sich dem Schwarzriesling vom Weingut Hofmann nur knapp ggeschlagen geben. Nicht ohne Grund ist das Weingut für die Qualität seiner Schwarzriesling-Weine bekannt.
Der Ausbau erfolgte im großen Holzfass und in gebrauchten Barriques.

14.     2019  Reicholzheimer Fist, Schwarzriesling, “R”, Erste Lage 
         
Badisches Frankenland,  Weingut Schlör, Wertheim-Reicholzheim

Dunkles Rubinrot, im Bukett wieder Brombeere, Schwarzkirsche, Pflaume dazu Kräuter und etwas Zedernholz, im Mund, elegante, komplexe Frucht, dichte Struktur mit etwas kräutriger Aromatik, leichten Zedernholznoten und einem dichten, reifen, gut integriertem Tannin. Es passt alles zusammen und so wurde es der bestbewertete Wein des Abends. Hier beweist das Weingut, dass es die Qualität des «einfachen» Schwarzrieslings nochmals steigern kann.
Der Ausbau erfolgte für 18 Monate in Barriques

Damit hatten wir das Ende der Probe erreicht, in der wir einen breiten Querschnitt der beiden Tauberfränkischen Spezialitäten Tauberschwarz und Schwarzriesling verkosten konnten. Die Qualität reichte von guter genossenschaftlicher Durchschnittsqualität bis zu Spitzengewächsen, besonders beim Schwarzriesling. Leider waren einige bessere Qualitäten bei der Beschaffung der Probe nicht mehr verfügbar. Wir möchten unserem Referenten danken, dass er sich der Mühe unterzogen hat, die Weine für auszuwählen und zu besorgen.

Informationen zu den Winzern:

Becksteiner Winzer eG, Beckstein
Die Becksteiner Winzer eG ist die drittälteste Winzergenossenschaft Badens. Sie wurde 1894 gegründet und hat heute 354 Mitglieder aus 21 umliegenden Weinorten; die Rebfläche beträgt 276 Hektar. In die Linie „Kilian“ sind die besten Weine eingeordnet, die ausgewählten Einzellagen wachsen.

Weingut Johann August, Sack, Lauda Königshofen
Die Familie Sack betriebt schon lange Weinbau, auch wenn es früher hauptsächlich der Sebstversorgung diente. Ab den 1920er Jahren wurde mit der Vermarktung von qualitativ hochwertigen Weinen begonnen. Als eines der ersten Weingüter hat man im Taubertal die Weine auf Bocksbeutel gefüllt. Das Weingut wurde im Laufe der Zeit vergrößert und seit der Übernahme der Rebfläche vom ehemaligen staatlichen Rebgut in Lauda hat man etwas 8 ha Weinbergfläche erreicht. Die Reben in den Weinlagen in Lauda und Oberlauda, Königshofen und Marbach stehen auf Muschelkalkverwitterungsböden. Von den weißen Rebsorten werden Bacchus, Chardonnay, Gewürztraminer, Merzling, Silvaner und Riesling, von den roten Rebsorten werden Acolon, Schwarzriesling, Tauberschwarz und Zweigelt angebaut.

Weingut Konrad Schlör, Wertheim-Reicholzheim
1982 beendet Konrad Schlör die Fachschule für Weinbau in Weinsberg und beginnt im Betrieb der Eltern, die noch einen gemischten Landwirtschaftsbetrieb führten. 1984 tritt das Ehepaar Schlör aus der Genossenschaft aus und gründet das gleichnamige Weingut mit 3 ha Weinbergsfläche. Zusätzlich wurde noch eine Besenwirtschaft betrieben. Der Betrieb wurde im Laufe der Zeit auf einen reinen Weinbaubetrieb umgestellt und die Weinbergsfläche auf 6 ha erweitert. 2010 wurde das Weingut in den VDP aufgenommen.
Die Reben stehen nur in der 19 ha großen Lage Reicholzheimer First, von der das Weingut die erwähnten 6 ha bewirtschaftet. Die typischen Böden dort bestehen aus Muschelkalk mit einem hohen Steinanteil. Die Flächen sind mit 30% Spätburgunder, 15% Schwarzriesling, 15% Weissburgunder, 15% Müller-Thurgau, 10% Riesling und 10% Silvaner bestockt. Die Jahresproduktion beträgt etwa 24.000 Flaschen.

Weingut Hofmann, Röttingen
Alois Hofmann hat 1991 mit 1,3 Hektar Rebfläche begonnen, seine Weine selbstständig auszubauen und zu vermarkten. Noch in der Ausbildung übernahm sein Sohn Jürgen den Weinausbau und beendete auch erfolgreich sein Studium in Geisenheim. Heute werden etwa 9 ha Rebfläche bewirtschaftet, von der etwas 60% mit weißen und 40% mit roten Rebsorten bestockt sind.
Fast alle Reben stehen in der fränkischen Lage Röttinger Feuerstein, wo der Muschelkalkboden von weißen Quarzadern, dem sogenannten Feuerstein, durchzogen ist. Daneben liegt noch eine kleine Fläche im Weinbaugebiet Würtemberger Unterland in der Lage Markelsheimer Probstberg. Zu 60% sind die Lagen mit den weißen Rebsorten Silvaner, Riesling, Bacchus, und Müller Thurgau zu 40% mit den roten Rebsorten Spätburgunder, Schwarzriesling (ca. 1,4ha) , Domina, Tauberschwarz, Merlot und Cabernet Franc bepflanzt.
Die Weißweine werden im Edelstahl, die Rotweine in traditionellen großen Holzfässern ausgebaut, bei den hochwertigen Spätburgunder- und Tauberschwarz-Weinen auch bis zu 22 Monaten im Barrique.

Verfasser: Dieter

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